Den Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ hatte ich lange auf meiner Liste. Ich überlegte noch zwischen ihm und „Der Turm“. Den Turm habe ich dann aber im Ersten angeschaut, das war ok auch wenn ich mehr von der Geschichte erwartet hatte, nachdem was so drüber besprochen und wie Sie gehypt wurde – und da hat mich das Buch überhaupt nicht mehr angemacht, obwohl oder gerade weil ich auch in Dresden geboren wurde und hier meine ersten 8 Jahre meines Lebens verbrachte.
Nun gut, also die 2. Wahl. Und ehrlich auch nicht so ganz mein Geschmack. Das Buch bekam 2011 den Deutschen Buchpreis, was ich so nicht nachvollziehen kann. Aber sowas ist eher immer auch etwas Subjektiv.
Natürlich hat mich besonders das Thema DDR interessiert, und doch dachte ich das auch mehr über das Exil erzählt wird. Genauso wie ich es schön gefunden hätte mehr von der 3. Generation – in Person des Alexander, zu lesen. Das Buch wurde inzwischen sogar als Theaterstück umgesetzt. -> Deutsches Theater
Ich finde die grauen Eminenzen des Staates, in Form von merkwürdigen aber damals wahrscheinlich typischen Kollegen, der Arbeit der Protagonisten und dem entsprechendem Zusammen(k)leben – obwohl recht priviligiert, haben zuviel Raum in diesem Buch und vieles war mir ungemein unsympatisch. Das graue Wabern von einem sich krampfhaft am Leben haltendem Staatssystem voller irgendwie sinnlos Beschäftigten ist richtiggehend körperlich spürbar. Ein ekliges Gefühl. In diesem Sinne hat E. Ruge es aufjedenfall geschafft das ganze sehr „lebendig“ darzustellen aber Freude das zu lesen macht es nicht, es wird einem nur übel davon. Vielleicht ist es das was manche so gut daran finden.
Und natürlich ist es wie mit allem was einem begegnet – zuerst erkennt man das was mit einem Selbst zu tun hat. Diese Themen springen einen regelrecht an (für mich hier das Thema der Generationen) und werden von einem anderem Leser wahrscheinlich ganz anders beurteilt ud gedeutet.
Wieder bekommen die Alten viel Raum – und auch wenn Sie die Geschichte begründet haben fehlt mir der Blick auf die Jungen und von den Jungen… sie ist mir zu spärlich gesät. Und nunja jetzt weiß ich wenigstens was hinter dem interessanten Titel verborgen ist, aber im Grunde würde ich den Inhalt den ich gelesen habe gerne abstreifen. Und doch hat es mich so lange bei der Stange gehalten das ich es Zuende gelesen habe. Nochmal lesen werde ich es auf keinen Fall.
Hier gibt es noch eine ausführlichere ganz andere Rezension: ->