Die Wut die bleibt

Meine exellente Badewannenlektüre
der letzten Wochen.

Dieses Buch hat tatsächlich etwas Magisches, obwohl es im Grunde genommen um das ganz profane alltägliche Leben von Frauen geht. Es beginnt mit einem Tod, dem Tod einer Frau und Mutter. „Mal wieder“ dachte ich, muss eine Frau sterben für eine Geschichte. Vielleicht ist es euch selbst schon mal aufgefallen, wie sehr die toten Frauen und Mädchen verbreitet sind, ob im Buch oder in Serien und Filmen. Man muss nur mal in die Mediathek schauen.

Der Unterschied hier im Buch ist der, daß die Tote immer wieder auftaucht und sich mit ihrer besten Freundin unterhält bzw. ihre beste Freundin sich mit ihr. Ihre Erscheinung begleitet sie durch das erste Jahr dieses großen schrecklichen Verlustes.

Es geht um Mütter, Mutterschaft, Nichtmutterschaft, das Tochtersein, um Frauenfreundschaft und die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft. Das magische sind die unterschiedlichen Perspektiven des weiblichen Lebens. Ich habe mich in so Vielem wiedererkannt, das war schon erstaunlich. Die weiblichen Figuren und ihr Erleben sind in so vielen Facetten dargestellt, daß sich sicher jede Leserin irgendwo wieder findet. Es gibt die Rolle der Tochter, die der Mutter und die der Kinderlosen Frau und ganz wichtig die beste Freundin.

Die Tote lässt 3 Kinder zurück und ihren Mann und ihre beste Freundin. Die beste Freundin und die älteste Tochter sind die Hauptfiguren in diesem Buch. Sie berichten von sich, wir lauschen ihren Gedanken und sie erzählen auch vom Leben mit ihrer Mutter und Freundin, und davon wie es ist so einen großen Verlust zu erfahren. Alle müssen sich neu verorten, sich selbst neu finden in der neuen Ordnung, mit dieser großen Leerstelle.

Es war eine Freundschaft, wie sie nicht allzu oft vorkommt. Sie war lang und sehr eng. Die beiden Frauen kannten sich schon als junge Mädchen. Der Verlust ist für alle dramatisch, doch für die Tochter und die Freundin am schlimmsten. Sie kannten Helene am besten, standen ihr am nächsten. Der Mann glänzt in der ganzen Story vor allem durch seine Abwesenheit. Die 2 kleineren Kinder können kaum verstehen, was passiert ist. Carearbeit und Caregap realistisch geschildert, mittendrin im großen 24/7 Job mit Kind und Kegel finden wir uns wieder.


Frauen wie wir und wie wir sie kennen. Frauen mit Träumen und Ideen, die dann aber doch in alten Mustern landen und sich anpassen, ergeben und versuchen da durch zu kommen. Die sich auch fragen wie das eigentlich passieren konnte und wann es vorbei war mit ihren Idealen.

Es ist schön, die zwei sehr unterschiedlichen Figuren der Freundin und Tochter durch das Buch zu begleiten. Sarah ist Schriftstellerin und schreibt gefällige Bücher, mit denen sie Erfolg hat, führt ein gutes eigenständiges Leben und beneidete ihre Freundin trotzdem immer um ihre Familie. Sie hatte die Hoffnung, dass sie und Helene ihre Tochter Lola vielleicht zusammen aufziehen würden. Aber dann kam ein neuer Mann in Helenes Leben. Helene, deren Name „die Leuchtende“ bedeutet.

Eine Geschichte, wie sie tausendfach passiert. Und die sehr viel über die Emanzipation erzählt. Nämlich das, daß die alten Muster weiblicher Unterwerfung noch unglaublich lebendig sind. Das Frauen immer wieder mit Männern eine Familie bilden und sich dann doch um alles alleine kümmern, anstatt sich mit Freundinnen zusammenzutun und sich die Familienarbeit zu teilen. Und so ging es auch Helene. Helene die am Ende mit ihren 3 Kindern Hausfrau war und sich durch jeden Tag kämpfte anstatt ihren Träumen zu folgen, bis sie nicht mehr konnte.

Sarah übernimmt nach dem Tod der Freundin und kümmert sich.

Lola ist die älteste Tochter und in dem Alter, in welchem man alles hinterfragt, was einem die Erwachsenen so servieren. Für sie war das Leben in der Patchworkfamilie nicht immer einfach. Sie kontrolliert ihr Essen und achtet extrem auf ihr Gewicht, so als wöllte sie keinen Platz einnehmen oder wegnehmen, unscheinbar bleiben. Und auch sie hat eine allerbeste Freundin.

Freundschaft ist ein ganz großes Thema dieser Geschichte. Und die Freundinnen haben die Nähe, die in einer Standardfamilienkonstellation nicht zu finden ist, dort zwischen den Frauen und Mädchen findet sich die Geborgenheit und der Funken Verrücktheit, den man für ein gutes Leben braucht.

Lolas Leben verändert sich nach dem Tod der Mutter sehr. Sie und ihre beste Freundin lernen eine Clique Mädchen kennen und beginnen zusammen einen Verteidigungs- und Boxkurs, der ab nun eine wichtige Rolle spielt. Lola ist ne ziemlich coole Socke, und feinfühlig und klug. Im Grund ist sie Feministin, auch wenn man am Anfang denkt, daß es eher um Wokeness geht, und dazu leider auch am Ende noch ein kleiner Wink kommt, den man sich hätte ersparen können. Das ist der einzige kleine Wermutstropfen in diesem Buch, über den ich aber hinwegsehen kann, bei all der Frauenpower und Frauenliebe und Warmherzigkeit.

Lola und ihre Freundinnen sind feministischer als ihre Mutter und Sarah, die beide keine so guten Vorbilder sind.
Die ganze Geschichte ist eine Feministische. Es geht darum, den eigenen Weg zu finden, sich zu befreien, sich nicht ausnutzen zu lassen, laut zu werden, Tacheles zu reden und Stellung zu beziehen. Das artet in der Mädchenclique heftig aus. Es wird brutal und gewalttätig auf dem Weg der Selbstermächtigung und Rache und große Veränderungen halten Einzug.

Für mich am strahlendsten waren die Zwiegespräche zwischen Sarah und ihrer toten Freundin Helene. Die Reflexionen und Rückblicke die die Weichen nun neu stellen. Alles großartig erzählt von Mareike Fallwickl

Für mich am strahlendsten waren die Zwiegespräche zwischen Sarah und ihrer toten Freundin Helene. Die Reflexionen und Rückblicke von Sarah und Lola, die die Weichen nun neu stellen. Alles absolut großartig erzählt von Mareike Fallwickl. Eine unbedingte Empfehlung von mir. Mir sind X Frauen eingefallen denen ich am liebsten das Buch schenken würde.


#LiteraturvonFrauen

Mareike Fallwickl
Die Wut die bleibt
Rowohlt Verlag

Der Verlag sagt zur Autorin folgendes

Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, arbeitet als freie Autorin und lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. 2018 erschien ihr literarisches Debüt „Dunkelgrün fast schwarz“ in der Frankfurter Verlagsanstalt, das für den Österreichischen Buchpreis sowie für das Lieblingsbuch der Unabhängigen nominiert wurde. 2019 folgte der Roman „Das Licht ist hier viel heller“, dessen Filmrechte optioniert wurden. Sie setzt sich auf diversen Bühnen sowie Social-Media-Kanälen für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen.

Für mich war es das erste Fallwickl Buch, ich denke weitere werden folgen.


Textprojekt Körper: Sara

[Dieser Text enthält Beschreibungen von Selbstverletzung und Suizidgedanken]

In der falschen Gesellschaft geboren

Ich stehe vorm Spiegel und ziehe mein T-Shirt aus. Der Anblick löst so viel Hass in mir aus, dass ich mir am liebsten wehtun möchte. Das ist nicht mein Körper. Nur Frauen haben so einen Körper und das will ich ganz bestimmt nicht. Ich hasse es eine Frau zu sein und ich hasse Frauen überhaupt.

Ich binde mir die Brust mit einem Verband ab, so wie man es eigentlich nicht tun sollte, und ziehe mein Shirt wieder drüber. Viel besser. Ich betrachte mich im Spiegel von allen Seiten. So sollte das eigentlich aussehen. Wie schön wäre das, so einen flachen Oberkörper zu haben. Am liebsten würde ich nur noch so herumlaufen. Allerdings bekomme ich so auch kaum noch Luft. Ich würde einen Binder tragen, wenn ich könnte, doch niemand weiß davon, dass ich eigentlich kein Mädchen bin. Ich ziehe mich frustriert wieder um und verstecke den Verband in meinem Zimmer.

Ich stehe vorm Spiegel und ziehe mein T-Shirt aus. Der Anblick löst so viel Hass in mir aus, dass ich mir wehtun muss. Ich starre mein Spiegelbild an, das Taschenmesser fest von meiner Hand umklammert. Was ist schon dabei? Ich mache das doch nur dieses eine Mal. Es geht nicht anders. Ich atme tief durch und ziehe mir das Messer über die Brust. Wieder und wieder. Bis überall rote Tränen auf meiner Haut schimmern. Ich fühle mich frei.

„Du möchtest also kein Mädchen sein?“, fragt mich die Psychiaterin. Mein Körper ist übersät von tiefen Narben. Ich blicke zu Boden. „Ich hätte lieber einen männlichen Körper“, antworte ich leise. „Hast du denn schon mal darüber nachgedacht, eine Geschlechtsangleichung machen zu lassen?“, fragt sie weiter. „Ja, das habe ich. Aber ich werde doch immer eine Frau sein, egal was ich an meinem Körper verändern lasse.“ Der Gedanke daran macht mich noch verzweifelter. Ich will das alles nicht. Wieso konnte ich nicht als Mann geboren werden? Es ist schrecklich, diesen Körper ertragen zu müssen und noch schrecklicher, daran zu denken, dass man niemals die Person sein wird, die man eigentlich sein sollte.

Ich lasse mir die Haare kurz schneiden, kaufe neue Kleidung in der Männerabteilung und versuche so gut wie möglich meinen weiblichen Körper dahinter zu verstecken. Obwohl ich das Gefühl auf meiner Haut hasse, trage ich unter meinen Shirts enge Oberteile, damit meine Brust möglichst flach wirkt. Von nun an halten mich die meisten fremden Leute für einen Mann. Irgendwie fühlt sich das gut an, so wie eine Bestätigung. Die Bestätigung darin, dass ich eigentlich gar keine Frau, sondern ein Mann sein sollte und auch als solcher wahrgenommen werde.

Gleichzeitig fühlt es sich einfach falsch an. Ich spiele mir selbst etwas vor. Der Hass auf meinen Körper bleibt. Mein Aussehen ist nur eine Art Illusion für mich selbst, dass ich nicht nur als männlich wahrgenommen werde, sondern tatsächlich ein Mann bin. Doch eigentlich ist es nichts anderes als eine Lüge, die spätestens dann auffliegt, wenn ich mich abends umziehe und so angewidert auf meinen vernarbten Frauenkörper blicke, dass ich mir wünsche ich würde einfach aufhören zu existieren. Ich mag mich kaum noch ansehen.

Das Gefühl, auf ewig in diesem Körper gefangen zu sein, scheint unerträglich. Mein psychischer Zustand verschlechtert sich immer weiter. Die Selbstverletzungen nehmen kein Ende, ich werde immer hoffnungsloser und verzweifelter. Immer wieder werde ich von PsychiaterInnen darauf angesprochen, ob ich denn nicht mein Geschlecht ändern möchte – das scheint wohl die einfachste Lösung zu sein. Bei einem Klinikaufenthalt wurde mir einfach so „transgender(?)“ in meinem Diskurs notiert, ohne dass ich das Thema dort je angesprochen hatte – allein aufgrund meines Aussehens. Ein anderer Psychiater ist wegen meines Erscheinungsbildes so überzeugt davon, dass ich trans sein muss, dass er mich gar nicht richtig ernst nimmt, als ich versuche ihm zu erklären, dass ich daran zweifle, ob das überhaupt richtig ist.

Diesen Zweifeln habe ich es zu verdanken, dass ich jetzt hier sitze und diesen Text schreibe, als Frau, die ihren Körper zwar mit Narben auf der Haut, aber dennoch unversehrt durch diese schwere Zeit gebracht hat. Im Nachhinein bin ich unendlich froh darüber, auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Darüber, mich keinen Operationen und Hormonbehandlungen unterzogen zu haben. Das Gefühl, im falschen Körper zu stecken, wäre so zur Realität geworden.

An meinem Aussehen hat sich seither nicht viel geändert. Ich trage weiterhin kurze Haare und Kleidung aus der Männerabteilung, schminke mich nicht, rasiere mich nicht, habe immer kurze Nägel und trage keine BHs. Ich konnte mit all den Dingen, die als feminin gelten und angeblich zum Frau-Sein dazugehören, nie etwas anfangen. Und jetzt weiß ich auch, dass das völlig in Ordnung ist und ich genauso eine Frau bin, wie alle anderen.

Mich halten weiterhin einige Leute für einen Mann, doch ich gehe damit ganz anders um. Ich weiß jetzt, wer ich bin. Mir geht es nicht länger darum, unbedingt als Mann wahrgenommen zu werden, weil ich mein Frau-Sein so sehr ablehne. Es passiert eben manchmal, aber es löst keine Emotionen mehr in mir aus und ich komme mir auch nicht länger seltsam dabei vor, jemanden zu korrigieren und zu sagen, dass ich eine Frau bin. Ich möchte eben so aussehen, wie ich aussehe. Ich fühle mich nicht mehr fremd in meinem Körper und ich bin stolz darauf, genauso zu sein, wie ich bin.

©Sara / dragonfly.bbx


Dies ist der zweite Text zur neuen Runde des feministischen Textprojektes „Mein Körper und ich“
Es besteht die Möglichkeit mit deinem eigenem Text dabei zu sein. Meld dich gern bei Interesse.
Es geht darum Erfahrungen und Befinden von Frauen zu sammeln. Deine Stimme ist gefragt! Texte von Frauen für Frauen. Mehr Infos hier ->


Zu den anderen Texten

Körpermeer
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/21/textprojekt-korper-korpermeer/

Öffentliches Eigentum
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/26/textprojekt-korper-offentliches-eigentum/

Bikinifigur
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/29/textprojekt-korper-bikinifigur/

Haarig
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/02/textprojekt-korper-haarig/

In den Körper wachsen
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/10/textprojekt-korper-korpergeschichte/

Meine Hülle
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/19/textprojekt-korper-meine-hulle/

Lieber Körper
https://reingelesen.wordpress.com/2022/08/28/textprojekt-korper-lieber-korper/

Madgermanes von Birgit Weyhe

Zuerst bin ich in der Bibliothek über „Madgermanes“ gestolpert, welches ich aufgrund der Beschäftigung mit Ostdeutschen Thematiken mitnahm. Nach und nach entdeckte ich auch ihr anderen wunderbaren Bücher.


Die Autorin „Birgit Weyhe wurde 1969 in München geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Ostafrika und kehrte im Anschluss an ihr Abitur nach Europa zurück. Sie schloss 1997 ihr Studium in Germanistik und Geschichte ab und wandte sich der Kunst zu.“ so schreibt der Avant Verlag.
Wow, wie spannend: Ostafrika. Das ist für mich so weit entfernt, wie ein anderer Planet. Bei dieser Geschichte wird mir auch klar, warum sich Birgit Weyhe in ihren Grafik Novels so viel mit der afrikanischen Kultur beschäftigt. Ich denke wir finden in jedem ihrer Bücher etwas aus ihrer eigenen Geschichte wieder – für mich sind ihre Bücher auch so besonders, weil mir die afrikanische Kultur sehr fremd ist.
„Madgermanes“ ist für mich ein wirklich großartiges Comic. Es geht um Gast- bzw. Vertragsarbeitern aus Mosambik in der DDR. Für mich ein Kapitel der DDR von welchem ich vorm lesen dieses Comics nichts wusste.

„Von 1979 bis 1991 waren ca. 20 000 Vertragsarbeiter aus Mosambik in der DDR beschäftigt.“

Das Thema war mir vollkommen fremd. Ich wußte nur von den vielen Vietnamesen – viele davon auch noch nach der Wende im Osten zu finden, und von den Kubanern. Auch als ich meine Mutter befragte, die zu dieser Zeit, als es die vielen Fremdarbeiter in der DDR gab, eine erwachsene Frau war, wußte sie nichts davon. Schon sehr merkwürdig einerseits, andererseits lebten die Vertragsarbeiter ja auch sehr getrennt und richtiggehend abgeschottet in der Zeit ihres Aufenthaltes, in eigenen „Heimen“.
Die Autorin und Zeichnerin bringt uns das Leben dieser Menschen, und ihre großen Hoffnungen nahe. Erzählt vom ankommen und dem Alltag in der DDR, der für die Vertragsarbeiter anders war als für den/die durchschnittlichen DDR BürgerIn. Und auch wie es nach der Wiedervereinigung weiterging erfahren wir.

Sie erzählt von 4 Menschen und ihren sehr unterschiedlichen Lebensläufen, die stark geprägt waren durch die unterbezahlte, oft auch gar nicht berufsrelevante Tätigkeit in der DDR und den ihnen nur minimal zugewiesenen Lebensräumen, die sich vor allem auf das Zimmer im Wohnheim und ihre Arbeitsstellen beschränkte.
Die Arbeit war nicht nur unterbezahlt, nein, sie war auch ganz etwas anderes als das, was den Menschen damals versprochen wurde. Ganz zu schweigen von der ganzen Wohn- und Lebenssituation dieser DDR „Gäste“ über die in Madgermanes ausführlich berichtet wird. Irgendwie typisch DDR. Eine menge Begrenzungen, keine Wahl, und selbst die grundlegendsten Dinge nur ganz gering vorhanden.
Die verschiedenen Charaktere der Figuren tragen natürlich genauso zu ihren individuellen Wegen bei, und so schafft es die eine Figur sich ein eigenes und auch erfolgreiches Leben aufzubauen und die andere zerbricht an den Umständen.

Als die Mauer fiel sollten die Mosambikaner zurückkehren – viele haben ihr Geld bis heute nicht bekommen und starteten mit Nichts in der alten Heimat, die zerstört war von einem Bürgerkrieg. Bis heute kämpfen die Vertragsarbeiter um ihre Rechte. Ein trauriges Kapitel DDR Geschichte.

Nicht umsonst wurde die Künstlerin für dieses Buch ausgezeichnet. Die Geschichten sind wunderbar erzählt und bringt einem das Thema der Madgermanes wirklich nahe, vom Anfang bis heute.
Ihr Zeichenstil ist unverwechselbar und in jedem ihrer Bücher gut zu erkennen. Eine Besonderheit sind die sparsamen Farben, Flächen und Linien meiste Zweifarbig zurückhaltend.

Sie erhielt sie 2015 als erste Künstlerin den höchstdotierten deutschen Comicpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung und die Auszeichnung als „Bester deutscher Comic“ beim Max-und-Moritz-Preis.“

Quelle: Birgit Weyhe, Darjush Davar

http://www.avant-verlag.de/artist/birgit_weyhe

http://www.radiobremen.de/bremenzwei/sendungen/zwei-nach-eins/birgit-weyhe100.html

https://www.tagesspiegel.de/kultur/comics/madgermanes-von-birgit-weyhe-zwischen-maputo-und-karl-marx-stadt/13805776.html

Der Blogpost ist von 2019/aber erst jetzt veröffentlicht

Frauenfeindlichkeit im Literaturbetrieb

Das Thema ist leider nicht neu, hier nochmal ein sehr wichtiger Aspekt in einem sehr ausführlichen und wichtigem Text:

Dazwischen etwas aus Südkorea: Die Vegetarierin – das Hörspiel

Die Vegetarierin, Hörspiel nach dem Roman von Han Kang – Fleischlos, auf das nötige reduziert?

Bis 13.8. kann das Hörspiel über den SWR2 noch angehört werden.  Und hier beim NDR noch bis September. Und falls euch asiatische Literatur interessiert, würde ich mir das nicht entgehen lassen. Obwohl das Buch schon länger auf meiner Wunschliste stand habe ich es bisher nicht gelesen. Ich spreche hier jetzt vom Hörspiel. Und das war ein wirklich intensives Erlebnis. Sehr beeindruckend. Eine starke Geschichte, die mich gleich in ihren Bann gezogen hat.
Yeong Hye ist bisher eine einfache und brave Ehefrau gewesen, hat das getan was ihr Mann erwartet hat. Beide führen eine leidenschaftslose Ehe. Zuerst berichtet ihr Mann.

Yeong Hye hatte einen Traum und sortiert von da an alles Fleisch aus dem Kühlschrank aus.  Ab sofort gibt es nur noch fleischloses Essen und ab sofort lehnt sie jedwede Nahrung mit tierischen Produkten ab. Der Ehemann ist sehr verärgert. Die Ehefrau schweigt.

Gradlinig wird die Geschichte erzählt, mit nur wenigen Worten macht uns die Autorin klar was Sache ist. Was für ein unangenehmer Mensch z.b. der Ehemann ist. Oder wie wenig mitfühlend die Eltern sind, die sich extrem einmischen in die Ernährung ihrer Tochter. Vor allem der Vater erwartet, daß selbst die erwachsene Tochter ihm gehorcht. Yeong Hye bleibt aber ganz gradlinig, ohne ersichtlichen Aufruhr, bei ihren Ansichten. Keiner fragt nach ihrem Traum, aber alle wollen das sie wieder „normal“ wird. Einzig ihre Schwester scheint das ganze mit etwas Sorge zu betrachten.

Fleischlos wirkt auf mich auch die Erzählweise dieser Geschichte, auf das nötigste reduziert. Gerade mal 72 min. lang. Das Original Hörbuch geht über 5 Stunden. Vieles wird nur angedeutet und ist trotzdem sehr klar. Unterstrichen wird das ganze hier beim Hörspiel durch die reduziert eingesetzte Musik, bzw. von einem Tönen. Ja es sind mehr Töne als Musik. Teilweise sehr düster.

Wichtig für die Geschichte ist zu wissen das es eine koreanische Geschichte ist. Dort ist der Vegetarismus ganz etwas anderes als in unseren Breitengraden und eine echte Rebellion.

Die junge Frau wird immer dünner und hört irgendwann ganz zu essen auf. Und es scheint nur einen Menschen zu geben der sie wirklich sieht. Der die Schönheit begreift mit der sich Yeong Hye „befasst“. Doch die Schwester erzählt uns noch eine andere Geschichte.

Absolut poetisch, emotional, berauschend und sinnlich.
Patriarchale Strukturen und Vegetarismus als zerstörerischer Akt der Gegenwehr.

***

Die Vegetarierin, Hörspiel nach dem Roman von Han Kang

Übersetzung aus dem Koreanischen: Ki-Hyang Lee
Bearbeitung und Regie: Irene Schuck
Mit Paul Herwig, Meike Droste, Judith Engel,Wolfgang Pregler, Michael Wittenborn, Jonas Minthe, Hedi Kriegeskotte, Franz Ferdinand Möller-Titel, Achim Buch, Anne Moll, Stefan Haschke, Sebastian Rudolph u.a.
Produktion: NDR 2017

***
Die Autorin:
Han Kang wurde in Gwangju, Südkorea, geboren. 1993 debütierte sie als Dichterin, seitdem erschienen zahlreiche Romane, die unter anderem mit dem mit dem Yi- Sang-Literaturpreis, den Today’s Young Artist Award und dem Manhae Literaturpreis ausgezeichnet. Für „Die Vegetarierin“ erhielt sie 2016 gemeinsam mit ihrer Übersetzerin den Man Booker International Prize. Zuletzt erschien von ihr bei Aufbau der Roman „Menschenwerk“, der ebenfalls für den Man Booker International Prize nominiert war und mit dem renommierten italienischen Malaparte-Preis ausgezeichnet wurde. Derzeit lehrt sie kreatives Schreiben am Kulturinstitut Seoul.

Das Buch:
http://www.aufbau-verlag.de/index.php/die-vegetarierin.html

https://www.welt.de/reise/Fern/article123431798/Wenn-das-Essen-vom-Teller-zu-kriechen-versucht.html
https://abenteuerinasien.wordpress.com/2016/06/09/ein-vegetarier-in-korea/

Rattatatam, Mein Herz

Es ist wohl eher so, dass du die Voraussetzung für Mut bist“ sagt die Autorin im Buch zu ihrer Angst. Sagt die Autorin zu ihrer Angst? Genau, denn diese begleitet sie nämlich in allen möglichen Lebenslagen als unsichtbares Anhängsel. Wir werden immer mal wieder Zeuge diverser Gespräche zwischen Angst und Franziska Seyboldt.
Als Methode sich bestimmten Dingen zu nähern finde ich das prima, beim Lesen hat es mich dann doch etwas gestört, so auf Dauer. Aber dem Thema Angst wird sich hier in einer gut lesbaren Art und Weise genähert. Ohne komplizierte Sprache oder Fachausdrücke, durchaus Unterhaltsam.
Trotzdem, so ganz hat es mich ehrlich gesagt erzähltechnisch nicht  bei der Stange gehalten. Es werden viele Themen und Facetten ausgepackt. Bei manchen Stellen hätte ich mir da etwas mehr Tiefgang gewünscht, so z.b. beim Thema Outing, anstatt schon wieder den nächsten Hüpfer.

Insgesamt hat das ganze Buch auch mit dieser schwierigeren Thematik etwas leichtfüssiges. Am interessantesten fand ich die Stellen, wo es darum ging wie das Umfeld reagiert, wie sich der Umgang auch mit der Offenheit der Autorin änderte. Nett auch die Therapietermine, durchaus auch zum schmunzeln.

Das ganze ist natürlich eine persönliche Geschichte und ich finde sie verläuft recht geradlinig, schnell wird Hilfe gefunden – das ist so sicher den wenigsten vergönnt. Und gleichzeitig gibt es so einige Eckpunkte, die für viele Menschen gelten werden und die finde ich in diesem Buch am wichtigsten. Was heißt es Ängste zu haben und was ist Angst eigentlich? Wann fühle ich mich unwohl? Und woher kommt das ganze? wie gehe ich damit auf eine gute Art um? Das Thema funktionieren und zusammenreißen, was ich leider auch nur allzu gut kenne und sicher viele viele andere Menschen auch, spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Am Anfang des Buches ahnte ich es gleich, es geht auch um Hochsensibilität, das kommt zwar erst ziemlich am Ende zur Sprache, aber es kommt. Da ich selber Hochsensibel bin, die Autorin bringt es auch schön auf den Punkt: hoch vegetatives Nervensystem und eine Schnellschuss Amygdala, erkenne ich sowas recht schnell.
Ebenso wird das Thema Trauma am Ende kurz aufgegriffen und die Geschichte psychischer Krankheiten und der Umgang damit, was ich einen sehr guten Abschluß finde.

45 Kapitel – 251 Seiten – viele persönliche Erlebnisse – gute Rückschlüsse und wie ich finde ein gutes Buch um zu einer Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten bzw. einer Andersartigkeit beizutragen.

***
Franziska Seyboldt
Rattatatam, Mein Herz
Vom Leben mit der Angst
Kiwi Verlag, 16,99 €
***
Franziska Seyboldt, geboren 1984 in Baden-Württemberg, studierte Modejournalismus und Medienkommunikation in Hamburg. Seit 2008 lebt und arbeitet sie in Berlin. Sie ist Redakteurin, Autorin und Kolumnistin bei der taz, schreibt Werbetexte und Bücher für Erwachsene und Kinder. »Rattatatam, mein Herz« ist ihr drittes Buch.

 

Heeme – ein Heimkehrerinnenbuch

„Heeme“, eine Mischung zwischen Erfahrungsbericht und Kurzroman. Ich habs direkt von der Autorin bekommen, mit Widmung. Sowas freut natürlich immer ganz besonders. Stephanie Auras-Lehmann kommt aus dem Spreewald und war selbst lange fern der Heimat. Sie ist eine aus der Generation, die in der Kindheit/Jugend die Wiedervereinigung Deutschlands erlebt hat. 1982 wurde sie geboren. In der Geschichte von „Heeme“ verarbeitet sie eigene Erlebnisse und Erinnerungen aus der Zeit nach der „Wende“ bis zu ihrer eigenen Heimkehr 2009 nach Finsterwalde. Dort hat Sie inzwischen eine Rückkehrerinitiative für den Landstrich Elbe-Elster aufgebaut.

Die Protagonisten haben alle sehr lustige Namen, und es ist durchaus ein leichtes Buch was sich sehr gut lesen läßt – mit einer Überarbeitung wäre es bestimmt auch was für einen Verlag der Bücher in einfacher Sprache rausbringt. Da fehlt nämlich noch jede Menge Literatur.

Die Heldin der Geschichte hat einen typisch Ostdeutschen Namen: Peggy 😉 und bleibt irgendwie übrig nach dem Schulabschluss im Osten. Alle anderen haben die Heimatstadt schnell verlassen, denn dort gibt es so gut wie keine Zukunft, sprich Ausbildungsstellen. Irgendwann packt es dann auch Peggy, und sie macht sich auf in die neue weite Welt. Die Möglichkeiten beim Schopfe packen. Da heißt es erstmal „sich zurecht zu finden“, die westlichen Gepflogenheiten kennenlernen und sich ganz neu eingewöhnen. So richtig Freunde findet Peggy aber nicht, und man merkt sie hängt an der Heimat. Doch das leben meint es auf eine andere Weise sehr gut mit ihr und Sie macht Karriere – allerdings mit so einigen Hürden und nicht immer erfreulichen Ereignissen. Aber sie schlägt sich tapfer durch und bleibt am Ball und kommt weit. Und zwar bis hinüber über den großen Teich: New York.
Doch daheim im ruhigen Städtchen wartet der Freund und irgendwann muß Peggy sich entscheiden.

Wofür sie sich entscheidet ist klar, wenn man den Untertitel liest. Manch einer wird sie für verrückt erklärt haben und nunja, im Osten stehen die Chancen bis heute ja nicht gerade zum besten wenn es um das Thema Arbeit geht. Und will man denn nicht gerade als junger Mensch die Welt erkunden?

Stephanie hat mir vorne ins Büchlein geschrieben „Rückkehren verbindet“, dem kann ich nur von Herzen beipflichten. Ich hab beim Lesen auch gleich die Verbindung gespürt, auch wenn ich älter bin und früher weg bin und schon nach dem Studium zurückkam.
Das hat auf jedenfall etwas mit dem Thema Heimat zu tun – auch wenn auf mich jetzt weder Liebe noch Eltern gewartet haben – dafür die Großeltern. Im Laufe der Jahre hat es mich schon immer wieder auch verwundert wo es überall sächsische Enklaven gibt und wieviele jüngere Menschen Woche für Woche zwischen Ost- und Westdeutschland pendelten. Jemand der bis New York gekommen ist, kenne ich allerdings nicht.

Wir leben heute in einer Welt, in der Familien oft verstreut sind und auch Freunde selten am gleichen Ort wohnen. Die Welt ist verdammt groß geworden. Es gibt durchaus viele Möglichkeiten, wenn man sie denn findet, oder das Geld dazu hat. Denn es hat immer auch mit Glück zu tun wie weit man kommt und was man damit anfangen kann. Viele können auch nur in die Ferne schauen, und sehnen sich vielleicht gerade deshalb besonders danach. Doch wenn man die Welt auch weiter weg kennengelernt hat sieht man die Heimat oft nochmal mit anderen Augen. Spätestens wenn es ans Famlie gründen geht überlegt man sich doch wohin, grade wenn man Familie hat mit der man sich auch versteht. Großeltern sind doch sehr hilfreich für die Kinder und auch alte Freunde sind schon was besonderes.
So kehrt manche*r wieder Heim und ist Glücklich damit und bestenfalls bringt die Person auch noch was mit, wie Stephanie Auras-Lehmann ihre Geschichte und ihr Projekt für Heimkehrer*innen.

Stephanie Auras-Lehmann

Heeme
14,99 €

https://www.heeme-buch.de/

 

Pirasol

Pirasol – das ist im Roman eine alte Villa. Das Zuhause der alten Gwendolin. Sie lebt schon eine ganze Weile hier. Früher mit dem viel älterem Ehemann und dem Sohn, der eine inzwischen tot, der andere lange fort. Die alte Dame ist aber nicht allein. Sie hat sich, wie schnell klar wird leider, auf eine Mitbewohnerin eingelassen. die Mitbewohnerin ist um einiges Jünger und schaltet und waltet sehr bestimmend. Gwendolin fühlt sich überhaupt nicht wohl damit.
Dieser Geschichtenstrang zieht sich vom Anfang bis zum Ende durch das Buch und ist ein ziemlich angespannter Strang, mir wird am Schluß schon ganz hibbelig, so gespannt bin ich auf die Auflösung.
In den Zeiten dazwischen erinnert sich Gwendolin an ihre Zeit die Sie in Pirasol verbracht hat, aber auch an ihre Kindheit und Jugend im Krieg und vor allen den Nachkriegsjahren.

„…und sich gewundert hatte, warum er nur Papier ohne Zeilen benutzte und sich weigerte, seine Schrift auf gezogenen Linien abzulegen.“

Die ganze Geschichte hat etwas schleifendes, so wie das Leben Gwendolin geschliffen hat, wird auch der Leser geschliffen. Es fiel mir schwer das mitzumachen und durchzuhalten. Denn zwischendurch stopp es kurz und dann wird neu angesetzt. alles wird mehrfach aufgegriffen, jedesmal geht es ein Stück tiefer und Häppchenweise erfahren wir was in der Vergangenheit passiert ist.
Erfahren wie Gwendolin ihre Eltern verlor und in welcher bangen Hoffnung sie nach dem Krieg grade so überlebt.
Es scheint Sie ist erstarrt durch das was Sie schon früh erlebt hat. In ihrer Ehe wird das Ihr und dem gemeinsamen Sohn zum Verhängnis.
Was macht man nun mit diesen Erfahrungen, die einen still werden ließen. Was macht man jetzt im hohen Alter mit diesem Leben?

„… und Gwendolin spürte, wie sie sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete: die Einsamkeit, wenn man andere Menschen zueinander geführt hatte.“

Susan Kreller hat eine feine angenehme Sprachmelodie in den Roman gewirkt, immer wieder webt sie kleine Poesien sein, die viel Atmosphäre erzeugen. Eine echte Stärke des Romans. Er hat mich sehr berührt und so manches mal sind mir die Tränen gekommen, was mir eher selten beim lesen passiert.
Beim schleifenden der Geschichte bin ich mir nicht scher ob es ein ausgefuchstes Stilmittel ist, welches uns immer mehr hineinziehen soll oder ob es nicht eine Schwäche in der Erzählung ist? Zwischendurch empfand ich es schon durchaus auch als lästig und hätte mir gewünscht das die Dinge mit einem mal „erledigt“ werden und nicht zwei-, dreimal wieder angefasst werden um dann doch noch wieder neues zu offenbaren. Ja ich denke man hätte die Geschichte auf weniger Seiten erzählen können und es hätte ihr vielleicht auch gut getan. Aber ich glaube dann wäre nicht diese besondere Stimmung zu Tage getreten. Welches Leben läuft schon gerade? Was gelingt schon im ersten Anlauf? Und ja, wie vieles gelingt nie?

„..und der das, was war, in aller Lautstärke vergaß.“

Worüber ich froh war, das war das versöhnliche Ende, welches ich Gwendolin auch aus tiefstem Herzen gegönnt habe.
Pirasol ist ein besonderes Buch und birgt eine Geschichte in die man eben durch die Erzählweise tief einsteigt, eine Geschichte die in Erinnerung bleiben wird. Ein kleiner Wermutstropfen, auch wenn es die Geschichte von Gwendolin ist, dreht sich doch sehr viel mal wieder um die Männer, erst den Vater, dann den Ehemann und später den Sohn. Die Frauen bleiben zu oft Randfiguren, sehr schade.

„Er lachte, weil es seine Art zu weinen war … und wie sie selbst weinte, indem sie nicht mehr weinte“

Näheres zum Inhalt:

Das Mädchen was von einer Nachbarin gerettet wird, unter Umständen die ihr das fühlen abgewöhnen. Umstände die viel Kraft kosten um sie zu überleben. Der Vater der aus dem Krieg heimkehrt, mit dem das Mädchen in seiner Abwesenheit all die Bücher geteilt hat, die eigentlich längst verbrannt sein sollten. Bücher die das Mädchen nie vergessen wird, und die auch ihr Sohn ganz heimlich entdeckt, viel viel später. Bücher spielen eine große Rolle und haben sehr viel zur Rettung beigetragen – ich kenne das. Bücher die einen sich selbst wiederfinden lassen. Bücher die trösten oder neue Welten zeigen. Bücher die ein Heimatgefühl oder Geborgenheit schenken. Bücher auch in Form von Buchläden als Zufluchtsorten und Buchhändlern als Vertraute.
In der Erstarrung und Einsamkeit findet Gwendolin ein aufgewecktes paar graue Augen und lässt sich davon einnehmen. Lernt das Haus Pirasol kennen und verliebt sich sofort. Die Ehe wird ein Alptraum, die grauen Augen werden hart und bitter und lassen besonders am gemeinsamen Sohn alle Bösartigkeiten und Demütigungen aus. Strafen Gwendolin mit einer Kälte die Sie weiter in einer stummen Erstarrung verharren lässt. Der Widerstand so zart und leise das er nur für sehr kleine Glücksmomente reicht. Für ihren Sohn reicht es nicht.

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Pirasol
Susan Kreller

Piper/Berlin Verlag
Hardcover 20,- €  / Taschenbuch 11,- €

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Ein Auszug aus dem Roman erhielt den GWK- Förderpreis 2014
Susan Kreller: Geboren 1977 in Plauen, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte über englischsprachige Kinderlyrik. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie 2012 mit dem Jugendbuch »Elefanten sieht man nicht« bekannt. Sie erhielt unter anderem das Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium, den Hansjörg-Martin-Preis (2013) und 2015 den Deutschen Jugendliteraturpreis für »Schneeriese«. Sie arbeitet als Schriftstellerin, Journalistin und Literaturwissenschaftlerin

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zum reinhören
https://www1.wdr.de/kultur/buecher/susan-kreller-pirasol-104.html

Hochsensibel auf der eigenen Lesung

Eine Einladung

Vor einiger Zeit hatte ich die Anfrage ob ich auf einem alternativen feministischen Festival lesen möchte. Es wurden Beiträge zum Thema Generation gesucht – ich befasse mich ja viel mit Biografiearbeit und gebe auch Kurse, sowie mit der Kriegsenkelthematik (hier habe ich ein kleines Projekt mit dem Schwerpunkt Ost: https://dienachfahren.wordpress.com/).

Alles was mit Frauenrechten zu tun hat ist ein weiteres meiner Themengebiete. Früher war ich auch selber etwas in der Frauenarbeit unterwegs, hätte auch nichts dagegen das immer noch zu sein, nicht nur ehrenamtlich. Für mich hat sich dieser Themenkomplex schon sehr verstärkt, wie man ja auch hier am Blog merkt, wo ich vor allem Literatur von Frauen vorstelle.

Das passte alles also schon mal sehr gut, und ich freute mich sehr über die Einladung. Lang ging ich mit meinem Text schwanger, geboren wurde dann etwas anderes als erst angedacht. Und ich habe doch einige Zeit intensiv dran gearbeitet. Für mich braucht es dazu aber auch immer den Raum, in welchem ich Zeit und die Stimmung habe, um mich mit einem bestimmten Thema zu befassen.

Das Schreiben

Für mich als hochsensible bedeutet das noch mehr Rückzug als sonst. Ich muß mich konzentrieren, das kennt sicher jeder der schreibt. Da ist Ablenkung in bestimmten Phasen ein böser Zeitdieb und unangenehme Ablenkung. Es geht auch immer darum, die feinen Impulse gut genug zu hören und ebenso etwas zum notieren in Reichweite zu haben und alles schnell zu aufzuschreiben. Gedanken können furchtbar flüchtig sein. Ich befinde mich dann in meiner inneren Welt und in der Welt des Themas, welches ich durchstapfe wie einen Urwald, oder ein wildes Gewirr. Um daraus dann das für mich wichtige zu ziehen und daraus wiederrum die Essenz. Meitens ufert das auch aus und kürzen ist angesagt. Auch braucht es Pausen zwischendurch, wo sich die Dinge setzen können.

Was ist Hochsensibel?

Ich weiß nicht inwieweit ihr mit dem „Hochsensiblen“ vertraut sein? Wir Hsp´s brauchen oft viel Zeit um den Alltag zu verdauen, und Dinge zu reflektieren. Auch wenn ich gern mal mit Menschen zusammen bin, muß ich da aufpassen mich selbst nicht zu vergessen oder zu verlieren. Wir Sensiblen sind oft besonders intensiv bei unserem Gegenüber, saugen Stimmungen und Atmosphäre auf. Viele Reize sind für uns unangenehm oder anstrengend. Wir nehmen mehr Informationen und Details auf als nicht-Hochsensible.
Auch bei Menschen die ich sehr mag bin ich nach einer Verabredung geschafft und brauche Ruhe. An so einem Tag passiert dann meist nicht mehr viel – das muß ich mit einplanen. Auch reichen mir kurze Treffen, außer es passt so gut das man auch zusammen schweigen kann und die Wellenlänge ähnlich ist. Aber das ist mega selten.

Auf dem Festival

Bei so einem Festival ist es für mich sehr heftig stundenlang von vielen Menschen umgeben zu sein – abgesehen davon das ich auch schon durch die Vorbereitung etwas mitgenommen bin. Die Vorbereitung an diesem Tag und auch die Tage davor für den letzten feinschliff, lesen üben, auch mal noch rumändern am Text. Und dann noch die entsprechende Geräuschkulisse. Meist wird ja gern laut und viel Musik gemacht. Wenn ich die Räume und Menschen nicht kenne strengt es mich auch mehr an.
Hier hatte ich Glück: wir waren die erste Veranstaltung des Festivals. Alle waren am fröhlichen einrichten, alternative Umgebung UND ich habe inzwischen gelernt auch einfach mal blöd rumzustehen und mich trotzdem ganz wohl zu fühlen. Früher hätte ich in solchen Momenten viel geraucht. Hier kannte ich die Veranstalter, das half und der Haufen war bunt gemischt, sehr angenehm.

Die Aufregung

Trotzdem war ich mega aufgeregt. Niemand hatte den Text vorher gegen gelesen oder sich angehört – das ist auch in bestimmten Phasen eher nicht so passend, das muß man gut abschätzen. Das letzte mal das ich vor Publikum gelesen hatte war Jahre her. Und was mich sehr nervös machte: es gab keine Probe… also ich mußte schauen wie das mit dem Mikro ging und ob stehen oder sitzen usw. So eine Probe hätte mir doch einiges an Aufregung gespart.
Zum Glück war ich gleich als zweite dran und die Vortragende vor mir brachte mich zum lachen, was mich auch ein Stück entspannte. Zwerchfell und so. Trotzdem saß ich recht verkrampft auf meinem Stuhl in der ersten Reihe. Gern hätte ich ein Glas Wasser gehabt, es gab aber mal wieder nur Getränke mit Sprudel. „Oh je hoffentlich wird mein Mund nicht zu trocken wenn ich dran bin“ dachte ich noch, wäre doof wenn ich husten müßte oder mir der Ton wegblieb. Mir war doch etwas schwummerig. Und dann war ich auch schon dran.

Die Vorstellung vs. Die Realität

Ich hatte mir ausgemalt wie ich locker und cool das Mikro zurechtdrehe (hab ich noch nie in der Hand gehabt) 2 Sätze zu mir sage, meinen Namen nenne, und mich für die Einladung bedanke, und vielleicht auch noch so ein paar Worte zum Thema.
In der Realität ging ich zügig zum bereitgestellten Sesseln, man brachte mir ein Mikro. Der Sessel war ein Tick zu hoch und das Mikro so nah… wie es hat sein müssen. Ich war nur so blöd und hab es ein Stück weg geschoben – was sehr ungünstig war, wie sich dann herausstellte –  ich bin eine Handfuchtlerin, bei Texten wie dem vorbereiteten und dachte ich brauche den Platz. Dabei rutschte ich nun im Lesen immer noch ein Stück weiter nach vorne oder beugte mich zum Mikro, oder vergaß das auch mal… also etwas holprig in der Präsentation, das Ganze.
Kaum das ich saß und meine Blätter aufschlug, hörte ich mich auch schon den Titel nennen. Schnell noch einen Blick ins Publikum. Ich war so auf meinen Text konzentriert, das ich ganz vergessen hatte etwas davor zu sagen… das hat mich nachher echt gewurmt.

Dann lief es aber erstaunlich gut, ich konnte den Ausdruck hineinlegen der mir wichtig wahr – der Text spielte mit verschiedenen Ebenen und Lautstärken und Rhythmen. Und ich schaffte es sogar zwischendurch ganz locker ins Publikum zu schauen (echt krass so viele Menschen – wohl 80 an der Zahl). Ein Publikum was gespannt und konzentriert zu mir schaute. Wow. Ich hoffe mal ich verwechsle das nicht mit Verwirrung und Langeweile. Also Lesetechnisch war ich echt begeistert, wie gut ich das hingebracht habe… nicht zu leise oder zu schnell – zumindest gefühlt, Text gut parat. Leider war ich etwas zittrig (hoffentlich hat das niemand gesehen), und der leicht zu hohe Sessel lies immer wieder meine Beine wackeln, weil ich eher auf Zehenspitzen stand. Und ganz schlimm durch die Aufregung war mir ganz kaltheiß und meine Nase fing an zu laufen. Ich hoffte im stillen nur, dass da kein Tropfen hing… puh, vielleicht auch deshalb ein zügiges Ende, denn ich ging am Ende viel zu schnell von der Bühne, eigentlich hätte ich gern noch etwas den Applaus genossen.

Gleich danach…

Taschentuch war keins Griffbereit UND noch 3 Lesende nach mir dran. Puh. Is nicht so das nach dem Lesen alles von einem abfällt und ich mich entspannen konnte. Ganz im Gegenteil saß ich weiter, typisch HSP, verkrampft auf meinem Stuhl in der ersten Reihe. Das ist wie so eine Art Erstarrung – denn ich wollte auch nicht unhöflich sein und den Saal verlassen wenn die anderen dran sind. Aber nach einer halben Stunde hielt ich es nicht mehr aus, wahrscheinlich einfach auch das Adrenalin. Is ja schon auch ne Art Hochleistungsport. Und bin dann wirklich erstmal kurz an die frische Luft. Bissle bewegen, was trinken…

Es war insgesamt eine schöne Runde. Nach der Pause schaute ich mir trotz Kopfschmerzen noch ein Theaterstück an, an dem ich ein winziges Stückchen mitgewirkt hatte letzten Sommer, und es hat sich auch sehr gelohnt.

Später Abend

Danach ging es dann nach Hause. Leider zu Fuß – muß nun wirklich endlich mal mein Fahrrad reparieren lassen.
Für mich folgen nach solchen Ereignissen dann meistens ziemlich miese Nächte. Das ist als wäre das alles zuviel im Kopf und das Zuviel fährt Karussell. Is nicht so das ich dann einen Gedanken wirklich greifen könnte, dafür bin ich auch viel zu müde. Hab mich zwar noch bisschen abgelenkt vorm Schlafengehen um den Kopf noch mit anderem zu füttern und überhaupt auch mal was essen und so. Aber das hat nicht gereicht.

Ganz schön mitgenommen…

Leider bekam ich dann Migräne, typisch wenn ich nicht richtig schlafen kann oder Sachen in meinem Kopf rumgeistern, …und war am nächsten Tag total kaputt.  Das ist so die Stelle die ich schwer akzeptieren kann. Denn dadurch konnte ich am Samstag eigentlich nichts machen, auch nicht zu einem weiterem Festivaltag gehen. Das macht mich schon traurig dann, so wenig belastbar zu sein.
So ganz verarbeitet hab ich es auch jetzt noch nicht, aber das ist für mich Normalität das dies länger dauert, mir noch vieles durch den Kopf geht, auch viele Details und Kleinigkeiten.

Resümee

Heute war ich nochmal kurz dort, wollte zu einem Programmpunkt, und merkte dann, daß dieser schon am Samstag war, doppelte Traurigkeit. Und dann meinte auch noch jemand das ich verpeilt sei… weil ich das verwechselt habe – dabei war das im Programmheft einfach echt ungünstig dargestellt, das hat meine Stimmung richtig gedrückt. Kloß im Hals.

Insgesamt habe ich aber 3 schöne Rückmeldungen zu meinem Text bekommen und war sehr froh um diese Menschen, die mir da Feedback gaben. Ich war mir nämlich nicht sicher ob ich zu sehr im Thema drin bin und ob überhaupt jemand anderes meinen Text verstehen kann. – Ich hatte keine Geschichte geschrieben, sondern ein recht wildes Gedicht.
Ganz toll war das eine Mitleserin mir noch Ihr Gedichtband geschenkt hat, bin schon gespannt. Das hat mich berührt.
Ja so war das also.

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😉 nächstesmal dann wieder eine Rezension
z.b. zu „Heeme“ einem Rückkeherbuch, Pirasol einem Roman über eine alte Dame die Widerstandskräfte entwickelt und noch ein ganz spezielles Buch zum Thema „Frauen“

 

 

 

 

Wovon wir nicht sprechen

Ich könnte sagen, ein schönes Buch, wenn, ja wenn da nicht die Härte des Themas wäre. Joanne Fedler widmet sich in „Wovon wir nicht sprechen“ dem Thema „Gewalt an Frauen“. Die Protagonistin arbeitet als Rechtsberaterin in einem Frauenhilfsverein „SISTAA“ genannt. Und die Hälfte des Romans hat damit zu tun.
Die zweite Hälfte dreht sich um das Leben dieser Rechtsberaterin, die selbst auch schon einiges hinter sich hat, bei dem ihre Ursprungsfamilie eine Rolle spielt.

*Achtung mein Text könnte triggernde Elemente enthalten*

Das Thema im Roman kommt nicht von ungefähr. Einmal hat die Autorin selbst bei einer Anlaufstelle für misshandelte Frauen gearbeitet UND wenn wir uns umschauen: es passiert jeden Tag! von daher bin ich auch froh das es Bücher gibt die solche Dinge aufgreifen.

Ein wenig Statistik:

Weltweit ist sexualisierte und häusliche Gewalt für Frauen bis 44 Jahren die häufigste Ursache für Tod und Behinderung / Quelle: Heise.de

In Deutschland wird alle 3 Minuten eine Frau vergewaltigt / Quelle: die Netzfrauen

… allein im Jahr 2015 über 104.000 Frauen durch ihren aktuellen oder ehemaligen Partner misshandelt – durch Drohungen, einfache oder gefährliche Körperverletzung, Stalking oder sogar Mord. / Quelle: Tagesschau

Trotz schwerem Themas hat mir die Geschichte und das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Es hat für mich gegen Ende ein paar kleine Schwächen, wo mir nicht so ganz klar wird, wie und was jetzt mit einigen Figuren der Geschichte geschieht. Aber es ist insgesamt schön erzählt, wenn man das überhaupt bei einem solchem Thema sagen kann. Joanne Fedler scheut sich nicht auch krasse Dinge anzusprechen, Gewalt und Schmerz zu thematisieren. Das erschrickt durchaus erstmal, aber vielleicht würde es nicht passen dies in einer solchen Geschichte auszublenden oder nur anzudeuten? Ich bin mir da nicht ganz sicher. Da dieses benennen nun aber nicht ständig der Fall ist und es einen zweiten Erzählstrang gibt, ist es für mich ertragbar gewesen.
Mich hat die Story gefesselt und ich freue mich, das ich das Buch zufällig in der Bibliothek gefunden habe. Schon allein deshalb, weil mich das Thema beschäftigt und ich durch den ganzen Themenkomplex Feminismus/Erziehung/Frauenrechte  etc. auch immer wieder auf das Thema Gewalt gegen Frauen stoße. Erschreckend wie sehr diese Realität so so viele Frauen weltweit betrifft und schockierend wie wenig darüber gesprochen wird. Und noch schlimmer, es ändert sich nichts. Dieser Fakt scheint, wie so vieles, als Normalität hingenommen zu werden, vorallem von Männern, die die Gesetze machen, als Polizisten arbeiten und die Gewalt größtenteils ausüben. Ich denk da gleich an den Gesetzentwurf zum Thema Vergewaltigung in der Ehe, worüber so unfassbar lang (20 Jahre) gesprochen wurde und die männlichen Politiker feixend im Bundestag saßen und sich amüsierten. https://twitter.com/tagesschau/status/864177990229528576?lang=de

Lange Zeit war das Thema vollständig tabuisiert. Viele der betroffenen Frauen fühlen sich immer noch hilflos. Scham und Angst vor Gerede oder weiteren Übergriffen hemmen sie, ihre Rechte einzufordern und Hilfe zu suchen. Viele sprechen mit niemandem über die erlebte Gewalt. / Quelle: Frauen gegen Gewalt

Etwas was mich sehr betroffen gemacht hat war die Nutzung der Namen von Gewaltopfern für die Figuren des Romans, die am Ende des Buches aufgelistet sind, mit jeweils einer kurzen Erklärung was Ihnen widerfahren ist.

Die Protagonistin der Geschichte heißt Faith. Sie hat ihr eigenes Päckchen zu tragen, denn in ihrer Familie ist ein Kind verstorben und das Verhältnis zu ihren Eltern und ihrer Schwester ist nicht gerade einfach. Faith scheint auch etwas aus der Art geschlagen. Aber sie hat eine Großmutter, Nonna, die sie sehr liebt. Mit der sie sprechen kann, mit der sie eine ganz besondere Verbindung hat.
Doch das reicht leider nicht aus, damit sie selbst mit sich zurecht kommt. Ihr Arbeit macht sie voller Hingabe und mit unglaublich viel Engagement, oft hat sie ein besonderes Gespür für die Vorgänge und eines für die Menschen, gleichzeitig scheint sie damit aber auch vor sich selbst zu flüchten und vor der eigenen Geschichte. Doch die Dinge kommen in Bewegung, nach und nach gibt es kleine Veränderungen und wichtige Begegnungen. Kurz vor Schluß wird es fast ein bisschen kitschig, aber das ist vollkommen ok. So ein bisschen Glück….

Von mir unbedingt eine Leseempfehlung. Das war mal wieder ein Buch welches mich angezogen hat und was ich in einigen wenigen Tagen gelesen habe. So ein Schmöker, den man nicht weglegen möchte, auch wenn es schon wieder zu spät ist. Ich mochte die „Figurenzeichnungen“ und habe gern den Gedanken und Überlegungen von Faith gelauscht, die manchmal ein wenig herb und kühl rüberkommt,  aber im Grunde genommen eine Seele von Mensch ist. Es es schön gewesen ihren „Prozess“ durch den Sie geht zu beobachten.
Es ist eines dieser Bücher, wo man sich am Ende ein wenig wundert das es so dick ist, weil man auch den Eindruck hat, daß ja nun gar nicht so sehr viel passiert wäre, aber das ist es eben doch. Es hat sich nur so gut zusammengefügt und ist so gut erzählt, das es unterhält und die Zeit schnell vergeht und man mittendrin ist in der Geschichte.

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Joanne Fedler
Wovon wir nicht sprechen
Droemer, 443 Seiten
19,99 €

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Joanne Fedler studierte Jura und engagierte sich in ihrer Heimat Südafrika für Frauenrechte.
auf der Verlagsseite gibt es nun ein interessantes Video mit der Autorin: Gründe für das Schreiben dieses Buches

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Artikel und Lesestoff zum Thema

https://www.tagesschau.de/inland/gewalt-frauen-deutschland-101.html

https://www.frauen-gegen-gewalt.de/gewalt-gegen-frauen-zahlen-und-fakten.html

https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/260339/gewalt-gegen-frauen

https://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/femizid-wenn-aus-liebe-toedliche-gewalt-wird-28073808

https://diestoerenfriedas.de/femizid-und-das-ohrenbetaeubende-schweigen-der-gesellschaft-ein-wake-up-call/

 

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