Dammschlösschen nennt sich das schöne Haus der Künstlerin. 2006 bis 2009 wurde es saniert und beherbergt auch das Atelier und 2 Ferienwohnungen. Was mich schon eine ganze Weile besonders angezogen hat war der Garten, an welchem ich sehr oft zu allen Jahreszeiten bewundernd stehengeblieben bin. Er ist aufs feinste abgestimmt und bietet zu fast allen Zeiten etwas für das Auge. Wunderschöne feine Farbspiele, so wie jetzt gerade, in weiß, rosé, flieder, lila bis dunkelpurpur. Bezaubernde kleine Wege aus alten Steinen bilden Kreuzgänge. Allium und Rosen setzen Akzente.
Nie hätte man in dieser unscheinbaren Nebenstraße so einen Garten erwartet. Welch ein Glück für die Urlaubsgäste die sich hier einmieten. Inmitten eines lebendigen Viertels, ruhig trotz der nah vorbeifahrenden Züge.
Donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr kann man sich das kleine, erstaunlich ordentliche, Atelier anschauen. Mirjam Moritz lädt dazu ein. Ich war sehr neugierig was für Bilder eine solch talentierte Gärtnerin wohl „malt“. Ich nenne die Arbeiten Stilleben und ich mochte Sie sehr. Sie wirken zeichnerich, fast ein bisschen krakelig, grafisch. Führen in meinen Augen oft eine Zwiesprache zwischen Linie und Fläche. Besonders gefällt mir die Farbästhetik. Die Farben sind kräftig aber weich, manchmal auch ein zarterer Ton dazwischen. Sie arbeitet in kleinen und größeren Formaten. Die Schichttechniken mit dem, wie gebraucht wirkendem, Untergrund, finde ich besonders schön. Viele Arbeiten sind Monotypien… auf mich haben Sie auf den ersten Blick wie eine Radierung gewirkt.
Planzen und Gefäße sind das Hauptsujet der Arbeiten die ich gesehen habe. Wie passend mit Blick auf den Garten. Manches mutet mir ein wenig japanisch an, so reduziert sind die Objekte auf den Bildern. Dazwischen hin und wieder kleine „Störungen“ die mich an den Prozess des Druckens denken lassen, was noch verstärkt wird durch den vorherrschenden dunklen Strich auf allen Arbeiten. Spontanes verliebt sein in die Arbeiten läßt sich nicht leugen. Für alle die sich die Kunst nicht leisten können gibt es einen kleinen Trost. Die Künstlerin gibt jedes Jahr einen großen Kalender heraus mit einem schönen mattem Papier auf welchem Ihre Bilder gut wirken können. Und dann gibt es noch einen kleinen Tischkalender. Man muß sich aber immer beeilen, sie sind jedes Jahr wieder schnell ausverkauft, was mich nicht wundert.
Information und Kontakt unter http://dammschloesschen.de/