Die Ehefrau

Throwback
Vor kurzem hatte ich mir nun die Verfilmung angeschaut, die sich nur bedingt an die Vorlage hält aber trotzdem aufjedenfall sehenswert ist und im Grunde die gleiche Geschichte erzählt, nur etwas anders. Der Filmtitel ist “ Die Frau des Nobelpreisträgers“
In der Titelrolle die wunderbare Clenn Close. Sie erhielt 2019 den Golden Globe dafür, als beste Hauptdarstellerin.

reingelesen

dscn6402Eine Frau, die sich für das Schreiben interessiert, und wohl auch Talent dazu hat, erzählt von ihrem Ehemann, dem Schriftsteller. In Rückblenden erfahren wir, dass er ihr Dozent auf dem College war und sie sich dort im Literaturunterricht kennengelernt haben. Das war in den 1950iger Jahren.
Er hält sie damals für sehr talentiert. Sie ihn eher nicht, und doch schaut sie zu ihm auf und ist beeindruckt von seinem Auftreten.

Die beiden brennen schlußendlich durch – sie gerade im ersten Semester, heiraten später und bekommen 3 Kinder. Er – Jo Castleman – wird berühmt. Joan dagegen nimmt den Platz der Ehefrau an seiner Seite ein. Keine Rede davon, daß sie weiter geschrieben hätte, nach ihren vielversprechenden Anfängen auf dem College. Viel aber davon die Rede wie Männer aus der Welt des Schreibens zusammenfinden und diskutieren. Die Frauen bewundern diese Männer und flirten mit Ihnen, oder sie stehen als Ehefrauen in…

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Die Wut die bleibt

Meine exellente Badewannenlektüre
der letzten Wochen.

Dieses Buch hat tatsächlich etwas Magisches, obwohl es im Grunde genommen um das ganz profane alltägliche Leben von Frauen geht. Es beginnt mit einem Tod, dem Tod einer Frau und Mutter. „Mal wieder“ dachte ich, muss eine Frau sterben für eine Geschichte. Vielleicht ist es euch selbst schon mal aufgefallen, wie sehr die toten Frauen und Mädchen verbreitet sind, ob im Buch oder in Serien und Filmen. Man muss nur mal in die Mediathek schauen.

Der Unterschied hier im Buch ist der, daß die Tote immer wieder auftaucht und sich mit ihrer besten Freundin unterhält bzw. ihre beste Freundin sich mit ihr. Ihre Erscheinung begleitet sie durch das erste Jahr dieses großen schrecklichen Verlustes.

Es geht um Mütter, Mutterschaft, Nichtmutterschaft, das Tochtersein, um Frauenfreundschaft und die Stellung der Frau in unserer Gesellschaft. Das magische sind die unterschiedlichen Perspektiven des weiblichen Lebens. Ich habe mich in so Vielem wiedererkannt, das war schon erstaunlich. Die weiblichen Figuren und ihr Erleben sind in so vielen Facetten dargestellt, daß sich sicher jede Leserin irgendwo wieder findet. Es gibt die Rolle der Tochter, die der Mutter und die der Kinderlosen Frau und ganz wichtig die beste Freundin.

Die Tote lässt 3 Kinder zurück und ihren Mann und ihre beste Freundin. Die beste Freundin und die älteste Tochter sind die Hauptfiguren in diesem Buch. Sie berichten von sich, wir lauschen ihren Gedanken und sie erzählen auch vom Leben mit ihrer Mutter und Freundin, und davon wie es ist so einen großen Verlust zu erfahren. Alle müssen sich neu verorten, sich selbst neu finden in der neuen Ordnung, mit dieser großen Leerstelle.

Es war eine Freundschaft, wie sie nicht allzu oft vorkommt. Sie war lang und sehr eng. Die beiden Frauen kannten sich schon als junge Mädchen. Der Verlust ist für alle dramatisch, doch für die Tochter und die Freundin am schlimmsten. Sie kannten Helene am besten, standen ihr am nächsten. Der Mann glänzt in der ganzen Story vor allem durch seine Abwesenheit. Die 2 kleineren Kinder können kaum verstehen, was passiert ist. Carearbeit und Caregap realistisch geschildert, mittendrin im großen 24/7 Job mit Kind und Kegel finden wir uns wieder.


Frauen wie wir und wie wir sie kennen. Frauen mit Träumen und Ideen, die dann aber doch in alten Mustern landen und sich anpassen, ergeben und versuchen da durch zu kommen. Die sich auch fragen wie das eigentlich passieren konnte und wann es vorbei war mit ihren Idealen.

Es ist schön, die zwei sehr unterschiedlichen Figuren der Freundin und Tochter durch das Buch zu begleiten. Sarah ist Schriftstellerin und schreibt gefällige Bücher, mit denen sie Erfolg hat, führt ein gutes eigenständiges Leben und beneidete ihre Freundin trotzdem immer um ihre Familie. Sie hatte die Hoffnung, dass sie und Helene ihre Tochter Lola vielleicht zusammen aufziehen würden. Aber dann kam ein neuer Mann in Helenes Leben. Helene, deren Name „die Leuchtende“ bedeutet.

Eine Geschichte, wie sie tausendfach passiert. Und die sehr viel über die Emanzipation erzählt. Nämlich das, daß die alten Muster weiblicher Unterwerfung noch unglaublich lebendig sind. Das Frauen immer wieder mit Männern eine Familie bilden und sich dann doch um alles alleine kümmern, anstatt sich mit Freundinnen zusammenzutun und sich die Familienarbeit zu teilen. Und so ging es auch Helene. Helene die am Ende mit ihren 3 Kindern Hausfrau war und sich durch jeden Tag kämpfte anstatt ihren Träumen zu folgen, bis sie nicht mehr konnte.

Sarah übernimmt nach dem Tod der Freundin und kümmert sich.

Lola ist die älteste Tochter und in dem Alter, in welchem man alles hinterfragt, was einem die Erwachsenen so servieren. Für sie war das Leben in der Patchworkfamilie nicht immer einfach. Sie kontrolliert ihr Essen und achtet extrem auf ihr Gewicht, so als wöllte sie keinen Platz einnehmen oder wegnehmen, unscheinbar bleiben. Und auch sie hat eine allerbeste Freundin.

Freundschaft ist ein ganz großes Thema dieser Geschichte. Und die Freundinnen haben die Nähe, die in einer Standardfamilienkonstellation nicht zu finden ist, dort zwischen den Frauen und Mädchen findet sich die Geborgenheit und der Funken Verrücktheit, den man für ein gutes Leben braucht.

Lolas Leben verändert sich nach dem Tod der Mutter sehr. Sie und ihre beste Freundin lernen eine Clique Mädchen kennen und beginnen zusammen einen Verteidigungs- und Boxkurs, der ab nun eine wichtige Rolle spielt. Lola ist ne ziemlich coole Socke, und feinfühlig und klug. Im Grund ist sie Feministin, auch wenn man am Anfang denkt, daß es eher um Wokeness geht, und dazu leider auch am Ende noch ein kleiner Wink kommt, den man sich hätte ersparen können. Das ist der einzige kleine Wermutstropfen in diesem Buch, über den ich aber hinwegsehen kann, bei all der Frauenpower und Frauenliebe und Warmherzigkeit.

Lola und ihre Freundinnen sind feministischer als ihre Mutter und Sarah, die beide keine so guten Vorbilder sind.
Die ganze Geschichte ist eine Feministische. Es geht darum, den eigenen Weg zu finden, sich zu befreien, sich nicht ausnutzen zu lassen, laut zu werden, Tacheles zu reden und Stellung zu beziehen. Das artet in der Mädchenclique heftig aus. Es wird brutal und gewalttätig auf dem Weg der Selbstermächtigung und Rache und große Veränderungen halten Einzug.

Für mich am strahlendsten waren die Zwiegespräche zwischen Sarah und ihrer toten Freundin Helene. Die Reflexionen und Rückblicke die die Weichen nun neu stellen. Alles großartig erzählt von Mareike Fallwickl

Für mich am strahlendsten waren die Zwiegespräche zwischen Sarah und ihrer toten Freundin Helene. Die Reflexionen und Rückblicke von Sarah und Lola, die die Weichen nun neu stellen. Alles absolut großartig erzählt von Mareike Fallwickl. Eine unbedingte Empfehlung von mir. Mir sind X Frauen eingefallen denen ich am liebsten das Buch schenken würde.


#LiteraturvonFrauen

Mareike Fallwickl
Die Wut die bleibt
Rowohlt Verlag

Der Verlag sagt zur Autorin folgendes

Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, arbeitet als freie Autorin und lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. 2018 erschien ihr literarisches Debüt „Dunkelgrün fast schwarz“ in der Frankfurter Verlagsanstalt, das für den Österreichischen Buchpreis sowie für das Lieblingsbuch der Unabhängigen nominiert wurde. 2019 folgte der Roman „Das Licht ist hier viel heller“, dessen Filmrechte optioniert wurden. Sie setzt sich auf diversen Bühnen sowie Social-Media-Kanälen für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen.

Für mich war es das erste Fallwickl Buch, ich denke weitere werden folgen.


Textprojekt 2022 – Mein Körper und ich

Einige Texte sind zusammen gekommen und es werden noch mehr

Weibliche Realitäten – ein Erzählraum der noch viel mehr Stimmen braucht, Erfahrungen die geteilt werden, Erleben welches weitergegeben wird und Ausdruck findet. In den nächsten Wochen werde ich noch einige eingetroffene Texte veröffentlichen. Es ist aber auch noch Raum für mehr. Es gibt noch so so viele Themen. Vielleicht fühlst du dich inspiriert, dann melde dich gern und sei dabei.
Hier findest du die bisherigen ganz wunderbaren Texte:

Körpermeer
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/21/textprojekt-korper-korpermeer/

Sara
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/23/textprojekt-korper-sara/

Öffentliches Eigentum
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/26/textprojekt-korper-offentliches-eigentum/

Bikinifigur
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/29/textprojekt-korper-bikinifigur/

Haarig
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/02/textprojekt-korper-haarig/

In den Körper wachsen
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/10/textprojekt-korper-korpergeschichte/

Meine Hülle
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/19/textprojekt-korper-meine-hulle/

Lieber Körper
https://reingelesen.wordpress.com/2022/08/28/textprojekt-korper-lieber-korper/


Vielen Dank an die bisherigen Autorinnen!
Kontakt: madameflamusse@googlemail.com

Textprojekt Körper: Meine Hülle

Es müssen nicht einmal so unerhörte Dinge sein, wie „nimm Dir doch bitte nen Strick“. Es reicht schon, wenn mir gesagt wird „Dein Popo hängt.“, „Du hast aber viele Haare an den Beinen.“, „Du hast Waden wie ein Elefant.“, „Du gehst aber komisch.“, „Deine Haare sind zu kurz.“, „Schön bist Du ja nicht…“

Mag ja sein. Muss ich mich deswegen falsch fühlen? Nein.

Tu ich‘s trotzdem? Ja. Zumal mir vieles schon als Kind gesagt wurde.

Hat ne Menge Arbeit gekostet und tut es hin und wieder immernoch. Mittlerweile zieh ich wieder kurze Hosen an. Ich hatte kurze Haare, egal was die anderen denken. Wobei auch die nie so richtig egal waren. Traurig machte es mich hin und wieder trotzdem, wenn mir als erstes gesagt wird „oh mein gott, Deine Haare…“, anstatt „Wie gehts Dir?“

Ja, mag ja sein, dass es krass aussah und einen zunächst an Krankheit oder sowas denken lässt. Aber bitte, das ist etwas Erlerntes, kein eisernes Gesetz. Kurze Haare zu haben ist toll!

Es braucht sooooo viel Positives um solche „mal“ gehörten Sätze wieder auszugleichen. Es ist soooo schwierig, zu lernen, dass man ok ist.

Selbst wenn nahestehende Menschen einem nette Dinge sagen, bleibt ein: Ja, ist ja schön, dass Du das so siehst, aber all die andern finden mich hässlich.

Deswegen kann man es gar nicht oft genug sagen. Ich bin mehr als meine Hülle. Und meine Hülle ist klasse. So.

© Miri Glowinski


Miri hat nicht nur tolle Frisuren und viel Humor sondern auch noch einen riesigen Hund mit Langhaarmähne.
https://glowinsky.jimdo.com/office
Ich kenn diese Sprüche auch, ich hab eine zeitlang nur ein paar Milimeter kurze Haare gehabt. Mein Opa fand es cool. Und ich hab gern drübergestreichelt, über den Igelschnitt.
Wer was kritisieren will findet immer was. Aber wie wäre es denn einfach mal mit einem Kompliment?


Magst auch du eine Geschichte/ein Thema beisteuern? Ich fände es toll. Noch bis Ende August kannst du etwas einreichen. Im Hintergrund entstehen noch einige Texte. Ich freu mich schon drauf.
Schreib einfach an madameflamusse@googlemail.com, gern können wir auch über deinen Text und dein Thema sprechen wenn du magst.


Zu den anderen Texten

Körpermeer
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/21/textprojekt-korper-korpermeer/

Sara
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/23/textprojekt-korper-sara/

Öffentliches Eigentum
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/26/textprojekt-korper-offentliches-eigentum/

Bikinifigur
https://reingelesen.wordpress.com/2022/06/29/textprojekt-korper-bikinifigur/

Haarig
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/02/textprojekt-korper-haarig/

In den Körper wachsen
https://reingelesen.wordpress.com/2022/07/10/textprojekt-korper-korpergeschichte/

Lieber Körper
https://reingelesen.wordpress.com/2022/08/28/textprojekt-korper-lieber-korper/

Rauhnachtszeit

Bald schon beginnen wieder die Rauhnächte, im Moment befinden wir uns in den dunkelsten Tagen des Jahres. Die 12 Rauhnächte sind die Zeit zwischen den Jahren – die Differenz zwischen Mondjahr und Sonnenjahr. Die erste Rauhnacht ist die Nacht der Wintersonnenwende am 21.12.
Unser Weihnachtsfest, wie es heute gefeiert wird, ist eine merkwürdige Mischung aus alten Traditionen und christlichen Vorgaben. Der beliebte Adventskranz und der Tannebaum sind eindeutige heidnische und uralte Symbole.

Winter ist die Zeit der Wurzelkraft. Wurzeln die tief reichen, durch Jahrhunderte und tief in unzählige Verbindungen und viele Ebenen. Eine Zeit in der Träume und Geschichten eine wichtige Rolle spielen, Erinnerungen und Erzählungen, unser Erbe, weitertragen.
Man traf sich am Feuer in der guten Stube und erzählte sich Geschichten von seinen Erfahrungen und Erlebnissen, aber auch alte Sagen und Märchen. Und so wurden auch die Bräuche von Generation zu Generation getragen.

Essenz ist das Thema der Zeit. Essenz die sich im Rückzug, in der Tiefe und auch in der Stille und Besinnung findet, sowie in dem was du jetzt wirklich von Herzen und ganz aus dir selbst heraus tust.

Mein Tip: Nimm auch du dir die Zeit, dich dir selbst zuzuwenden. Geh bewusst in die dunkelsten Tage und Nächte des Jahres, sammle Kraft und Klarheit, so das du weißt wohin du deine frischen Energien im Frühjahr ausrichten magst.

Ich empfehle über die Zeit ein Tagebuch zu führen, auch in meinem Rauhnachtskurs werden wir dieses spezielle Rauhnachtstagebuch führen, es kann uns später im neuen Jahr begleiten.

Und wir wenden uns den Wurzeln zu und und widmen uns den Rhythmen der Natur. Und wir werden die besondere Energie dieser Zeit nutzen. Wünschen, orakeln, räuchern, backen und basteln. Sich gut verabschieden vom letzten Jahr, sich in der Gegenwart verankern und uns ausrichten für das Kommende.

Rauhnachtskurs heißt zu jeder Rauhnacht bekommst du eine Email mit den Impulsen und kleinen Geschichten zur Zeit. Außerdem gibt es eine Facebookgruppe für alle TeilnehmerInnen zum Austausch.
Das ganze kostet 47,- €

Bis dahin gibt es (kostenfrei) zur Einstimmung einen 3 teiligen Miniworkshop (inklusive einer Geschichte und einer Weihrauchmeditation), dazu bitte hier entlang.
Wer möchte kann auch gern meinen 7 seitigen Rauhnachtsbrief mit einigen Informationen zum selbstausdrucken für 5 € erwerben. Schreib an madameflamusse@googlemail.com

Schwester Tod – zur Trauerkultur

Der Vorteil von Blogs gegenüber den Berichten in Zeitungen, die Sachen sind direkter länger verfügbar und wie hier, manchmal werden sie nochmal überarbeitet und rebloggend. Dieses Buch ist aufjedenfall ein wichtiger Evergreen! Der Tod in weiblicher Hand.

reingelesen

*

Im letzten Beitrag sprach ich über das trauern und klagen im Angesicht des Todes und heute möchte ich ein dazu passendes Buch vorstellen.

„Schwester Tod“ – der Tod, das Sterben und alles drumherum, ein Bereich um den sich immer mehr die Frauen gekümmert haben, neudeutsch auch Carearbeit. Ein wirklich umfassendes Buch, wo mir einerseits einiges wieder begegnet und andererseits viel Neues zu finden ist.

Die Autorin hat sich mit Traditionen und Überlieferungen befasst, und gibt sehr viele praktische Hinweise zur Ausgestaltung und Begleitung von Sterben, Tod und Trauerzeit. In unseren Breitengraden sind wir doch recht traditionslos geworden, und in vieles spielen Paragrafen und Gesetze hinein. Der Kontakt zum wesentlichen, wozu eben auch das Sterben gehört, geht verloren. In diesem Buch finden wir einen wunderbaren Zugang zu alten Sitten und Bräuchen und einen liebevollem Umgang mit all den Themen rund um das Sterben. Es nimmt einem die Angst und…

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Naturewriting – Schreibkurs

Ich möchte es euch nicht vorenthalten, am Mittwoch startet der erste Online Schreibkurs dieses Jahr. Diesmal, ganz Neu, zum Thema Naturewriting.
Es geht aber nicht nur um das Schreiben, sondern auch um Achtsamkeit, Erdung, Entspannung und Verbindung. Naturewriting ist eine wunderbare Methode um wieder mehr Kontakt zum Wesentlichen zu bekommen und deine aufmerksamkeit zu schulen.

Es gibt über den Oktober kleine Schreibimpulse per Email. Wer mag kann gern in die Facebookgruppe zum Austausch kommen oder mit mir direkt Kontakt aufnehmen. So wie es für dich passt und angenehm ist. Ich werde hier und da auch kleine Textausschnitte vorstellen zur Inspiration.

Naturewriting bringt uns näher zu uns selbst! Hast du Lust mal wieder zu schreiben? Oder suchst du einen Einstieg? Ich denke der Oktober ist der perfekte Monat für das Thema.
Wenn du fragen hast schreib mir: info@karolinkaden.de

Die Kosten des Kurses belaufen sich auf 47,- € / Start 6.10.
Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Meine Kurse eignen sich für jedes Level.

Kleine Feuer … – Die Serie


Kleine Feuer überall

Nachdem ich mit Genuß das Buch gelesen habe war ich sehr gespannt auf die Verfilmung, kann diese aber eben auch nur aus der Perspektive der Originalgeschichte bewerten.

Ich muß sagen die Geschichte ist absolut hochwertig verfilmt wurden, aber es wurde einiges verdreht und hinzugefügt. Das ärgerte mich enorm, denn die Buchvorlage ist sehr sehr gut. Gern hätte ich verstanden warum es Änderungen gab.

Die Hauptrollen spielen 2 Familien, einmal eine alleinstehende Künstlerin mit Tochter, die von Ort zu Ort ziehen und dann eine Familie mit Mutter, Vater und 3 Kindern die schon seit Generationen am selben Ort wohnen, und eher der klassischen Aufteilung folgen. Dies ist eine Besprechung mit Spoilern.
Diese beiden Familientreffen aufeinander als die Künstlerin mit ihrer Tochter in die Stadt kommt: Mia. Mia mietet eine Wohnung bei Elena, und hilft ihr später auch im Haushalt. Die Kinder freunden sich an – Pearl hat mit jedem von Elenas Kindern eine besondere Beziehung. Und so wie Mia, die Künstlerin das schwarze Schaf in ihrer Familie ist, so ist es auch die jüngste Tochter von Elena, die eine wichtige Rolle in der ganzen Geschichte spielt.
Eine der größten Stärken der Erzählung sind die Darstellungen der feinen Dynamiken die sich in Beziehungen so abspielen, grade in Familie. Und wie sich Vieles über die Jahre sammelt und dann auch entzündet.

Die Geschichte ist phantastisch, es werden sehr viele Themen angesprochen und die Frauen haben hier aufjedenfall die Oberhand – sprich sie haben die Hauptrollen. Wobei die Männer im Buch noch viel mehr im Hintergrund stehn und in der Verfilmung der Vater der Familie plötzlich sehr viel zugeschrieben bekommt und eine starke Meinungsmache betreibt, fand ich schade. Im Buch ist er eher unsichtbar, immer auf Arbeit.

Was mir als Hinzufügung bei der Verfilmung unglaublich gut gefallen hat war die Darstellung von Mutterschaft – das wird leider im Buch nur knapp thematisiert. In der Serie bekommt das einen großen Raum und man sieht die Schwierigkeiten, die Nerven die am Ende sind, die Liebe zu den eigenen Kindern aber auch die Ablehnung die man gegenüber ihnen empfinden kann… wirklich grandios dargestellt von Reese Witherspoon, die in der Serie die weiße priviligierte (Ehe) Frau spielt.
Kerry Washington in der Rolle der afro amerikanischen Frau und Künstlerin fand ich manchmal etwas befremdlich in ihrer Gestik und Mimik, was sicher auch mit dem Buch zusammenhängt, man hat da sein eigenes Bild im Kopf, und in der Verfilmung sind alle Personen etwas anders. Leider gehen auch die Beschreibungen der künstlerischen Tätigkeit von Mia in der Verfilmung etwas unter und werden verfälscht, was ich grade am Ende sehr sehr schade finde und ich verstehe nicht warum es diese Veränderung in der Verfilmung gebraucht hat. Im Buch beschäftigt sie sich u.a. schon jahrelang mit Fotografie bevor sie studieren geht und bekommt auch ein Stipendium, das geht in der Verfilmung vollkommen unter. Auch das ihr in der Serie eine lesbische Beziehung angedichtet wird, so als könnten sich die Filmemacher nicht vorstellen das es auch eine Liebe neben der sexuellen 2erBeziehung gibt, fand ich nicht gut.

Auch die (sexuelle) Beziehung zwischen Mias Tochter Pearl und Elenas Sohn hat grade am Anfang so einen komischen Beigeschmack in der Serie die es so im Buch nicht gibt.

Es geht immer wieder um „Rasse“ bzw. Ethnie und die Rolle der Mia zeigt auch immer wieder die Prägung die sie explizit als afroamerikanische Frau erfahren hat, sehr gut gemacht … ich bin bei der Buchrezension etwas mehr drauf eingegangen, wollte aber auch nicht zu sehr spoilern. In der Rolle der Mia ziegt es sich am deutlichsten das es etwas ausmacht welche Hautfarbe du hast und wie deshalb mit dir umgegangen wird und die Rolle zeigt das ganz deutlich auf an vielen Details. Bei den Richardson und besonders Elena ist das alles sehr viel subtiler dargestellt – auch weil die Figur sich selbst für offen und gütig und nicht rassistisch hält und ein guter Mensch sein möchte. Es gibt auch noch eine illegale Einwanderin, eine Chinesin und ihr Baby – auch hier werden Rassismusthemen aufgezeigt.

Es ist mir unverständlich warum in der Serie sovieles hinzugefügt wird was es nicht braucht oder warum Dinge und Personen anders dargestellt werden wie in der Originalgeschichte (auch die Story mit der Musiklehrerin geht vollkommen unter dafür werden andere Dinge lang und breit erzählt die so nicht im Buch stehen) – das hätte es einfach nicht gebraucht. Die Filmemacher hätten gut daran getan sich enger an die Originalgeschichte zu halten. Die SchauspielerInnen sind super besetzt, keine Frage und auch die Kameraarbeit/Ausstattung, die kleinen Andeutungen zur Zeit… ist alles super. Die einzige positive Hinzufügung ist das Kapitel zur Mutterschaft. Ach und die Diskussion zum Leseclub und den „Vaginamonologen“ ist auch ganz witzig, die gibt es so im Buch nicht.


Im Buch baut sich alles sehr langsam auf, schwelende Feuer sozusagen. In der Serie dagegen gibt es immer wieder Andeutungen auf eine mehr oder minder brachiale Art und es wird im erzählen Druck gemacht den die Story aber nicht braucht. Die Feinheiten gehen leider verloren. Und trotzdem ist es eine sehr gute Serie, weil einfach die Geschichte gut ist, und ich würde sagen Preisverdächtig in ihrer Art.

Hier zum Artikel über das Buch

Trailer

Alina Simmelbauer – Wir träumen allein

Im Juli besuchte ich diese wunderbare kleine Ausstellung:

Die Nachfahren

https://www.kunstvereindresden.de/

Eine kleine feine Ausstellung im Kunstverein Dresden. Alina Simmelbauer arbeitet das Verhältnis zu ihrem Vater auf – er ist Kubaner und musste die DDR verlassen als Alina grade mal wenige Jahre alt war. Erst als 30igjährige findet sie den Mut sich auf die Suche zu machen und reist nach Kuba. Das glück ist ihr hold und sie wird liebevoll empfangen und lernt endlich ihren Vater kennen.

In der Ausstellung sehen wir Bilder von ihren Besuchen in Kuba. Wunderschöne stimmungsvolle künstlerische Fotografien. Dazu gibt es Sound und auch eine Filmaufnahme vom Meer und der kubanischen Flagge.

28.05 17.07.2021

Ein Briefumschlag. Absender und Empfänger in schnörkeligen, blassblauen Buchstaben. Die eine Adresse in Deutschland, die andere in Kuba. Nicht viel mehr hält die Künstlerin Alina Simmelbauer in ihren Händen, als sie 2011 beschließt, nach ihrem Vater zu suchen und damit ihrer eigenen Geschichte und Identität nachzuspüren.

Kuratorin: Daniela Baumann

Mir hat…

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Besuch bei der Künstlerin Mirjam Moritz

Eine schöne Erinnerung

reingelesen

DSCN4495Dammschlösschen nennt sich das schöne Haus der Künstlerin. 2006 bis 2009 wurde es saniert und beherbergt auch das Atelier und 2 Ferienwohnungen. Was mich schon eine ganze Weile besonders angezogen hat war der Garten, an welchem ich sehr oft zu allen Jahreszeiten bewundernd stehengeblieben bin. Er ist aufs feinste abgestimmt und bietet zu fast allen Zeiten etwas für das Auge.  Wunderschöne feine Farbspiele, so wie jetzt gerade, in weiß, rosé, flieder, lila bis dunkelpurpur. Bezaubernde kleine Wege aus alten Steinen bilden Kreuzgänge. Allium und Rosen setzen Akzente.

Nie hätte man in dieser unscheinbaren Nebenstraße so einen Garten erwartet. Welch ein Glück für die Urlaubsgäste die sich hier einmieten. Inmitten eines lebendigen Viertels, ruhig trotz der nah vorbeifahrenden Züge.

DSCN4489

Donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr kann man sich das kleine, erstaunlich ordentliche, Atelier anschauen. Mirjam Moritz lädt dazu ein. Ich war sehr neugierig was für Bilder eine solch talentierte Gärtnerin wohl…

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