Vor 12 Jahren…

…habe ich diesen Blog gestartet. HAPPY Birthday „reingelesen“! Ein neues Jahr und ein neues Blogjahr. Ich wünsche dir undmir nur das Allerbeste.

Viel ist passiert in dieser Zeit, 12 Jahre sind schon was. Und überhaupt die Zeit, irgendwie ist immer zu wenig von ihr vorhanden. Ich lese weniger, weil mir leider die Konzentration fehlt und ich blogge nur noch selten, hoffe, das wird sich wieder ändern. Nichtsdestotrotz ist mir mein Blog sehr wichtig. Auf Instagram stelle ich immer kurz vor, was an Büchern bei mir eingezogen ist und vielleicht auch was ich grade lese, aber wenn ich über etwas ausführlicher berichte, dann immer hier.

Es heißt das jeder die gleiche Zeit hat, jeder bekommt 24h pro Tag. Aber das ist nicht wahr. Denn Zeit hat sehr, sehr unterschiedlichen Wert und ist verbunden mit der Kraft und Energie, die der einzelne Mensch hat, aber auch mit vorhandenen oder nicht vorhandenen Möglichkeiten. Ressource ist hier ein wichtiges Stichwort. Meine sind leider begrenzt.

Gute Aussichten, mein Hauseingang
Copyright Karolin Kaden

Ein neues Jahr
mit guten Aussichten?

Über das Bloggen und Schreiben

Im Laufe der Zeit sind hier auf dem Blog neben den Buchvorstellungen noch einige andere Sachen dazu gekommen. Eigene Texte, inklusive der häufigen Teilnahme an der Totenhemdblogparade (dieses Jahr war ich leider zu spät dran und habs verpasst, obwohl ich schon drauf gewartet hatte) und einige Besprechungen von besonderen Filmen. Oder auch Textprojekte, wie das zum Thema Körper, im letzten Jahr.
Vor einigen Jahren hatte ich ein hartes Tief als mein Blog von einem anderen Blog öffentlich verhöhnt wurde wegen der Rechtschreibung. Überhaupt ist es manchmal verrückt, was sich Menschen so anmaßen an Urteilen, anstatt sich um sich selbst zu kümmern. Warum auch immer. Ich kann nur sagen, lass dich nie von dem abhalten, was dir am Herzen liegt, nur weil jemand anders rumpöbelt oder meint es ginge nicht so wie du es tust.

Inzwischen gebe ich schon länger Schreibkurse und schreibe durchgehend für meine Facebookseiten und Kurse, und es hat sich diesbezüglich noch niemand beschwert.

Ich hatte seit meiner Kindheit Probleme mit der Rechtschreibung, schrieb oft nach Gefühl. Auch das mit der Kommasetzung, und dass man nicht zu lange Sätze schreiben soll usw. war nicht so mein Ding. Der eine redet frei Schnauze, der andere schreibt entsprechend. Ich weiß das einige meiner Texte Menschen berühren und das ist etwas, was mir besonders Freude macht.
Zu diesem Thema fand ich im Anhang zu „Zwei alte Frauen“ einen netten Text. Die Autorin schrieb mit dieser Geschichte das erste mal eine mündliche Überlieferung auf und sagte, sie habe am Ende die Kommas so verteilt, wie mit dem Pfefferstreuer. Fand ich sehr sympathisch.
Und ehrlich, na und! Ich lass’ mir meine Schreiblust sicher nicht verderben. Für mich ist Schreiben essenziell. Und falls ich es mir mal leisten kann, stelle ich jemand fürs Lektorat an. Es gibt ja viele Korinthenkacker, was das Schreiben angeht und viele BesserwisserInnen, aber man sollte sich von diesen nicht zu sehr beeindrucken lassen.
Aber schreiben hat tatsächlich viel mit Gefühl und Ausdruck zu tun. Und wo kämen wir hin, wenn man Sachen erst machen dürfte, wenn man sie perfekt beherrscht, bzw. was ist eigentlich perfekt? Und wie lernt man Dinge wenn man sie nicht tut? Selbst bei Regeln der Rechtschreibung gehen in verschiedenen Fällen die Meinungen auseinander und die Rechtschreibreform hat es nicht einfacher gemacht.

Als ich vor ein paar Ausgaben mal bei einer Ausschreibung von „politisch Schreiben“ mitgemacht habe, wurde mein Text angenommen, und ich bekam ein wirklich großartiges Lektorat, und tja Rechtschreibung hat da kaum eine Rolle gespielt. Die Textbesprechungen waren wunderbar und haben mir sehr viel Freude gemacht. Ich überarbeite auch hier gern mal einen Text, also auch nach der Veröffentlichung. Und man braucht immer auch Abstand um klar zu sehen, auch Fehler. Wenn man die eigenen Zeilen dann so 10 mal durchgelesen hat und mit dem Inhalt befasst ist sieht man die Fehler einfach oft nicht mehr.

Meine Mutter ist sehr gut was die deutsche Sprache und ihre Regeln angeht und behauptet immer das wir die Regeln in der Schule nicht richtig gelernt hätten. Sie war oft entsetzt, da ich auch schon immer viel gelesen habe, und sie dachte da müsste ich es doch lernen. Es ist auch so, das ich oft Fehler in Büchern finde 😉 Manchmal hat sie aber doch hier und da mal für mich drüber geschaut, inzwischen regt sich sich auch nicht mehr so auf dabei.
Ganz besonders sensibel hat auch mal eine liebe Internetfreundin für mich ein paar Texte durchgeschaut, sie ist selber Schriftstellerin, und uns verbinden Themen wie das der Kriegsenkel, Verschickungskinder oder auch unsere Katzen und ihre Mäuse. Mein Lieblingstext von ihr ist dieser: „Angsthase, Pfeffernase!“, vielleicht weil mein chinesisches Sternzeichen der Hase ist. Demnächst haben wir wieder das Jahr des Hasen, das 13. Blogjahr dann, 2 große Glückssymbole.

Kontakte und Rezensionsexemplare

Sehr dankbar bin ich für die netten Kontakte, dass bisher schon einige mitgemacht haben bei meinem letzten Blogevent zu „Mein Körper und ich“ – hier sammle ich immer noch feministische Stimmen, die von ihrer Erfahrung erzählen mit ihrem weiblichen Körper, 8 Texte sind es bisher.
Auch dankbar bin ich für einige Rezensionsexemplare, die den Weg zu mir fanden. Es ist immer mit Arbeit verbunden diese anzufragen und oft bin ich zu spät. Aber unsere Bibliothek ist relativ gut ausgestattet. Und in letzter Zeit hatte ich diesbezüglich ein glückliches Händchen.
Besonders wunderbar ist es, wenn die Onlinekontakte, die Literatur und die AutorInnen in der Offlinewelt zusammenfinden; wenn Lesungen bei uns stattfinden, die ich besuchen kann. Ein besonderes Erlebnis für mich war grade dieses Jahr eine Lesung mit Birgit Weyhe, eine meiner Lieblingsautorinnen im Bereich der Grafik Novel. Oder auch die lustige Comicvorstellung mit Flix, der sein Marsupilamiband mitbrachte und den ich richtig ausfragen konnte. Oder auch als Judith Schalansky zur Lesung in meiner Stadt war! Hier sei dankend und begeistert der Kontakt zu Filip Kolek erwähnt, der einige Comicverlage vertritt, und mit Herzblut bei der Sache ist!

Schwerpunkt ist für mich ja nun schon einige Jahre „Literatur von Frauen“, der dazugehörige Hashtag verbreitet sich langsam und stetig. YEAH. Und da reagiere ich schon auch mal auf ein mir zugesendetes Verlagsprogramm, in welchem Frauen wieder nur am Rand vorkommen. Das ist ja leider bei vielen Verlagen so, dass die Autorinnen weit in der Minderzahl sind. Noch immer kommen weniger Frauen zum Schreiben, werden weniger veröffentlicht und weniger eingeladen, sitzen weniger auf den Literaturbühnen usw. Manche Verlage disqualifizieren sich dann bedauerlicherweise durch ihre entsprechenden Antworten.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist, dass nicht jede Frauenstimme eine feministische Stimme ist. Und der Begriff Feminismus leider in der Buchwelt zu einem Werbestichwort verkommen ist, dem man nicht einfach glauben kann. Es heißt genau hinschauen, ob es wirklich um Feminismus geht oder ob es sich um einen Fakefeminismus dreht, auch wenn das Wort Patriarchat vorkommt, ist das kein Garant. Echten Feminismus erkennst du daran, dass es um Frauen und ihre Rechte geht, und nicht noch um x andere Themen, die da irgendwie mit inkludiert werden müssen. In unserer Zeit ist das ein immens wichtiger Punkt, wir müssen uns nur die Frauenrechte weltweit anschauen, und wie wichtig die Macht des Wortes für Frauen war und ist. Umso trauriger ist das falsche Benutzen des Wortes Feminismus, nur um etwas zu verkaufen.

WordPress

WordPress macht einem das bloggen nicht unbedingt leicht, bei jeder Veränderung habe ich hinter den Kulissen nur aufgestöhnt . Gefühlt gab es immer nur Verschlimmverbesserungen. Die Bedienbarkeit wurde schlechter, die Möglichkeit der Gestaltung schwieriger. Seit einer der letzten Erneuerungen ist auch meine Seitenleiste verschwunden, zu meinem Bedauern, denn es gab dort doch einige wichtige Punkte. Und es hat mich viel Zeit gekostet diese so aufzubauen wie sie war. Mal schauen, ob ich das nochmal in die Hand nehmen kann. Ehrlich gesagt finde ich das ziemlich lästig, dass es einem so schwer gemacht wird. Und mir fehlt das Verständnis, warum etwas, was gut funktioniert hat, immer Bedienunfreundlicher gestaltet wird. Das ist auf meiner WordPress Internetseite nicht anders. Es fängt schon an bei der Einstellung von Schrift und Farbe/Hintergrund.

Letztes Jahr habe ich mir nun zumindest geleistet die Werbung ausschalten zu lassen, kostet Geld und gilt nur für ein Jahr, ich hoffe, ich kann das beibehalten. Da die Werbung mich allgemein selbst immer stört und auch sehr unschön ist. So gefällt es mir viel besser.

Die WordPressplattform für Blogs ist nicht die einzige Plattform, deren Bedienbarkeit immer schlechter wird, und bisher habe ich noch nichts Besseres ausmachen können und werde deshalb auch weiterhin hier zu finden sein.
In der Hoffnung wieder mehr lesen und schreiben zu können, mehr Löffel (Energie und Kapazitäten) dafür zur Verfügung zu haben. Wenn ihr euch vielleicht wundert, warum ich nur selten lesen komme, es liegt daran, dass meine Grenzen an Input eigentlich ständig auf Anschlag sind und ich einfach nichts mehr aufnehmen kann. Ich weiß nicht ob das besser wird.

Ich danke sehr allen treuen alten und neuen LeserInnen, die hier vorbeischauen, ich freue mich sehr über meine Leserschaft und interessierte Kommentare. Und natürlich freut es mich besonders wenn aufgrund meiner Empfehlung ein Buch gekauft wird.

Dementsprechend noch einige Buchtips zum Abschluss dieses Bloggerinnenrants

Beatrice Frasl,
Patriarchale Belastungsstörung,
Geschlecht, Klasse und Psyche
vom Haymondverlag

Mareike Fallwickl
Die Wut die bleibt
Rowohlt Verlag

Kim Hye-Jin
Die Tochter
Hanser Verlag

Julia Zejn
3 Wege
Avant Verlag

2029 – Geschichten von Morgen
ein Sammelband
Suhrkamp Verlag

Zwei verfilmte Kurzgeschichten finden sich auch hier und da in den Mediatheken
„Ich bin dein Mensch“ und „Das Haus“


Gehabt euch wohl und beste Wünsche für ein erfreuliches Lesejahr
Madame Flamusse alias Karolin

2 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. gkazakou
    Jan 13, 2023 @ 09:59:43

    Happy Blog-Birthday! ein kreatives Jahr 2023 wünsche ich dir!

    Antworten

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