Büchernotstand

Gestern in der Bücherei habe ich wirklich so gar nichts gefunden (Romantechnisch). Es gibt zwar Bücher um die ich schon länger rumschleiche, aber es hat immer der letzte Kick gefehlt um sie tatsächlich mitzunehmen. Inzwischen ist es so, das die Autoren die mich interessieren, oder auch die meisten Neuerscheinungen schon vorbestellt sind, und kaum noch die Regalböden berühren. Das wird aber für mich auf die Dauer ein zu teures Vergnügen. Außerdem glaube ich daran das es für jedes Buch den richtigen Zeitpunkt gibt und das ein Buch am besten auf mich zukommt. Und schließlich würde ich es schon gern vorher in der Hand haben, den Klappentext lesen usw. und dann schauen obs denn wirklich jetzt von mir gelesen werden will.

Gestern rückte ich dann also die Bücher auf den Regalen ordentlich zurecht. Zog das eine und andere herraus was ich schon gelesen habe und stellte es auf den Freiflächen auf, damit sie den anderen Besuchern besser ins Augen fallen sollten. (z.B. „Rausch“ von  John Griesemer,Liebe am Ende der Welt“ von Anthony McCarten und „Brick Lane“ von Monica Ali). Manchmal, wenn ich einen guten Tag habe spreche ich die lange suchenden Menschen (meistens Frauen) auch an und gebe meine persönlichen Buchempfehlungen ab, leider erfahre ich nie ob die empfohlene Lektüre auch gefallen hat.

Mitgenommen habe ich schlußendlich: „Der Laden“, Teil 1. Strittmatter. Ewig den Namen im Kopf gehabt und schon schöne Gedichte seiner Frau gelesen, aber nie Ihn. (Geht mir bei Siri Hustvedt und Paul Auster genauso) Ist wohl, wie ich denke, eine seiner Bekanntesten Geschichten, da sie ja auch verfilmt wurde.

Sehr deutsch irgendwie. Nun ja, es geht ja auch um deutsche Zeitgeschichte. Und davon gibts ab Seite 1 ganz ganz viel. Die Sprache, der Kontext, die Beschreibungen, alles eben. Da mich Geschichte schon immer interessiert hat, kann es also nichts schaden. Und ich hab mich auch schon festgelesen.

Der 1. Teil beginnt zeitlich nach dem 1. Weltkrieg. Aufbau sozusagen. Und Torten sind erstmal unmodern, es geht ums Brot!

Es wundert mich persönlich immer wieder wie sich die Zeiten in einem Jahrhundert so radikal geändert haben. War das schon immer so? Habe nur ich den Eindruck das die Dinge in den Zeiten heute springen anstatt zu laufen?

Und was habe ich für einen Zeitbegriff wenn mir das letzte Jahrhundert oft so nah erscheint obwohl ich persönlich nur ein knappes Viertel davon selbst erlebt habe. Wahrscheinlich habe ich zuviel „historische“ Bücher gelesen. Das mir das alles so nah vorkommt. Schon als Kind hat mich die Zeit zwischen 1930 und 1945 besonders interessiert. Und ich habe sehr viel Bücher dazu verschlungen, angefangen bei Anne Frank und den Geschwistern Scholl (hing wohl auch mit meinem damaligen Wohnort Ulm) zusammen, bis hin zu allem was ich zum Nationalsozialismus fand und was für mich lesbar war. Danach ging mir alles was den 2. Weltkrieg behandelt hat lange Zeit echt auf die Nerven, weil wir in der Schule diese Zeit glaube ich bestimmt 3, 4 mal durchgenommen haben. Von davor und danach aber fast nichts gelernt haben, was ich immer noch schade finde und mir hin- und wieder jetzt etwas mühsamer erarbeite. Und überhaupt gab es im Unterricht einfach zuviel deutsche Geschichte, dafür das Europa doch so hochgehalten wird. Gern hätte ich damals außerdem schon auch mehr über Amerika und Asien erfahren und auch über den Nahen Osten, den ich bis heute nicht begreife (außer dem eigenen – Zuhause).

Welche Bücher zum 2. Weltkrieg mich sehr sehr berührten: „Die Bücherdiebin“ und auch „Die Mittagsfrau“. siehe weiter unten im Blog. Unbedingt lesenwert und bei beiden sind Taschentücher bereitzuhalten (- das schafft selten ein Buch bei mir).

Nun denn , vielleicht wird es Zeit für ein paar mehr deutsche Autoren, mit Walser und Grass, den Urgesteinen, kann ich leider nichts anfangen, Walser stößt mir förmlich auf. Irgendwann hatte ich mal festgestellt das ich hauptsächlich Englische und Amerikanische Autoren gelesen habe. Da dachte ich, wo sind Sie die Frauen in der Literatur die ich mag.

Und sollte ich mich nicht mal mehr auch Autoren aus anderen Ländern zuwenden? – da kann ich übrigens Amitav Ghosh empfehlen. „Der Glaspalast“ ist auch ein generationenroman mit sehr sehr viel geschichte über mehrere Länder hinweg.

Beides streut sich hin- und wieder dazwischen. Ich warte ja immer noch auf ein neues Buch von Anya Ulinich, die das wirklich hochamüsante Buch „Petropolis“ geschrieben hat.

Als großer Japanfan lagen natürlich auch schon Haruki Murakami (kurzeitiger Wahn über ein paar Jahre mit abrupten Ende) und Banana Yoshimoto auf meinem Nachttisch, bzw. in meinem Bett, was wahrscheinlich auch deshalb so breit ist, das viele Bücher darin Platz finden. Denn meistens lese ich doch 3,4 nebeneinander.

Also liebe Leser, schickt mir ein paar Tips, was empfehlt Ihr mir?

Morgen dann eine wirkliche Gänsehautgeschichte aus dem Buchladen. -> warte noch auf die Erlaubnis

Nachtrag: Hab jetzt mal meine Amazonwunschliste angeschaut (dort kaufe ich allerdings nur gebrauchte Bücher, wenn ich ein neues möchte bestelle ich beim Local Dealer, und dort gibt es doch schon jede Menge. Muß ich mir jetzt nur mal rausschreiben und in der Bibo suchen. Freue mich auch über Büchergeschenke oder Tauschgeschäfte.

6 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. Marleen
    Mai 27, 2013 @ 16:57:50

    Lese gerade das neue Buch von Susanna Tamaro „Mein Herz ruft deinen Namen“, bis jetzt ist es wunderbar, still und berührend.

    Antworten

  2. Xeniana
    Mai 22, 2013 @ 17:58:16

    http://xeniana.wordpress.com/2013/05/09/ein-vater-ein-sohn-ein-geheimnis/

    Hier noch der link zu einer ausführlichen Rezension zum letztgenannten Buch von Klappentexterin:)

    Antworten

  3. Xeniana
    Mai 22, 2013 @ 17:55:34

    Ich mag ja im Moment Connie Palmen sehr gern. Im blauen Sofa traf ich auf das Buch „Die Lieben meiner Mutter“ was wirklich spannend klang, „Wie keiner sonst fand ich auch sehr gut….

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