Ich freue mich das ich geboren bin – Birgit Vanderbeke

dscn5674Kurz bevor ich die Sprache anfing wirklich nervig zu finden war ich dem Sog des Buches auch schon vollkommen erlegen.

Ja die Sprache ist merkwürdig, aber Sie passt zum Konzept. Ein Kind erzählt, so hört es sich für mich an – bzw. ein Kind erzählt wie sich das Erwachsene eben vorstellen das ein Kind erzählt; das aber in einer flüssigen Schriftsprache.

„…ich wäre gern ein liebes Mädchen gewesen, aber ich schaffte es nicht…“

Ich fing das Buch Abends in der Wanne an zu lesen und konnte nicht mehr aufhören – sprich das Wasser war irgendwann kalt und die Haut ganz schrumpelig, habe es dann die nächsten 2 Abende fertig gelesen – konnte es kaum aus der Hand legen. Es hat mich in seinen Bann gezogen. Ich hoffte auf ein gutes Ende, darauf auch, das sich etwas zum besseren verändert… eine echte Flucht gelingt, nicht nur in Gedanken.

„Wenn man lesen kann, kann man zaubern und sich in alle Länder in der ganzen Welt versetzen oder in Tiere verwandeln….“

Ich hatte viele Bilder im Kopf, grobe Illustrationen zu den schlimmen Dingen die hier nebenbei vorkommen, plötzlich auftauchen, so erzählt werden als wäre es Normalität… was es im Leben dieses Mädchens auch ist. Ein wirklich sehr eigenes Buch, heftige Beschreibungen dazwischen über Schläge und Misshandlungen und darüber allein zu sein, ausgeliefert. Und wie die Dunkelheit dann manchmal als Schutz zu einem kommt um den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen.

„Lieber gar nicht lieb haben als trotzdem, dachte ich, weil man bei trotzdem im Grunde nichts machen kann.“

Davon das die Geschichte in den 60igern spielt merkt man nicht wirklich etwas. Die Rahmenhandlung spielt auch keine allzu wichtige Rolle. Auch wenn manche Begegnungen ausschlaggebend sind, z.B. für die Liebe zu den Geschichten und Märchen über Orte weit weg, die das kleine Mädchen faszinieren. Geschichten in die Sie sich flüchtet.

Am Ende franst es ganz und gar aus – das Buch, – die Geschichte, – was das Mädchen erzählt. Ich habe die Orientierung dann vollends verloren und ich verstehe nicht warum die Autorin so ein Ende setzt, oder was Sie damit sagen will. Es geht viel um „hätte“ und ich frage mich ob das Mädchen einfach durchgedreht ist…

Sicher kein Einzelschicksal was hier geschildert wird, schockierend in der Normalität des Brutalen, wie es selbst heute noch Kinder erleben müssen. Man wünscht sich man könnte das Mädchen retten,… an manchen Stellen ist es schwer zu ertragen.

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Faszinierend in der Sprache, Sog erzeugend in der Erzählung und teilweise schwer auszuhalten. Die Hoffnung die andere hier finde lese ich nicht. Auch wenn das Mädchen eine starke Persönlichkeit vorzuweisen hat und fast schon altklug und weise daher kommt, es hilft Ihr nicht beim davonkommen. Sie findet eine Strategie die Dinge zu ertragen, mir wäre es soviel lieber gewesen wenn Sie abgehauen wäre…

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Ich kenne  die Schriftstellerin nicht – Sie hat aber schon einige Preise für ihre Werke bekommen. Ich kann leider keine Vergleiche ziehen zu Ihren anderen Büchern. Ich weiß nicht ob es Ihre Kindheit war was Sie hier beschreibt…so manches spricht dafür, z.b. die Sprache und für mich auch Ihr Blick auf dem Foto, aber ich weiß nicht ob das nicht reine Interpretation meinerseits ist.

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Erst heute las ich wieder davon wie ein Kind von seinem Onkel zu Tode gequält wurde, mitten in Deutschland. Lasst uns die Augen offenhalten und die Ohren.

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Birgit Vanderbeke

Ich freue mich, dass ich geboren bin

Piper, 18, 00 €

 

 

Das Licht in Dir

Das Licht in dir von Siglinda Oppelt

Das Licht in dir von Siglinda Oppelt

Passend zu Ostern: Das Licht

Nachdem ich mich schon mehrfach mit Planzen und Ihrem Umgang z.B. mit dem Licht beschäftigt habe fand ich den Titel dieses Buches doch sehr interessant. Das spirituelle Licht in uns ist mir bekannt. Und wenn es da eine Möglichkeit gäbe das Licht zu nutzen, so wie es der Untertitel verspricht, wäre das doch toll.

Ich muß dazu sagen ich habe mich aufgrund eigener Gesundheitsthemen viel mit alternativen Heilungsmöglichkeiten beschäftigt, weil ich mich oft von Ärzten wenig verstanden bis unzureichend behandelt gefühlt habe, und man einfach auch irgendwas tun will.

Ich habe z.B. sehr gute Erfahrungen mit einer Art zu beten gemacht, mit Atemübungen, Meditation, Homöopathie, Naturheilkunde usw. Eine der Meditationen die ich kenne handelt davon sich heilendes Licht vorzustellen – klingt vielleicht obskur für manch einen, ist es aber nicht. Es ist einfach ein Bild welches man im inneren erzeugt zur Unterstützung. Jeder der sich etwas positives vorstellt wird sich damit gleich besser fühlen. Da kommt man schnell zum Thema „der Glaube versetzt Berge“. Und da ist ganz real etwas dran. Denn es ist inzwischen nachgewiesen das unser Denken alles beeinflußt. Aus Gedanken werden Dinge. Es heißt sogar das die Absicht und das Denken wissenschaftliche Forschung beeinflußt. Ist auch sehr gut vorstellbar, wenn man etwas bestimmtes erreichen will oder sich etwas erhofft handelt man einfach anders wie wenn es nicht so wäre. Und wer weiß welche Einflüsse alles eine Rolle spielen. Das Denken beeinflußt unsere Gefühle und unser Handeln. Bei meditierenden wurde nachgewiesen, das z.B. bestimmte Hirnbereiche Reaktionen zeigen – und da alles miteinander verbunden ist..Blut, Nerven, Haut, Organe etc. alles miteinander reagiert, ist ganz schön viel möglich. Vielleicht gleich mal ein Versuch wert?

Es gibt einen Mantra: Nadha Brahma das heißt Welt Klang. Die Welt ist Klang, das trieft zutiefst zu, denn Alles besteht aus Atomen, alles anfassbare und alles nicht anfassbare. Und was machen Atome? Atome bewegen sich, Sie schwingen, und was schwingt das klingt. Alles ist Klang. Und so ähnlich ist es auch mit dem Licht, wie Siglinda Oppelt das versucht in diesem Buch darzustellen.

Den ersten Teil zur Astro- und Quantenphysik kann ich so ganz gut nachvollziehen, er erscheint mir recht logisch. Und dann steht man da und denkt, Ja wie könnte ich auch kein Licht sein. Das ist auch ein Punkt von welchem die Autorin ausgeht. Was allein schon ein guter Gedanke ist.

Und trotzdem tue ich mir schwer mit diesem Buch. Ich glaube ein wenig Kürzung und ein wenig mehr auf den Punkt hätten dem Schmöker gut getan. Immer wieder vermischt sich sogenanntes wissenschaftliche mit Informationen aus der geistigen Welt, weiß nicht so richtig was ich davon halten soll.

Im zweiten Kapitel geht es um Biologie und um die Spur des Lichts, es liest sich etwas zäh, aber ich konnte folgen.

Im dritten Kapitel ging es dann zum Thema Heilung los um im nächsten Kapitel im „Licht im Alltag“ zu landen und im letzten Kapitel wurde das Thema Beziehungen angesprochen.

Außer dem Licht geht es immer wieder viel um Kommunikation. Ich fand es wirklich schwierig dran zu bleiben. Das ist für mich kein Buch was man so am Stück lesen kann und irgendwie scheint es mir immer wieder so abzudriften. Also man braucht schon ein bisschen Zeit um sich mit dem Thema so wie es hier aufbereitet ist auseinander zu setzen.

Anbei ist noch ein CD mit Lichtmeditation und dazu gibt es richtige Arbeitsbögen auf ein paar Seiten.

Ich kann gar nicht so richtig ein Resümee ziehn. Das Thema hat mich schon gepackt, aber vielleicht liegt mir einfach der Schreibstil nicht sonderlich. Manchmal ist es ja auch so das Dinge einem so logisch erscheinen das man sich wundert wie groß alles aufgepumpt wird, so das man sich dann wieder die Information förmlich raussuchen muß auf die es ankommt.

Ich werd mich sicher noch eine Weile mit dem Werk beschäftigen. Mal schaun ob ich noch einen besseren Zugang finde. Manche Bücher brauchen einfach Ihre Zeit und ein zweites lesen. So richtig weiß ich noch nicht wie ich das Licht als Lebenskraft besser nutzen kann. Vielleicht sind ja Ton und Licht das gleiche.

Unter dem folgenden Link ist eine Leseprobe und weitere Information vom Verlag zu finden

Siglinda Oppelt

Das Licht in Dir

272 Seiten, 19,99 €

Hier noch ein schöner Vortrag von Frau Birkenbihl zur Quantenphysik

Das Meer der Seelen – Ana Neuseele

DSCN1610Schon lange hatte ich keinen Phantasieroman mehr gelesen. Es war eine schöne Abwechslung und seit langem mal wieder ein verschlingendes vertiefen in eine Geschichte.

Danke Mina für das Buch. Heute morgen wußte ich das ich so lange im Bett bleibe bis ich das Buch zu Ende gelesen hab. Ich bin ja der Meinung das der Klappentext etwas zuviel verrät, dadurch hing für mich immer eine düstere Stimmung über dieser Welt in welcher die Geschichte spielt, abgesehen davon eine Welt in der ich nicht würde leben wollen. Von daher Abends vorm schlafen manchmal etwas schwer zu verkraften.

Die Geschichte hat mich aber von Anfang an sehr gefesselt, auch wenn es kleine Logikfehler gibt, wie z.B. dieser das Ana immer wieder erwähnt das sich alle kenne, was mir bei 1 Millionen Leben doch sehr unwahrscheinlich vorkommt. Ana wird in eine Welt geboren die sich auskennt mit wiedergeborenwerden und die von Menschen bewohnt wird die Ihre alten Leben auch noch kennen und akribisch Tagebuch über diese führen. Eine spannende Vorstellung. Die Freunde die sie findet kennen sich alle schon über viele Leben und Ana tut sich schwer Ihr Leben gleichwertig zu sehen, wo Sie doch als Neuseele, oder wie Ihre Mutter sagte, als Seelenlose, weder über Erinnerungen noch Kenntnisse verfügt die für alle anderen Selbstverständlich sind. Auch andere Menschen treten Ana nicht sehr freundlich entgegen.

Sie wuchs bei einer wirklich bösen Mutter auf, die nicht verwinden konnte das gerade Ihr Kind keine Wiedergeborene ist. Doch Ana überlebt diese finsteren Jahre. Mit 18 macht Sie sich auf in die Welt um herauszufinden woher Sie kommt und was es mit Ihr auf sich hat, auch neugierig ob es vielleicht noch andere Neuseelen gibt.

Es ist schön Anas Entwicklung zu verfolgen. Es ist spannend diese Welt kennenzulernen, in der es auch gefährliche Ungeheuer wie Drachen und Sylphen gibt und die nicht ungefährlich ist. Recht früh auf Ihrem Weg begegnet Ana Sam, körperlich genauso alt wie Sie, aber mit vielen vielen gelebten Leben hinter sich, was Sie auch gleich an seinen Augen erkennt. Und das ist für mich das schönste an dieser fesselnden Geschichte, die Freundschaft zwischen Ana Neuseele und Sam dem Musiker mit den vielen Leben.

Erzählerisch gabs es die eine oder andere Schwachstelle, wo man als Leser nicht so ganz folgen konnte, aber das lag vielleicht auch an der Übersetzung. Wo der Titel allerdings herkommt ist mir unklar, er hat mit der Geschichte nichts zu tun. Vielleicht erschließt sich das in den folgenden Teilen – JA folgende Teile, jipiee.

Alles in allem ein mitreißendes und spannendes Buch mit einer wirklich phantastischen Geschichte. Ich hab es verschlungen. Und denke ich werd doch mal wieder gezielter nach Phantasieliteratur schauen.

Jodi Meadows

Das Meer der Seelen – Nur ein Leben

Goldmann Verlag

349 Seiten, 12,99 €

 

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