Am Strand – Der Film

Endlich mal wieder ins Kino, darauf hab ich mich gefreut. Ich habe Kinokarten gewonnen, für die Buchverfilmung eines meiner Lieblingsautoren. Ja, manchmal mache ich auch Ausnahmen und lese zwischendurch wieder etwas von Männern. Wobei es viele Jahre her ist, als ich „Am Strand“ das erste mal las – noch vor meiner Konzentration auf Bücher von Frauen.

„Am Strand“, „On Cesil Beach“ der Originaltitel, eine Literaturverfilmung nach dem Buch von Ian McEwan. Auch wenn die Begebenheiten vor allem in den 60igern spielen, ist diese Geschichte immer noch eine Geschichte für unsere Zeiten. Ein Lehrstück dafür,  was passieren kann, wenn Erwartungen meilenweit auseinanderdriften, nicht genug geredet wird und die Konventionen wichtige Momente den Bach runter gehen lassen und Ozeane von Entfernungen entstehen.
Zwei junge Menschen, Florence Ponting (Saoirse Ronan) und Edward Mayhew (Billy Howle), begegnen sich, kommen sich näher und verlieben sich. Es wird geheiratet. Wir treffen die beiden in ihrer Hochzeitsnacht in einem Hotel am „Cesil Beach“ (ist erfunden, ebenso das Hotel).

 

Die Verfilmung hält sich eng an das Buch, aber es gibt einige entscheidende Unterschiede. Eine, vielleicht eher subjektive, Florence erscheint mir im Film viel selbstbewußter als im Buch. Vieles was im Buch aus dem Off kommt, wird hier von den beiden Protagonisten nun doch ausgesprochen. Holt viel nach vorn, was eigentlich im Original jeder für sich behält. Ich denke, man hätte es durchaus noch etwas subtiler gestalten können. Aber das ist wohl sicher immer wieder die Frage bei einer Buchverfilmung: Wie stellt man Gedanken dar oder einen Erzähler/eine Erzählerin?

Zwei junge Menschen

Edward wächst in einer etwas wilden Familienkonstellation auf, die aber unheimlich viel Sympathie ausstrahlt. Die Mutter verunglückte als Edward ein Kind war und ist seitdem sehr durcheinander. „Gehirngeschädigt“ ist der Begriff, den sein Vater gebraucht und der Edward so einiges klar macht. So wachsen er und seine Zwillingsschwestern in einem sehr chaotischem, aber ganz bezaubernden kleinem Haus auf. Es ist ihre Normalität. Der Vater, ein Grundschuldirektor, liebt seine Familie, aber schafft es kaum für Ordnung zu sorgen. Einige der schönsten Szenen spielen sich in genau diesem Haus ab; als Florence zu Besuch kommt. Sie nimmt Kontakt zu Edwards Mutter auf – hier sehen wir z.B. so gar keine Berührungsängste – hilft beim aufräumen und kocht sogar. Die ganze Familie verliebt sich sofort in sie. Edward ist zutiefst gerührt. Ein Film in welchem auch Männer Tränen fließen lassen, zumindest Edward.

Florence´s eigene Familie ist eher kühl, eine andere Klasse, Geld ist da. Sie studiert Geige und möchte auf die Bühne. Der Vater ist sozusagen Industrieller, und als wir ihm begegnen fällt auf, wie er Florence begrüßt. Die Mutter nennt das gekonnte Geigenspiel der Tochter Gefidel. Das beeindruckt Florence zum Glück wenig. Sie gründet ein Quartett und hat große Pläne.
Übrigens wunderschöne klassische Musik im Film. Ich habe einige Stücke ganz unten für euch notiert.

Als die Hochzeit näher rückt, beginnt Florence sich mit dem Thema Sex näher zu befassen und verspürt ein großes Gruseln bis hin zum Ekel. Ihrer jüngeren Schwester kann sie sich anvertrauen, aber sonst hat sie niemanden mit dem sie drüber sprechen kann. So normal auch die Nähe und der Körperkontakt zwischen den beiden zu sein scheint, alles was über Händchenhalten, Umarmen und Küssen hinaus geht, findet Florence wenig verlockend. Edward dagegen ist ganz verliebt in ihre Schönheit, aber auch rücksichtsvoll und bemerkt nichts davon.

Die Hochzeitsnacht

Der Film beginnt am Abend der Hochzeit im Hotelzimmer des frisch getrauten Paares – hier sind wir dem Buch ganz nah. Ein Essen auf dem Zimmer, unter der Beobachtung der Kellner. Zwischen Erwartungsdruck, Aufregung, Konventionen und der daraus folgenden „Steifheit“ der Situation, wird uns aber auch viel Liebe gezeigt und das Bemühen der beiden, das anzugehen, was sie denkt, was nun erwartet wird und das, was er sich schon so lange wünscht. Das wonach er sich sehnt und das, was sie so gerne auslassen würde.
Die Situation im Film wird immer wieder unterbrochen mit Bildern aus der Zeit vorher. Wunderschön fand ich die Kameraführung, die immer respektvoll dort Abstand hält, wo es nötig ist, nichts ans Licht zerrt, nichts ins Blickfeld rückt, was nicht nötig ist und mit großer Sorgfalt agiert. Ich war gespannt, wie gewisse Szenen im Film gezeigt werden. Da, wo es viel um Stimmungen, Gefühle und Ängste geht, die zwischen „Nähe“, „Küssen“ und „Luftholen“ stattfinden. Da wo man im Buch verfolgen kann, wie Edward das Ängstliche und Nervöse seiner Frau als Lust deutet. Und Florence nach vorne flüchtet, um irgendwie doch zu entkommen.
Schon das Ausziehen wird fast zu einer Belustigung. Wenn man da nicht diese große Unsicherheit und Besorgnis hindurch spüren würde. Beide furchtbar nervös. Florence versucht ihr bestes, wir sehen aber auch ihre angespannten Hände. Und dann passiert ein Missgeschick. Die Situation kippt vollends. Kurz sehen wir Florence – und Andeutungen. Ein Flashback? Also eine traumatische kurze Erinnerung.
Die Darstellung ist durchaus gelungen. Die kleinen Momente werden wunderbar ausgelotet und genau richtig beleuchtet.

Florence scheint so sehr auf sich bezogen, dass es ihr wohl nicht möglich ist, die andere Seite wirklich zu sehen. Aber vielleicht weiß sie auch einfach nicht wie. Ich hatte die Geschichte ganz anders in Erinnerung und bin nun selbst ganz überrascht davon, was ich behalten habe und was nicht. Es ist eben nicht nur ein stürmischer junger Mann, der keine Rücksicht nimmt, aber wohl einer der hilflos ist und nicht weiß, was er tun soll. Dessen Stolz so sehr verletzt wird, und der wohl den Eindruck gewinnt, unter Prämissen geheiratet zu haben, die vorher nicht klar waren. Florence dagegen hat sich schon etwas zurecht gelegt und überlegt, wie Sie ihrem Mann entgegen kommen kann, und anscheinend ist das ihre einzige Lösung. Vielleicht braucht sie körperliche Lust nicht, weil sie alles in der Musik findet. Oder das, was im Film kurz angedeutet wird, steht ihr im Weg.

Kino

Die große Leinwand im Kino und das Soundsystem in solchen Sälen machen sehr viel aus, und ziehen einen zusätzlich richtig in den Film hinein. Aber auch die Kamera, die einerseits weite Landschaften zeigt, Füße und Beine beim Gehen verfolgt oder Details ins Visier nimmt, die sehr ausschlaggebend sind, ist ganz fabelhaft.

Ich hatte heute den Kinosaal ganz  für mich. Da haben einige Menschen etwas verpasst. Aber diese Geschichte ist eben nicht einfach, nicht laut, nicht actiongeladen und schrill, aber tiefgehend, ziemlich herzzerreißend und voller wunderschöner Bilder.

Florence und Edward beim Picknick, auf dem Crocketfeld, beim Spazieren, Edwards Elternhaus, die Landschaft, das Meer, der Strand. Die Farben. Sehr schöne Kostüme. Die oft die Differenz zwischen den beiden jungen Leuten auf vorsichtige Weise unterstreicht – sie, die gepflegte konservative Frau der klassischen Musik. Er, der etwas wilde Naturbursche, mit einem Hang zum Rock´n Roll.

Das Schauspiel und die Geschichte

Saoirse Ronan, die die Florence Ponting spielt, hatte ich erst kürzlich nochmal in „Abbitte“ gesehen, da war sie noch ein Kind. In beiden Filmen spielt sie die weibliche Hauptrolle, und das exzellent. In beiden Filmen hat die Figur jeweils etwas in dem sie ganz aufgeht. In Abbitte sind es die selbst erfundenen Geschichten und die überbordende Phantasie und hier in „Am Strand“ ist es die klassische Musik und das Geigenspiel. „Am Strand“ ist eine ganz typische Ian McEwan Geschichte, die kleinen Begebenheiten, Unausgesprochenes, zuviel Gedachtes, was sich zu großen Dramen auswächst und allerschmerzlichst endet, die Leben der Beteiligten zutiefst prägen. Es gibt keine guten Enden. Ich mag das, auch wenn es sehr traurig ist. Aber es ist einfach so nah dran am echten Leben, wo es eben selten dieses „Friede Freude Eierkuchen Happyend“ gibt, wie in so vielen anderen Filmen. Ich glaube das ist auch das, was so betört; vor allem, wenn man selbst diese tragischen und schmerzhaften Seiten des Lebens kennt, lässt sich hier viel Resonanz spüren.

Was mich am Kino ein wenig stört ist, dass ich dort nicht so ungehemmt weinen kann, wie Zuhause. Ihr braucht auf jedenfall Taschentücher.

Einige der klassischen Stücke

J.S. Bach: Partita for Violin Solo No. 3 in E Major, BWV 1006-1. Preludio
Beethoven: String Quartet in B Flat Major, Op. 130-6. Finale (Allegro)
Haydn: String Quartet in G Major, Hob. III:81 (Op.77 No.1) – 1. Allegro moderato
Schubert: String Quartet No. 14 in D Minor, D. 810″ Death and the Maiden – 1. Allegro
J.S. Bach: Suite for Cello Solo No. 1 in G Major, BWV 1007-1. Prélude
Schubert: String Quartet No. 14 in D Minor, D. 810″ Death and the Maiden – 2. Andante con moto
Mozart: String Quintet in D Major, K.593-1. Larghetto – Allegro
Rachmaninov: Symphonic Dances, Op. 45-1. Non allegro

Achtung Spoiler zum Ende des Films:
Noch im gegenseitigen Verlassen gestehen sich die beiden doch ihre Liebe. Edward aber zu wütend und zu geschockt, vermutlich über den Vorschlag seiner Frau, bleibt am Strand zurück, während Florence alleine ins Hotel geht und ihre Sachen packt. Sie sehen sich nicht wieder. Die Ehe wird schriftlich anuliert – der Briefverkehr findet nur zwischen den Eltern statt. Man bleibt als Zuschauer irgendwie fassungslos zurück und fragt sich, wie das so laufen konnte. Für mich war es immer der Punkt, wo Edward ihr nicht nachläuft; jetzt ist es für mich aber auch der Punkt, wo Florence einfach geht.
Vor allem wenn man zum Ende hin erfährt, das Florence dann ihren ewig um sie werbenden Musikerkollegen geheiratet hat und mit ihm drei Kinder bekam. Edward bleibt alleine und überwindet diese Nacht nie.

Als ich Florence in ihrem türkisen Kleid so steif auf dem Bett liegen sah, bereit die Dinge über sich ergehen zu lassen, habe ich mich auch gefragt, wieviele Frauen das heute immer noch tun. Als junge sexuell unerfahrene Frauen, aber auch später…

In Erinnerung hatte ich, dass Edward derjenige war, der das ganze „verdorben“ hat und zu stolz war hinter seiner Frau her zulaufen. Sicher ist daran auch etwas wahr. Aber Florence hat eben auch ihren Anteil. Es wird nicht ganz klar. Aber wann ist es das schon. Wir wissen nur, etwas Schönes fand ein überaus schmerzliches Ende.

Ich habe noch eine Kinokarte zu verschenken, schreib mir wenn du sie haben möchtest.

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Buch:
Ian Mc Ewan
„Am Strand“
Taschenbuch
208 Seiten / 2008
Diogenes Verlag
10,00 €

Film:
Am Strand bzw. On Cesil Beach
von Dominic Cooke , 2018

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Ein Feuerwerk – Untenrum frei

Seit Wochen schiebe ich diese Rezension vor mir her, dabei muß ich sagen:
Verdammt! Ja! Lest dieses Buch!
Margarete Stokowski beginnt, wie es so oft üblich ist bei solchen Büchern die zwischen Sachbuch und persönlichem Erfahrungsbericht hin- und her pendeln, mit eigenen Kindheits- und Jugenderlebnissen. Und ich dachte, wenn das so weitergeht hab ich mich echt vertan. Die Autorin ist nun doch eine andere Generation, hat andere Erfahrungen gemacht, und zieht daraus andere Schlüsse. Mir hat da ein ganzes Stück weit eine Identifikationsfläche gefehlt.
Doch nach und nach nehmen die Erzählungen und Berichte richtig Fahrt auf. Und ich glaube was es so schwer macht darüber zu schreiben ist die Unmenge an Themen, Ankern und wirklich wichtigen Punkten – durch jede Menge Markierungen in meinem Buch gekennzeichnet.

zwischendurch

Das Buch ist, meiner Meinung nach, ein Must-have für Jeden und vor allem für jede Frau. Im Grunde genommen ist „untenrum frei“ eine Kampfschrift – eine die eben leider immer noch nötig ist. Denn von der Gleichberechtigung der Geschlechter sind wir immer noch weit entfernt.

Die Autorin scheut sich nicht Dinge anzusprechen über die man vielleicht noch nie weiter mit jemandem gesprochen hat oder nur mit den besten Freunden. Dinge über die man aber viel mehr sprechen sollte. Erstens um sich auszutauschen, für den Realitätscheck; und auch um zu merken wieviele dieser Themen eben nicht nur unsere Eigenen sind, sondern wirklich relevante Themen, die in eine öffentliche Debatte gehören. Auch wenn die Debatten erst mal in einer kleinen Öffentlichkeit stattfinden würden, wie eben im Freundeskreis oder auf Blogs, es wäre ein Anfang. Oder wie man es sieht, auch ein Anknüpfen – an Kämpfe, die viele Frauengenerationen vor uns geführt haben. Kämpfe deren Gewinn mir langsam unter zu gehen scheint, weil in schwierigen Zeiten oft ein Rückzug stattfindet. Scheinbar altbewährtes hervorgeholt wird, man doch in Traditionellem stecken bleibt anstatt zu hinterfragen was gerade Sache ist und wo wir wirklich stehen.


Klar ist es oft einfacher sich irgendwo sicher einzukuscheln, auf dem kleinstem gemeinsamen Nenner klarzukommen, aber eigentlich ist es auf Dauer gesehen unheimlich kraftraubend und vorallem Selbstverleugnend. Wenn du dich schlecht fühlen solltest, frag dich woran es liegt. Hinterfrage deine Lebensweise, dein Umfeld und die Strukturen – finde Dich nicht ab mit Dingen die als gegeben erscheinen. Glaube dir und deinem unguten Gefühl. Gefühle haben immer recht. Sie zeigen Dir was Sache ist, mehr als Gedanken, die du oft nur gelernt hast zu denken.

Wir haben heute, wie nie zuvor, die Möglichkeit uns zu äußern, Debatten zu beginnen und durch das Internet eine Möglichkeit auch viele Menschen zu erreichen. Es ist so wichtig Dinge anzusprechen und auszusprechen und sich zu zeigen. Es ist wichtig eine Vision zu haben und Wünsche und nicht stehenzubleiben und sich zufrieden zu geben .. weil es ist doch schon was, und es ist doch schon besser und eigentlich doch kein Problem.
Doch es gibt beim Thema Gleichberechtigung ein ganz großes Problem, und das ist das Problem der Konditionierung und des Erlernten – Frauen und Mädchen die sich für frei halten, weil es Ihnen so verkauft wurde. Die Sexy sein cool finden und der männlichen Welt so richtig schön zuspielen, weil Sie die Dinge nicht hinterfragen und nicht reflektieren. Das hat nichts damit zu tun das jeder frei bestimmen sollte wie er/sie rumlaufen mag usw.
Die Welt ist eine männliche, und viele Menschen bemerken das nicht, merken nicht wie Frauen immer noch als Menschen zweiter Klasse behandelt werden und wie normal es in unserer Welt ist Sexismus und Frauenfeindlichkeit ausgeliefert zu sein, der täglichen kleinen Gewalt, und wie oft der weibliche Körper verdinglicht wird.

Margarete Stokowski greift in Ihrem Buch soviele wichtige Themen auf. Schreibt über Rollenbilder, Freiheiten und Macht und deren Auswirkungen. Ich zähle die Kapitelüberschriftenjetzt nicht auf denn Sie sagen zuwenig aus über den wirklich wichtigen Inhalt. Die Aufmachung des buches finde ich richtig gut, es fällt auf und das gebührt ihm und der Autorin allemal. Was das Buch für mich hervorragend ergänzt sind die Anmerkungen und die Literaturliste im Anhang, die ich sonst oft vermisse. Also hier habt ihr dann gleich eine gute Buchliste zum weiterlesen. Fight for your Right! Steh auf und kämpfe für dein Recht – und wie es Margarete Stokowski so gut formuliert: es beginnt wenn wir das Wort ergreifen! Auch lesen hilft weiter z.b. dieses Buch (und andere Literatur von Frauen) – das man aufjedenfall immer wieder lesen wird können, um sich daran zu erinnern auf was es ankommt.

Beim Rowohltverlag findet sich eine Leseprobe, sowie Lesetermine und ein Interview.

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Margarete Stokowski

„untenrum frei“

Rowohlt, 19,95 €

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Wenn du das Wort jetzt ergreifen möchtest mach doch mit bei meiner Blogparade „Mein Körper(und ich)“

Giuila Enders und Mary Roach

darm-mit-charme-089236488Die Giulia Enders (Jahrgang 1990! – meingott, da fühl ich mich jetzt echt alt) ist supersüß und das Buch einfach genial!! Mich interessiert Anatomie und der Darm im speziellen schon länger und ich bin richtig richtig happy über dieses Buch. Es gibt wenig Bücher die wissenschaftlichen Inhalt + Ratgeberliteratur vereinen und das ganz noch mit wirklich jeder Menge Charme und Humor würzen.

Das Buch ist extrem unterhaltsam, man lernt eine Unmenge von Dingen und bekommt endlich Antworten auf Fragen über die man mit sonst niemandem reden kann. Mit diesem Buch kann man nichts falsch machen. Wenn Sachliteratur  – und ich lese ziemlich viel davon -nur immer so spannend und fröhlich wäre.

Hier seht Ihr den Sience Slam mit Giulia: da sieht man schon so den Ansatz vom Buch, aber es ist nicht wie bei Kinowerbung wo das Beste schon im Trailer steckt: Das Buch ist noch eine absolute Steigerung von allem was Ihr hier seht:

Hier gibts Bilder und Leseprobe (femBooks)

Und hier Giulia bei 3 nach 9 im Interview: einfach Charmant:

Also wenn Frau Enders (erstaunlich wie der Name zum Programm passt *g*) mal Ärztin wird, wird Sie sich vor Patienten kaum retten können. Nicht nur wg. dem Darmthema, an dem wirklich viele Menschen verzweifeln (und sich der normale Arzt überhaupt nicht auszukennen scheint, auch nicht in einer Praxis für Inneres) – und Sie ist auch der Meinung das dies Depressiv macht – bzw. sieht Sie aufjedenfall Zusammenhänge zwischen Gefühlen und der Arbeit der Verdauung -sondern auch weil Sie so offen ist, Aussschau nach neuem Unentdecktem, noch nicht erforschtem hält und dabei super Positiv und Fröhlich rüberkommt. Sie wirkt absolut authentisch und angenehm. Findet man selten bei Ärzten Fachkenntnis und Offenheit.

bonk_roachIch kenne bis Dato nur ein ähnlich Humorvolles und Unterhaltsames Buch im Bereich Wissenschaft, das ist aber von einer Amerikanischen Autorin – und die habens ja eh mehr mit „Show“. Mary Roach „Bonk“ – Alles über Sex, von der Wissenschaft erforscht. Ein ebenso geniales Buch. Roach-Schluck-Cover

Und Frau Roach hat danach wohl auch das Thema Verdauung entdeckt. Liegt ja auch nicht so fern wenns um Sex geht, ne. Und hat das Buch „Schluck“ geschrieben, welches jetzt auch auf Deutsch erschienen ist. Und was jetzt dann auch ganz oben auf meiner Wunschliste steht. Bonk gibts übrigens gebraucht ganz billig, was ich gar nicht verstehe, weil es echt gut ist. Und über Sex wird doch heute überall geredet, das braucht einem ja genauso wenig peinlich zu sein wie unsere Verdauung im Bücherregal, gell. Also unbedingt lesen!!

 

 

 

 

 

 

 

Durch Herrn Mersmann wurde ich auf Wilhelm Reich aufmerksam gemacht, von dem ich bisher noch nie etwas gehört habe. Und ich muß sagen, da ist mir echt was entgangen. Jetzt habe ich erstmal den Buchmarkt nach Werken durchforstet und weiß fast schon nicht mehr wo anfangen mit lesen. Aber Lesen aufjedenfall. Sehr wahrscheinlich eines der „Gesundheitsthemen“.

Bis dahin kann ich diesen Film bei Youtube sehr empfehlen:

 

Unglaublich spannend. Ein UniversalGenie der Herr Reich.

 

Aufklärungsmaterial

hübsch gemacht wie ich finde, hier gehts zur Internetseite ->

 

auch ein sehr sehr gutes Buch, allerdings kaum Bilder und für Erwachsene:

51J6Q-ZCMyL._ Sehr gut geschrieben, unterhaltsam und mit viel Kenntnis der Materie.

Vielen konkreten Tips für die Praxis und jeder Menge Fallbeispiele.

Alles liebevoll, mitfühlend und sehr lehrreich. Lohnt sich aufjedenfall!

Schwarze Tage, weiße Nächte von Philippe Djian

Produkt-Information So, ich hab jetzt auf Seite 265  aufgegeben. Ich such bei der Story nach einem roten Faden. Es geht, wie immer bei Djian, um die Schrifstellerei. Und manchmal kommt es mir vor als würde es auch um den immer gleichen Mann gehen. Diesmal ist das Ziel ein Porno. Und ja es gibt dazu einige Sexszenen. Die ich bisher alle nicht sehr gut geschrieben und auch wenig unterhaltsam fand. Er stürzt so durch, im Gegenteil zum Rest der Geschichte, der so vor sich hin plätschert. Und ich bin mir auch nicht sicher was er damit ausdrücken will oder ob es nur darum geht die Praktiken die er alle „drauf hat“ zu erzählen. Ne, ich glaub das wars dann erstmal mit Herrn Djian für mich.

Der erste Satz: „Ich weiß nicht was ich tun soll“ … und so bleibt es auch das ganze Buch lang (zumindest bis Seite 265)

Jahreswechsel: Die Frühreifen

41SrZwwxIIL._SL500_AA300_ Da bin ich doch über die Jahresendzeit glatt an einem Djian hängengeblieben. Ich weiß nicht woran es lag, vielleicht an der Geschichte. Ich fand es gut das Buch, aber auch ziemlich grsulig und traurig was die Geschichte angeht. Die Protagonisten kommen aber ausgezeichnet rüber.

Das Ende fand ich etwas schade, denn es läuft ziemlich aus. Aber vielleicht ist das auch ein gutes Zeichen dafür, das die Handlung mich gepackt hat.

Ich frage mich wie D. auf solche Geschichten kommt. Ob er da eigene Erfahrungen hat. man kann nur sagen arme reiche Jugend.

 

Jeffrey Eugenides – Middelsex und Die Liebeshandlung

Ich liebte Jeffrey Eugenides´Bücher von Anfang an. Middlesex und Die Liebeshandlung sind beides Bücher die man unbedingt besitzen sollte, da man Sie immer wieder lesen können wird.  Und ich glaube mit einem weiterem Lesen wird es wieder anders sein als es das erste Mal war. Zur Liebeshandlung gibt es sehr gute Besprechungen:

liebeshandlung

z.B. bei Das Lesen ist schön – sehr ausführlich, oder auch bei Lettra. Beide Rezensionen sind so gut geschrieben und sagen eigentlich alles, so das ich nicht mehr viel hinzuzufügen habe.

In diesem Roman gibt es soviele Verweise auf Literatur und Theologie das es allein dafür schon lohnt es sich zuzulegen um all das nach und nach nachzulesen.

Auch wenn Eugenides meint nicht viel über Depression zu wissen hat er die Manisch Depressive Erkrankung von Leonard unglaublich gut und realistisch geschildert. Sicher der Roman ist sehr amerikanisch, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch, denn die Fragen die gestellt werden treffen so oder ähnlich sicher auf jeden mindestens einmal im Leben zu.

Übrigens gibt es hier ein Ende was mir sehr gefällt, es läßt Dinge offen, aber auch nicht so offen das man sich ärgert.

Der Vorgänger hieß „Middlesex“. Auch das immer noch auf meiner Lieblingsliste.

middlesex Hier erfahren Wir ebenso viel über Geschichte und Themen die uns vielleicht nicht allzu nah sind und deshalb auch besonders interessant.

Ich werd es wohl bald mal wieder lesen. Bei Rowohlt findet sich alles was Eugenides sonst noch so geschrieben hat, sowie interessante Interviews.

Die Suizidschwestern wurden ja auch sehr gut verfilmt (gelesen habe ich es noch nicht), vielleicht kommt ja auch noch eines der anderen Bücher auf die Leinwand.

Obwohl die meisten Bücher viel besser sind als die Filme, Suicide Sisters hat mir in der Umsetzung sehr gefallen.

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