Liebe Leser*innen, dieses Jahr biete ich wieder meine Rauhnachtsimpulse an. Die Tage zwischen den Jahren sind eine ganz besondere Zeit für das abschließen des alten Jahres, und alter Themen die nun gehen dürfen. Zeit noch einmal zu reflektieren und sich zu sortieren. Zeit sich auszurichten auf das, was kommen mag und kommen soll. Eine Zeit des Loslassens und des Wünschens. Eine Zeit der Stille und der aktiven Ausrichtung auf das was wir für uns möchten.
Im Workshop gibt es jeden Tag eine Impuls-email für dich und dein Rauhnachtstagebuch, Ideen für Kreatives und Infos zu Tradition, sowie Anregungen für kleine Rituale. Wer möchte kann gern auf Facebook zur Rauhnachtsgruppe dazu kommen. Die Emails werden dich unterstützen für dich deinen Raum der Rauhnächte zu gestalten, innezuhalten und gut ins neue Jahr zu kommen.
Wenn du dabei sein magst, schreib mir eine Nachricht.
Kosten: 47 €
Rauhnachtsworkshop
16 Dez 2018 Hinterlasse einen Kommentar
in Abenteuer, Achtsamkeit, Schreiben, Selbst, Sinn, Tradition, Weihnachten
Stille, ein Wegweiser – zum Vorlesetag
16 Nov 2018 2 Kommentare
in Abenteuer, Achtsamkeit, Erzählung, Lesen Schlagwörter:Erling Kagge, Stille, vorlesen, Vorlesetag 2018, Wegweiser
Stille, ein Thema was mir sehr nahe ist, weil ich sehr viel Zeit in meinem Leben allein verbracht habe, und auch weil ich als hochsensible Person leise Töne lieber mag, als all den Krach, der uns tagtäglich so umgibt. Das Alleinsein und die Stille sind zwei Themen, mit denen viele Menschen unserer hektischen Gesellschaft aber kaum noch umgehen können, manche haben regelrecht Angst davor und können Ruhe kaum aushalten, oder auch das Alleinsein. Es gelingt wohl selten jemandem auf Anhieb. Es ist eine Übungssache, die viel mit dem inneren Frieden und einer Freundschaft mit sich selbst zu tun hat.
Ich kann es sehr empfehlen, denn man kommt sich sehr nah, und das wird mit der Zeit sehr schön und verändert alles nachhaltig, auf eine positive Art und Weise. Stille bringt uns näher heran an alles und lässt uns gewahr werden, was um uns und in uns stattfindet. Stille klärt, zeigt uns Essenzen, das Wesentliche wird hör- und sichtbarer. Stille lässt uns Wertigkeiten neu sortieren.
Über die Stille möchte ich gern einmal schreiben, darum tue ich mir auch so schwer mit diesem wundervollen Buch. In vielem spricht mir der Autor aus dem Herzen, aber dann gibt es immer wieder so kleine Feinheiten, die ich ein bisschen anders sehe. Und ich möchte meinen Text doch aus mir heraus schreiben, ohne zu sehr beeinflusst zu sein. Diesen kleinen Ausschnitt zum Vorlesetag habe ich gewählt, weil Kagge hier über das Staunen erzählt, was mir selbst eine wichtige Sache ist, als ganz grundsätzliche Einstellung zum Leben.
Erling Kagge ist ein Abenteurer und hat z.b. lange Zeiten die Antarktis bereist. Er kennt die Stille der großen Weite und der Kälte, die Stille fernab jeglicher Zivilisation. Eine Stille also, die wir nie erfahren werden.
Meine Stille dagegen fand ich inmitten der Orte an denen ich lebte und aus ganz anderen Zusammenhängen heraus. Aber die Stille die mit dem eigenen Kern eine Resonanz eingeht ist dieselbe, ob hier im Park, in der Stadt, oder dort draußen im ewigen Eis, denke ich.
Zum Vorlesetag 2018 habe ich euch hier einen kleinen Textausschnitt aufgenommen. Viel Freude dabei!
Wie hältst du es mit der Stille? Was ist Stille für dich?
Das Buch ist sehr schön gestaltet, außen ganz weiß und unter dem Schutzumschlag zeigt sich die Stadt in einem lauten, buntem Bild.. unter der Stille des Weiß. Die stille über dem Lärm des Alltags.
Auch innen wunderbar, mit einem dieser angenehm glatten kühlen Papiere, zwischen den Texten einzelne Fotos und Malereien. Ein Quellennachweis im Anhang – so wie ich das mag.
Erling Kagge widmet sich in „Stille“ in 33 Kapiteln seinen Antworten darauf, was Stille eigentlich ist. Er spricht mit verschiedenen Menschen darüber und befasst sich mit der Philosophie. Stille ist auch ihm ein Bedürfnis. Und er versucht sie uns nahe zu bringen. Was ihm gelingt. Ein guter Erzähler.
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Erling Kagge
Stille / Ein Wegweiser
Aus dem Norwegischen übersetzt von Ulrich Sonnenberg
In Deutschland 2017 erschienen
Insel Verlag
144 Seiten, 14,- €
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Die Grasbeißerbande
12 Nov 2018 Hinterlasse einen Kommentar
in Achtsamkeit, Bilderbuch, Kinder, Leben, Tod Schlagwörter:über das sterben, Grasbeißerbande, Hospizarbeit, Kinder und Tod, Kinderhospiz, Tod
Kinder und Hospiz, zwei Wörter die man nicht gern in einem Satz zusammen liest. Aber auch Kinder sterben, und ich bin froh das es Hospize gibt. Jedem Mensch sollte es möglich sein an seinem Lebensende einen Platz in einem Hospiz zu bekommen. Hospize sind Häuser, die am Ende der Lebenszeit die Menschen umsorgen und auf ihrem letzten Weg begleiten. Auch Zugehörige finden hier Fürsorge.
„Kinderhospizarbeit ist ein Versprechen, betroffene Kinder und Jugendliche und deren Familien auf ihrem Weg bis zum Ende zu begleiten. Das erfordert den Einsatz von Zeit und Geld. Ohne den unermüdlichen Einsatz von mehr als 80.000 ehrenamtlich Tätigen, wäre dieses Versprechen nichts wert. Darüberhinaus müssen bis zu 70% der anfallenden Kosten für diese bedeutsame Aufgabe durch Spenden finanziert werden.“
Ein Grund warum es nun das Buch „die Grasbeißerbande gibt. Die Autorin und der Autor, das Ehepaar Stanberger sind über einen Freund auf das Thema aufmerksam geworden und stellen ihr Projekt gleich am Anfang des Buches vor.
In jedem Jahr sterben ca. 5000 Kinder noch vor ihrem 15. Lebensjahr an einer lebensverkürzenden Erkrankung.
Das Sterben ist vielen Menschen fremd geworden, es gehört nicht mehr zu unserem Alltag. Und das Sterben von Kindern wird noch weniger thematisiert. Der Tod und die damit verbundenen Themen sind meist raus aus den unmittelbaren Lebensumfeldern, hinein in Kliniken und Heime. Das Hospiz ist hier eine positive Ausnahme, denn Hospize widmen sich dem Sterben in seiner Ganzheit, geben den Menschen noch Lebensqualität bis zum Schluß, soweit wie es möglich ist. Als ich vor vielen Jahren die wunderbare Wanderausstellung „Erzähl mir vom Tod“ hier in Dresden begleiten durfte, habe ich das erste mal ein Hospiz besucht und war sehr angetan von dieser Arbeit und empfinde diese Räume als ungemein wichtig.
Ebenso wichtig wie den Tod wieder mehr Raum zuzugestehen im alltäglichen Leben. Ich habe z.b. in meiner Kindheit und Jugend niemanden wirklich trauern erlebt und auch meinen ersten toten Menschen erst sehr spät im Erwachsenenalter gesehen, obwohl meine Mutter beruflich mit dem Thema zu tun hat.
Das der Tod uns so fern geworden ist, macht es oft schwer darüber zu sprechen oder sich damit auseinander zu setzen. Ich muß sagen auch ich persönlich habe Angst vorm sterben.
Dabei ist es – so schlimm es auch immer wieder scheinen mag – etwas, was zum Leben unabdingbar dazugehört.
Mit dem Buch „Die Grasbeißerbande“ haben die Autoren sich ein doppeltes Tabuthema vorgenommen – den Tod und den Tod von Kindern. Denn in der „Graßbeißerbande“ geht es um Kinder die sterben. Es ist ein herzzerreißendes Buch was einen mittenrein trifft. Auf jeder Doppelseite gibt es ein Kinderbild und die Frage eines Kindes.
Ich war wirklich in dem Irrglauben das Kinder das mit dem Sterben irgendwie besser greifen können, …vielleicht weil sie noch nicht so lange am Leben sind? Vielleicht noch eine Verbindung zu den Welten haben die vor der Geburt oder nach dem Tod kommen. Aber wenn ich mir die Fragen durchlese wird mir so schwer ums Herz – und grade jungen Menschen fällt es wahrscheinlich sehr schwer sich vom Leben zu verabschieden : „Weint Batman auch?“ fragt Timo 5 Jahre alt oder Jennifer, 13 Jahre fragt: „Wird mit mir auch meine Liebe zu dir begraben?“
Ich kannte noch kein Kind persönlich was gestorben ist, aber über die Ferne. Und vielleicht haben auch manche von den kleinen Erdenbürgern ihren Frieden machen können. Bei alten Menschen kann man sagen „sie haben ihr Leben gelebt, hatten ihre Zeit“, aber bei Kindern… Sterben ist wohl nie einfach. „Die Gradbeißerband“ ist aufjedenfall ein Augenöffner. Und es ist gut das dieses Projekt das Thema Kinder und sterben aufnimmt und sich für Kinderhospizarbeit engagiert.
Am Ende des Buches gibt es viel Platz und einige Seiten ganz für dich und deine Beschäftigung mit dem Thema Tod und Sterben. Vielleicht der richtige Platz für eine Reflektion.
Hier könnt ihr durch den Buchkauf unterstützen:
Zur Buchbestellung – und damit gleichzeitigen Unterstützung der Hospizarbeit: https://www.grasbeisserbande.de/produkt/die-grasbeisserbande/
Hier gibt es noch einen Film zur gleichnamigen Ausstellung zu sehen – er ist eingebettet in die Körperweltenaustellung, von der ich kein Fan bin und deswegen nur den Link hier poste und nicht den Film. Du kannst ja weiterklicken wenn du magst: https://www.rnf.de/mediathek/video/wenn-kinder-ueber-den-tod-sprechen-die-grasbeisserbande/
Und hier könnt ihr direkt für die Hospizarbeit spenden bei der Grasbeißerbande
SPENDENKONTO
IBAN
DE24 4265 0150 0090 2508 46
BIC/Swift-Code
WELADED1REK
Sparkasse Vest Recklinghausen
BLZ 426 501 500
Kontonr. 902 508 46
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Die Grasbeißerbande
Das Sterben wieder ins Leben holen
22,95 €
https://www.grasbeisserbande.de/
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https://www.zeit.de/2017/47/tod-kinderliteratur-thema-konfrontation
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Welttag der Suizidprävention 2018
10 Sept 2018 Hinterlasse einen Kommentar
in Achtsamkeit, Öffentlichkeit, Gesundheit, Leben Schlagwörter:Achtsamkeit, für einander da sein, Miteinander, Welttag der Suizidprävention
Heute ist er wieder, der Tag der Suizidprävention. Jonas Monar hat ein tolles Video für [U25] gemacht. ❤
Viele von euch wissen schon das mir das Thema sehr am Herzen liegt, u.a. auch weil ich selber sehr dunkle Zeiten erlebt habe und weil ich eine Zeitlang im Projekt [U25] tätig war. Ein Projekt das Peergroupberatung per Mail anbietet für junge Menschen unter 25 Jahren. Denn gerade bei Jungen Menschen ist die Suizidrate sehr hoch.
Ich möchte heute wieder auf das Thema aufmerksam machen. Grade in letzter Zeit ist mir wieder aufgefallen wie unsensibel wir Menschen oft sind. Wenn es jemandem schlecht geht, brüllt dieser Mensch das selten in der Gegend rum. Nein, die Zeichen sind oft klein. Bemerkungen am Rande. Oft fehlt auch die Kraft das mehr zu thematisieren, da so vieles vielleicht schon abgewunken wurde, wenn jemand sagt das es ihm/ihr schlecht geht, das vielleicht auch öfter sagt. Zu viele Menschen nicht zugehört haben, und es nicht ernst genommen haben. Bitte achtet auf eure Mitmenschen und fragt lieber einmal zuviel als einmal zu wenig. Nehmt die Menschen ernst wenn sie sich öffnen und sagen das es ihnen nicht gut geht oder sie Dinge nicht mehr schaffen.
❤
Bei Problemen geht oft ein Rückzug mit einher und das Sozialleben ist eingeschränkt, sprich es gibt wenig Kontakte. Deswegen ist dann vielleicht dieses eine kleine Gespräch grade besonders wichtig. Wenn es euch selbst zu viel ist dann verweist die Person doch bitte an Beratungsstellen oder die Telefonseelsorge, sucht vielleicht eine Adresse einer Beratungsstelle raus oder oder oder. Jede Kleinigkeit kann hilfreich sein.
Wir reden über soviele Sachen, Reaktionen kommen meißt nur zu lustigem, ganz besonders im Netz. Bitte überhört und überseht nicht die ernsteren Seiten Ihr könntet Menschenleben retten.
Projekte wie [U25] sind übrigens immer auf Spenden angewiesen, die meiste Arbeit dort ist Ehrenamtlich, genauso wie bei der Telefonseelsorge, dabei ist es so so wichtig was dort getan wird.
❤
Wie kannst du nun konkret helfen außer z.b. Hilfe zu suchen? Du kannst einfach da sein, mal nachfragen wie es geht, einfach zuhören – ohne Ratschläge. Den Menschen einfach so annehmen wie er*sie grade ist. Gefühlen einen Raum lassen. Die Person in den Arm nehmen, zum Kaffee einladen, oder anders zeigen das da jemand ist der Interesse hat.
Warum werden wir immer einsamer? Warum ist es immer schwieriger Verständnis zu finden?
Bauchweh – Teil 1
16 Aug 2017 4 Kommentare
in Achtsamkeit, Angst, Blogparade "Mein Körper (und ich)", Blogparade 2017, Energie, Gesundheit, Körper Schlagwörter:Blogparade, Mein Körper und Ich
„Das macht mir Bauchweh„, das heißt man fühlt sich nicht wohl mit etwas. Wenn man nun dauernd Bauchweh hat, heißt das dann das man sich dauernd nicht wohlfühlt? Der Bauch als Sitz der Kraft sagt man bei den Chinesen. Der Bauch, unsere Mitte, eine Mitte die schmerzt. Die Mitte also.
Als ich in der Grundschule war, einige Zeit nach unserer Ausreise aus der DDR, hatte ich immer wieder Bauchschmerzen und kam für eine längere Untersuchungszeit ins Krankenhaus. Die Untersuchungen waren teilweise scheußlich, aber sonst fand ich das Krankenhaus ganz schön und fühlte mich so wohl, dass ich es gar nicht so eilig hatte wieder nach Hause zu kommen. Meinem Bauchweh half das aber nicht. Es wurde nichts gefunden und dabei hat man es belassen.
Vielleicht war das der Moment als der Bauch zu meinem Radar wurde, einem Radar den ich nicht verstand. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich auch vorher schon öfter mal Bauchweh hatte. An einen Moment erinnere ich mich besonders.
Kurz bevor ich in die Schule kam, wurde ich in der DDR zur Kur geschickt. Das war eine schlimme Zeit. Ich war 6 Jahre alt, sehr klein und sehr dünn, sagten die Erwachsenen, ich hatte damit kein Problem. Ich sollte wachsen und zunehmen und mit mehr Hunger zurückkommen. In der Kur mussten wir jeden Tag Milch trinken, einen großen Plastikbecher voll. Ich fand Milch immer eklig und auch Plastikgeschirr. Heute weiß ich das ich Laktoseintoleranz hatte.
Wenn wir nicht aufgegessen haben, mussten wir uns neben die Erzieherin an den Tisch stellen, solange bis wir alles aufgegessen hatten. Eine Qual. Wenn der Bauch weh tat, wurde einfach die Hose aufgeknöpft. Ein Kind, was sich über seinem Teller übergab, musste das wieder auslöffeln. Ein anderes Kind, das geflüstert hatte, bekam dagegen ein Pflaster über den Mund geklebt.
Ich weiß nicht wie es ging, aber die Kur hat es geschafft, als ich wieder zurück war nach 6 Wochen – ich erinnere mich noch an die Brote mit Blutwurst auf der Rückfahrt im Bus, und an die Kälte – da aß ich mehr. Verlangte im Kindergarten Nachschlag bei der Suppe und wurde dafür gelobt.
Aber ich wurde weder dicker noch viel größer. Ich blieb lange die Kleinste, und da dies auch immer wieder thematisiert wurde, hat mich das bis in mein Erwachsenenalter hinein beschwert – von innen her. Denn dünn blieb ich genauso ewig noch.
In der Schule hatte ich oft Bauchweh, besonders bei Fächern wie Sport oder später dann im Sprachlabor – heute weiß ich, ich hatte ziemlich oft Angst. Angst vor Sport, vorm Sprachlabor und vor Lehrern und solchen Sachen. Angst was falsch zu machen und mich zu blamieren. Da nützte es auch nichts klein und dünn zu sein, man kam immer irgendwie dran. Nur bei einem Spiel konnte ich punkten, da wurde man von außen mit dem Ball abgeschossen (Krieg), sehr merkwürdig. Mich trafen sie meistens nicht, ich war flink und konnte mich gut ducken.
Wenn ich heute zurückschaue ist es mir klar, dass dieses Bauchweh ein Angstradar wahr. Spezielle Ängste, denn bei Gewitter ist er nicht angesprungen, obwohl ich da viel Angst hatte. Ich hatte auch Angst vor Einbrechern, und Angst vor Krieg, bestimmten Flugzeugen, und vor Atomenergie.
Viele Jahre später war ich an einem Arbeitsplatz gelandet, wo es mir überhaupt nicht gut ging, aber ich hatte auch sehr viel Angst vor dem Arbeitsamt, sodass ich mich jeden Tag wieder zur Arbeit quälte. Angst hier, Angst dort. Täglich wieder zum cholerischen und echt ekligem Chef.
1,5 Jahre quälte ich mich durch. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon lange jeden Monat mindestens 2 Tage furchtbare Schmerzen, Menstruationsschmerzen – diese begleiteten mich seit meinem 13. Lebensjahr. Seit inzwischen über 28 Jahren, Monat für Monat, pünktlich. Ich konnte meine Uhr danach stellen. Ich weiß gar nicht mehr so richtig wie ich damit umgegangen bin. Ob es früher irgendwie auszuhalten war, wenn ich mich wenig bewegte. Ich erinnere mich noch das ich große Probleme hatte Tabletten zu schlucken, also kamen die damals wohl nicht infrage. Heute kenne ich Schmerzen, von denen ich denke, dass ich das ohne Tablette nicht aushalte. Ich versuche trotzdem so selten wie möglich welche zu nehmen, weil ich das nicht mag und die Dinger ja auch Nebenwirkungen haben.
In der Zeit mit dem blöden Job kamen dann noch schlimme Kopfschmerzen hinzu, nun ja und die allgemeine Quälerei. Und dann bekam ich die Diagnose Endometriose. Das sind u.a. eine Art Zysten, Gewebe was sich verteilt, Verwachsungen, die nicht von alleine wieder verschwinden, sondern weiter wachsen, sagte die Ärztin. Sie riet mir sehr schnell zu einer OP und dass ich danach unbedingt mit Rauchen aufhören solle und die Pille nehmen müsste, um weiteres Wachstum zu verhindern. „Na super“ dachte ich. Und wieder war sie da, die Angst.
Diesmal ging ich so überhaupt nicht gern ins Krankenhaus und fühlte mich total verlassen und ahnungslos. Und das war ich im Grunde genommen auch. Die blöden Details lasse ich jetzt mal weg, von Empathie kann man beim Krankenhauspersonal nicht reden. Von Aufklärung seitens der Ärzte auch nicht.
Ich kann aber sagen, wenn du mörderische Bauchschmerzen hast jeden Monat, könnte es sein du hast Endometriose (und vielleicht auch Angst).
Fortsetzung (mit Tips) folgt
zum Teil 2 -> hier entlang
Mein Körper, das Essen und ich – Blogparade
11 Aug 2017 Hinterlasse einen Kommentar
in Achtsamkeit, Blogparade "Mein Körper (und ich)", Blogparade 2017, Frauen, Inspiration Schlagwörter:Dünn sein, Körper, Mein Körper und Ich
Sandy erzählt uns heute etwas über sich, ihren Körper, Urteile, das Dünnsein und ihren Weg.
Hier gehts zu Ihrem Beitrag ->
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Biografisches Schreiben – mein Onlinekurs
09 Aug 2017 Hinterlasse einen Kommentar
in Abenteuer, Achtsamkeit, Biografisches, selber schreiben, Selbst Schlagwörter:biografisches schreiben, Online Kurs, Schreibkurs
ab 18.8. biete ich einen 8 Wochen Online Kurs zum „Biografischen Schreiben“ an.
Jeden Freitag gibt es einen Schreibimpuls – zum Austausch eine kleine private Facebookgruppe.
Schreiben als Abenteuerreise zum Selbst ❤
Kosten: 160 €
Bei Fragen schreib mir einfach eine Nachricht.
Buchung unter info@karolinkaden.de
Alle reden über Trauer
27 Feb 2017 8 Kommentare
in Achtsamkeit, Leben, Liebe, Sinn Schlagwörter:Alle reden über Trauer
Trauer hat viele Facetten und es gibt vieles um das man trauern kann. Trauer hat nicht immer nur etwas mit Tod und sterben zu tun, auch wenn es im erweiterten Sinne fast immer um ein sterben im Leben geht.
Trauer, Schmerz, und alle Gefühle die uns wehtun sind nicht besonders beliebt, werden oft verdrängt und kaschiert. Manchmal bewußt und manchmal unbewußt. Manchmal tragen wir auch Trauer die uns gar nicht gehört. Und manchmal erkennen wir sie nicht, selbst wenn sie uns auf der Seele sitzt.
Gefühle die der Mensch nicht mag möchte er nicht gern fühlen. Dabei ist genau das der Punkt: Gefühle sind zum fühlen da. Es ist wichtig sie zu fühlen. Es heißt in Kontakt mit deiner Seele zu gehen und in Kontakt mit deinem Innersten, dem was dich ausmacht. Trauer zu leben heißt Lebendigkeit zu feiern. Gefühle machen uns lebendig, alle Gefühle, nicht nur die schönen. Und was wären die schönen Gefühle denn ohne die Schatten – Ein Kerzenschein an einem strahlend hellem Sommertag? Wir würden sie vermutlich nicht einmal erkennen.
Trauer findet sich an so vielen Stellen. Wenn wir etwas hinter uns lassen müssen was uns lange begleitet hat, wenn ein Übergang ansteht, ein Abschied, wenn jemand geht oder wir etwas verlieren. Freunde, Job, Aussichten, einen Traum, oder wir merken das das was wir tun keine Zukunft mehr hat. Manchmal bekommen wir etwas was wir nicht möchten. Es ist nicht immer leicht einen Absprung zu finden. Zu sehen wenn etwas zu Ende ist. Und manchmal wiederum erwischt es uns so heftig, das wir kaum noch Luft bekommen. Hoffnung kann schmerzhaft sein, und auch Sehnsucht ist nicht immer süß.
Doch wo ist der Raum für all die Gefühle, die die Menschen nicht mögen, all die abgewiesenen Anteile, oder die Fässer voller ungeweinter Tränen? Zu oft machen wir weiter, zu oft schieben wir die Dinge beiseite, zu oft sagen wir später, zu oft fehlt jemand der einfach nur zuhört, jemand der sich aufs Klagen und Weinen versteht und bereit ist sich davon nicht abschrecken zu lassen. Zu oft wird einfach drüber gebügelt und ein Ratschlag ausgeteilt wo eigentlich eine Umarmung helfen würde.
Wenn jemand stirbt ist die Sache eindeutig, aber bei einer Trennung, einem Jobverlust, einer Krankheit oder einem Herzenswunsch der nun endgültig abgehakt werden muß, da soll man einfach weitermachen und nach vorne schauen. Doch wie viel in unserem Leben ist oft mit diesen Dingen verbunden. Hier eine Entscheidung für die Trauer zu treffen, kann das beste sein was Du jetzt machen kannst. Zu einem lebendigem Leben gehören alle Farben, auch die wilden und dunklen.
Die Gefühle sind da, so oder so, sie stecken in uns und machen es sich irgendwo in unseren Zellen bequem. Wenn wir unserer Seele keinen Raum geben dann wird uns unser Körper irgendwann darauf aufmerksam machen.
Traurig zu sein und dazu zu stehen macht dich authentisch, die die das nicht verstehen oder Dir sagen das Lächeln hilft, gehen einen anderen Weg und nicht neben Dir. Folge Ihnen nicht, sondern bleib bei Dir. Vertrau deinem Herzen. Nimm Dir Zeit für deinen Schmerz. Gib der Trauer Raum, lass die Tränen zu.
„Sei wer du bist und sag, was du fühlst. Denn die, die das stört, zählen nicht und die, die zählen, stört es nicht.“
Theodor Seuss Geisel
Bei uns wurde nicht geweint und es gab auch keine Trauer, und wenn, dann trauerte wohl jeder für sich. Ich glaube das Leben hat mir soviel trauriges geschenkt damit ich lerne das Familienmuster zu durchbrechen, lerne zu trauern und aufhöre es zu ignorieren, so wie ich es aus meiner Familie kannte und von eben diesen Generationen vor mir. Das war ein regelrecht automatisiertes Muster. Ich glaube viele Menschen sind in diesem Bereich noch Übende. Und es ist wichtig das die, die wissen das Trauer zum Leben gehört darüber sprechen und zeigen was es heißt, wenn Trauer da sein darf, was es auch heißen kann getröstet zu sein. Denn der, der die Trauer kennt weiß auch was wirklich Trost bringt.
Ich wünsche mir eine neue Trauerkultur für jede Trauer. Und Raum für Tränen die fließen dürfen. Ich wünsch mir das Schwarz keine Modefarbe ist. Ich wünsch mir das das Thema normal dazugehört. Ich wünsch mir das wir füreinander da sind, wenn es jemandem schlecht geht und das man untereinander akzeptiert das jeder seinen eigenen Weg geht. Das jede Trauer ihre eigene Zeit braucht.
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Dies ist mein Textbeitrag zur Aktion
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zum Aktionstag dem 27.2. findest Du noch viele weitere Beiträge
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Telefonseelsorge – kostenfreie Notseelsorge
0800/111 0 111
0800/111 0 222
0800/ 116 123
Weibliches schreiben
09 Jan 2017 11 Kommentare
in Achtsamkeit, Bücher, Deutschland, Frauen, Lesen, Schreiben Schlagwörter:Literatur von Frauen
Schon vor 2016 hat mich das Thema beschäftigt was ich eigentlich so lese. Wie ich feststellte war es viel amerikanische Literatur und vor allem Bücher die Männer geschrieben hatten. Franzen, Eugenides, Irving, Boyle, Murakami aber auch Suter, Schlink, Arjouni usw.
Mir fiel auf das ich wenig Literatur von Frauen las obwohl ich auch hier Favoriten habe wie Dörrie, Hustvedt, Allende, Niffenegger, Lewycka.
Dieses Jahr wurde ich wieder förmlich auf das Thema gestossen – es ging mehrfach um das weibliche Schreiben in den Büchern die ich las, Büchern von Autorinnen. Es ging vor allem aber auch darum, wie Sie hinten anstehn mit ihrem schreiben, als Ehefrauen und Mütter und Assistentinnen des Mannes, mit eigentlich anderen Aufgaben bedacht.
„Die Ehefrau“ hat mir noch einmal nachdrücklich zu denken gegeben – hier wird davon gesprochen wie die Frauen im Literaturbetrieb in der zweiten Reihe stehen. Und das bestätigt sich für mich wenn ich dorthin schaue wo es Wettbewerbe und Preise gibt, Literaturzirkel und andere Öffentlichkeiten. Ich schaue nun auch im Buchladen ein wenig anders hin.
Und eins, ich möchte mich diesem Vorsortierten nicht mehr automatisch aussetzen oder unterordnen. Wenn weniger Frauen zum Schreiben kommen, dann noch weniger veröffentlicht werden und dann auch noch schwieriger bekannt werden sind das ne ganze Menge Filter. Ich werde also expliziter nach Literatur von Frauen kucken und mein Lesejahr unter dem Motto „Literatur von Frauen“ angehen – so das auch hier in meinem Bücherregal ein wenig Ausgleich stattfindet.
Die Überlegung ist noch mich an die Buchhandlungen zu wenden und dazu anzuregen eine Ecke spezifisch für Literatur von Frauen zu reservieren, und zwar so, dass man sie sieht! Das macht wenig Arbeit, kostet nichts und unterstützt. Irgendein anderer Blog hatte das Thema auch aufgegriffen, weiß leider nicht mehr welcher – das Problem mit den vielen Tabs, ihr kennt es vielleicht.
Ein schönes Beispiel finde ich z.b. „Die Schwestern„, oder sagen wir ein trauriges Beispiel. Das Buch ist gut, die Geschichte ist gut und mir ist unklar warum ein Eugen Ruge „In Zeiten des abnehmenden Lichtes„ gefeiert wird und niemand Judka Strittmatter erwähnt. Ein sehr bedauerlicher Fehler.
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Ein weiteres Thema ist auch das Thema deutsche Literatur – das, was man liest, prägt einen, und ich muß zugeben, oft habe ich mich in Neuengland, Main sehr zu Hause gefühlt, obwohl ich nie dort war, weil es immer wieder vorkam in meinen Büchern. Ich habe massenhaft Seiten gelesen über amerikanische Colleges und Hochschulen, mir dann auch noch entsprechende Serien angeschaut… das ist alles ganz nett, irgendwie heimelig, aber weit entfernt von meiner eigenen Lebenswelt.
Es ist ganz was anderes dann etwas zu lesen was mit meiner eigenen Geschichte zu tun hat, meiner eigenen Sozialisierung, mit meinem eigenem Land, zugegebener maßen nicht immer so einfach die deutsche Literatur aber lohnend.
http://www.zeit.de/kultur/2016-04/schriftstellerinnen-literaturbetrieb-frauenquote-10-nach-8
Nachtrag: 19.5. Hier ein Text zu Frauen und Männern im Literaturbetrieb
https://editionf.com/Frauen-Literaturbetrieb-Studie-unterrepraesentiert-Nina-Georg
Auch hier wird sich mit Literatur von Frauen befasst:
Leseplan 2017: Mehr Frauen lesen!