Rückrat – Phillipe Djian

Ich kann der euphorischen Kritik über dieses Buch nicht ganz zustimmen. Aber irgendwie hat es mich trotzdem in seinen Sog gezogen. Allerdings fragte ich mich die ganze Zeit was Djian eigentlich erzählen will.

Besonders tolle Sätze habe ich auch nicht entdeckt oder das wirklich etwas spezielles über das Leben ansich erzählt worden wäre. Aber vielleicht liegt das auch am Beruf des Helden, der so ja nun nicht unbedingt einen Durchschnittsbürger darstellt. Nein, irgendwie scheint er immer noch genug Geld zu haben um sich der Stille, der Faulheit, dem Sinnieren oder dem Genuß hinzugeben. Und wer hat schon dieses Glück. Auch fand ich es eher befremdlich das der Protagonist immer schon ganz genau wußte was in Ihm selbst vorgeht. So als könnte er sich selbst gleichzeitig fühlen und beobachten.

Am Ende geht es  um einen Mann der seine Ehe versaut hat. Mit seinem Sohn lebt, den er über alles liebt, und dem er sich in den Zeiten der Pupertät neu nähern will/muß und der am Ende seine neue Beziehung zu einer jüngeren Frau, nach einer Menge Affären, endlich ernst nimmt. Eine weitere Geschichte ist die des Protagonisten als Schriftsteller, ehemaliger Schriftsteller, Ator für schlechte Fernsehserien bis hin zum Job als Auswähler neuerer Literatur für eine Stiftung/Förderung, an welchem er auch fast komplett zugrunde geht, die Ihn aber schließlich auch antreibt selbst wieder zu schreiben. Eine Message habe ich aber nicht gefunden, bzw. blieben mir die Figuren doch etwas fremd.

Ich war vor Jahren ein großer Fan des Films Betty Blue, habe seitdem das Buch hier stehen. Aber ich muß es wohl nochmal lesen, denn ich erinnere mich kaum noch daran. Außerdem habe ich mir noch die „Frühreifen“ besorgt. Mal schaun wie es mir damit geht. Aber bis jetzt bleibt mir Djian doch eher ein Rätsel.

Nachtrag: die Frühreifen fand ich sehr gut geschrieben und insgesamt auch eine gute Geschichte, realistischer, bewegender

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2 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. alphachamber
    Jun 14, 2015 @ 14:18:41

    In der Tat, seit den ca. 60/70er Jahren gibt es kaum ein Roman, der es meine Zeit wert ist. dafür gibt es viel zu viel noch zu w i s s e n , finde ich. Und was Sachbücher anbelangt, sehe ich es genau so.
    Nette Grüße

    Antworten

  2. madameflamusse
    Jun 14, 2015 @ 13:24:55

    Hat dies auf reingelesen rebloggt und kommentierte:

    Throwback Sunday – ein Buch was richtig toll war und Dijan der wohl einfach nicht mein Fall ist (bis auf „Die Frühreifen“ – was wirklich gut war) Kennt Ihr eines der Bücher? Bzw. habt Ihr auch Schriftsteller glesen von denen Ihr das Gefühl habt das Sie immer das Gleiche schreiben?

    Antworten

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