Für 2013 habe ich beschlossen mal ein paar Klassiker zu lesen. Das erste Stück was mir in die Hände fiel war die Katze auf dem heißen Blechdach.
Das das Stück aus den 50igern des letzten Jahrhunderts ist, ist die Sprache gut verständlich. Es läßt sich also gleich flüssig lesen. Aber was dann kommt ist schrecklich. Es gibt keinen einzigen „normalen“ Menschen in diesem Buch. Sie sind feindselig, bitter und böse – vielleicht ist es auch das was doch normal ist, nur erlebt man das wohl selten so aufgedeckt. Bei den Aufführungen soll ja über gewisse Bissigkeiten gelacht worden sein. Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Wenn bei mir ein Lachen aufsteigen würde, dann würde es im Hals stecken bleiben.
Einfach grausam und schrecklich.
Aber ich denke es ist eine große Kunst solche Gespräche einzufangen. Und diese logisch zu schildern bzw. sprechen zu lassen. Und die Figuren und Situationen wirklich so lebendig rüberzubringen. In diesem Sinne hat Williams sicher ein Meisterstück der Lieblosigkeit geschaffen.
Mai 26, 2013 @ 20:20:13
Das, was Williams in diesen Dialogen einfängt ist genau das Amerika, das Ende der 50iger am Ende war, schilderte Williams die Tristesse, so waren es zur selben Zeit Kerouac und Burroughs und viele andere, die das Rebellische artikulierten, und der Kultfilm Rebel without a cause sowieso. Und noch ein Tipp: Sieh dir mal die Verfilmungen an, auch Endstation Sehnsucht und spiel das jungen Leuten vor: die fallen in neurasthenische Schockzustände, weil sie nicht einmal ertragen, dass da vermeintlich gar nichts passiert!
Mai 26, 2013 @ 20:25:47
Meinst Du wirklich das man das so auf ganz Amerika verallgemeinern kann? Ich denke das Ländliche spielt hier doch auch eine große Rolle, oder?
Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen das so ein Buch/Film heute von „jungen“ Menschen schwer ertragen wird. Ich hoffe ich kann da beruflich mal ein bisschen Gegenwirken ;-). In meiner Generation würden das auch nur wenige anschauen. Ich merke auch immer wieder das bestimmte Filme für die ich eine Schwäche habe bei anderen als „langweilig“ rüberkommen. Dann wiederrum Filme wie „Gott des Gemetzels“ wo die Leute im Kino sich einen ablachen und ich es einfach nur krass finde und mit einem Kloß im Hals und der stillen Bewunderung der Schauspielkunst nach Hause gehe.
Danke für die Tips!
K. und B. waren bis jetzt nicht so mein Fall, aber vielleicht kommen diese Zeiten noch. Augusten Burroughs allerdings gefällt mir sehr gut.