Minathon – Fragerunde 2

Autorenfragerunde

1. Kennt Ihr die Schrifstellerin Susanna Clarke? Was haltet Ihr von Ihren beiden Büchern? Wenn Ihr sie nicht kennt, wäre das was für Euch?

Sagte mir jetzt erstmal nichts… hab nachgeschaut. Das Buch hatte ich schonmal ausgeliehen aber bin nicht weit gekommen… war nicht so meins

2. Habt Ihr schon etwas von Stephen King gelesen? Wenn ja, was denn? Wenn Ihr noch nie etwas von ihm gelesen habt, woran liegt das?

Nein, war nei mein Fall. Zu gruslig – liegt vielleicht daran das ich zu den Hochsensiblen gehöre und meine Phantasie sehr ausgeprägt ist. ich glaube meine Schwester liest ihn… kann solche Filme auch gar nicht leiden…brrr

3. Wer von Euch kennt noch die Romane von Wolfgang und Heike Hohlbein?

Der Name is mir bekannt, hab ich aber nie gelesen… wäre vielelicht mal was. Wo fängt man da an?

4. Wer ist Euer Lieblingsschriftsteller, wer Eure Lieblingsschriftstellerin?

Davon habe ich viele, und es wechselt im lauf der Lesejahre. Ich liebte Haruki Murakami sehr. Wartete jedesmal dringend auf ein neues Buch von Ihm. Seit Kafka am Strand ist das vorbei. Die letzten 2 Jahre habe ich Schlink und Suter für mich entdeckt. Ich liebe alles von Doris Dörrie. Mag Frau Kempff und auch Tanja Kinkel (zumindest das meiste). Liebe Jakob Arjouni. Mag alles von Marina Lewycka. Sonst vorzugsweise amerikanische Schriftsteller, wie Siri Hustvedt, Irving, Franzen, Eugenides, Boyle..sowie Ian McEwan..etc. Bin da nicht so festgelegt. z.B. Irving und Suter ich liebe die Hälfte Ihrer Bücher und die andere Hälfte gar nicht. Entdecke auch gern neue Leute. Mir ist nur irgendwann aufgefallen das ich sehr viel amerikanisches lese und da auch bevorzugt Männer was ich schade finde.

5. Welches Genre lest Ihr am liebsten?

Ich mag biografisch angehauchtes, Lebens – und Weltgeschichte. Aber hin und wieder gern auch mal was phantastisches wie Harry Potter oder eben so verwobenes wie bei Murakami.

6. Lest Ihr Biographien über Schrifsteller?

Ja sehr gern. Irving hat auch eine Art Filmbiografie geschrieben: My Moveibusiness, sehr spannend. Mich interessiert es sehr wie das Leben derjenigen verlaufen ist von denen ich die Bücher verschlinge, auch was die parallelen angeht zum Oevre (wie man so schön sagt). Murakamis Luafbuch hab ich gelesen und jede Menge Interviews mit Schriftstellern. Und dann liegt hier noch von Safranski die Goethebio auf die ich mich sehr freue, weil ich Goethe, allerdings als Wissenschaftler, sehr verehre. Aber ich mag generell gern Biografien – auch von Politikern und Künstlern.. z.B. von Pallucca oder Loki Schmidt und Mann, …

7. Habt Ihr einen Autorengeheimtipp für uns? Also einen Schrifsteller, von dem man nicht (mehr) so viel hört, den Ihr aber absolut empfehlen würdet?

Schlink – muß man gelesen haben ich empfehle: Das Wochenende und Deutsche Zeitgeschichte von Peter Henning. mmh das is jetzt nocht so leichte Literatur, wers leichter mag Marina Lewycka – is aber nicht nur leicht aber unterhaltsam dargebracht.

bis später 🙂

Nach dem Abwasch bei Marschmusik und nem leckeren Mittagssalat

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freue ich mich jetzt auf Erdbeerkompott + Espresso 4fach und aufs weiterlesen – hoffe so sehr das bald der Ausbruch aus dem Elend gelingt.

Das richtige Zuhause für unsere Bücher…

Das ist eine wichtige Frage, wie ich finde und eine die mich schon mehrfach beschäftigt hat, und da lass ich mich doch gleich mal inspirieren zum träumen. Auch die Sortierung meiner Bücher war immer wieder ein Thema, da ich sehr sehr oft umziehen mußte habe ich immer geschaut das es nicht zu sehr ausufert mit den Büchern, denn das waren viele und schwere Kisten. Inzwischen beschränke ich mich in dieser Hinsicht auf 2 Ivarregale – übrigens eines der besten Systeme die Ikea je verkauft hat.

In meinen Träumen aber da habe ich ein richtiges Zuhause, eines wo ich bleiben kann und wo Platz ist. Einerseits mag ich so diese Englischen Cottage´s gern (hab als Schülerin bei einem Restaurator gearbeitet der sich auf Englisches spezialisiert hatte, da ist eine gewisse Schwäche übergeblieben), wo ich wohl eher Büchervitrinen hätte, samt passenden Sekretär…ja, das ist was was mir wichtig wäre, Glastüren für meine Bücher. Liegt aber vielleicht auch daran das ich noch mit Kohlen heize und hier doch etwas mehr Staub durch die Luft fliegt als in den üblichen Wohnungen, und auf so nem Cottage gibts ja aufjedenfall auch nen Kamin.

Die andere Vorstellung ist ein größeres Haus – so was wie von Frank Lloyd Whright oder Zumthor oder auch japanisch angehaucht – die haben eine phantastische Holzbauästhetik und handwerkliche Umsetzung derselben, eines wo ich eine ganze Wand von oben bis unten mit einem Bücherregal bzw. Fächern belegen könnte. Und wo es noch Platz gäbe für Neuanschaffungen, davor dann einpaar Chaiseloungen oder auch eine fette Sofalandschaft, möglichst tiefliegend, ein schöner Schurwollteppich davor und ganz viele Kissen. Lesenacht könnte man dort feiern. Ach und der 3. Traum ist sowas wie ein Lesezimmern mit Hölzernen Säulen zwischen den Regalen, mit mindestens einem Erker oder vielleicht auch als Rundes Zimmer…eine kleine Herrenhausbibliothek, in Dunkelgrün gehalten und schweren Vorhängen und Bänken im Erker….

Am wichtigsten wäre das Material. Unbedingt Handarbeit aus einem schönem Holz. Da Esche eher schlecht zu kriegen ist vielleicht Walnußholz …oder so. Und die Regale wären unten tiefer für die großen Bildbände und so das ein kleiner Absatz als Ablagefläche entsteht, achja und so eine Leiter die man hin- und herrollen kann.

Nunja, bis dahin bleibt es erstmal Ivar, und bei dem Platz neben mir im Bett und davor und auch auf der englischen Kommode….(Hach immer diese Stapelbildung) von dem es leider nicht mehr allzuviele Teile gibt. Die nächste Idee wäre vielleich erstmal eine schlichte Möbelhausvitrine.

Eigentlich war mein Regal inzwischen Farbsortiert – 1 Reihig – ich kann Doppelreihen nicht leiden – und ehrlich die meisten Bücherregale haben nicht passende Maße was die Tiefe angeht….hat sich aber schon etwas aufgelöst 🙂 und die noch wartenden Bücher bewahre ich in einer Weinkiste auf. Die Büchereibücher haben ein ExtraRegalfach im Flur.

 

 

Weihnachtsliteratur

Gestern mußte ich nochmal in die Bücherei wegen Rückgaben – die „Quasikristalle“ gingen auch zurück, das war schon nach ein paar Seiten so anstrengend, weil ständig Namen erwähnt werden, vielleicht war es auch nur der eine Name mit X der mir auf die Nerven ging. Die Bibliothekarin konnte das nicht verstehen Sie fand das Buch sehr gut. Nunja. Subjektive Geschmäcker eben. Jedem das Seine. Oder wie man es auch so schön sagen kann: Jedem Dierschen sein Pläsierschen…

Ich hatte aufjedenfall super Glück und noch ein paar richtig gute Bücher erwischt: (Verwende ich zuviele Füllwörter?)

Die SchwesternEs sind dabei Judka Strittmatter „Die Schwestern“- und ja, das ist die Enkelin vom DEM Strittmatter. Ich bin sehr gepannt. Hier gehts zu einem Reisebericht von Ihr. Wohin? Na an die Ostsee. Ich schätze mal dorthin wo auch der Ort des Geschehens im Buch ist. Ich werde es bald wissen. Ich war irgendwie immer noch nicht richtig an der Ostsee. Das muß sich unbedingt ändern.

 

 

und  „Ein Maler aus Deutschland“ von Jürgen Schreiber

Es geht um Gerhard Richter, der ja hier aus Dresden kommt, sowie das Drama seiner Familie. Sein Erleben im Krieg/auch danach etc. und um den Mord an seiner Tante und äußert merkwürdiger aber realer Zusammenhänge. Ich persönlich habe schon einige Originale seiner Werke gesehen, wie z.B. Betty – welches ich sehr mochte. Ich weiß noch wie ich das erste Mal vor einem seiner grau in grau Bilder stand.. und echt brauchte um zu begreifen das das „gemalt“ war und keine verwischte Fotografie. Ich liebe Räume für Moderne Kunst.

Die neueren Arbeiten mag ich nicht so sehr, ist wohl aber, wenn im Zusammenhang betrachtet, logische Schlußfolgerung seiner Arbeit. Und sowas selbst zu machen hätte ich richtig Lust.

Was ich sehr an Ihm mag und wo ich mich auch sehr verbunden fühle ist sein  Recherchieren und das Sammeln. Ich habe das Buch gleich gestern Nacht noch angelesen und es passt nicht nur zu den ganzen Kriegsbüchern/Erfahrungsberichten die ich aus Gründen grade durcharbeite, sondern auch weil mich Richter und seine Arbeit beschäftigt hat und ich schon nach den ersten Seiten ein anderes, neues Erkennen feststellen kann. Und es geht um die Heimat, die auch die Meine ist.

Ich freue mich sehr dieses Buch gefunden zu haben.

 

Dann noch eins auf das ich schon scharf war, und was wahrscheinlich auch hätte von mir geschrieben werden können: Ich finde Streitschriften richtig cool. Und es klingt vielleicht etwas paradox, wo ich doch grade noch das Interesse an einem großen deutschem Künstler kundtat. Ist es aber nicht. Denn es gilt nicht Kunst ist Kunst ist Kunst. Es gibt Kunst und es gibt KeineKunst, das zu unterscheiden ist nicht immer einfach, bzw. auch manchmal unmöglich. Und manchmal ist Kunst einfach Scheiße, vielleicht weil Sie keine Kunst ist oder schlechte. Dafür gibts keine Skalen oder anderweitige Sortierungsnormen – zum Glück (es gibt Menschen die anderes behaupten). Das hat oft auch was mit subjektiven Empfinden zu tun oder der Zeit, die vergeht und ein Werk doch bestehen läßt, wobei so mancher ja auch gerade mit der Vergänglichkeit arbeitet und dann kein Werk mehr da ist….

Hach, endloses Thema. Ich freu mich aufjedenfall auf die Lektüre und bin gespannt ob ich mich wiederfinde. Möchte aber schon mal allen Mut machen sich eine eigene Meinung zu bewahren bzw. zu erobern – auch fernab der „Profi“ Kunstkritik – is ja heute oft eher Marketing… Ach und Meinungen lassen sich auch immer wieder ändern.

Zu einer anderen Seite der Kunstbetrachtung, die aber in engem Zusammenhang mit dem Thema steht, werde ich Euch einen meiner Texte schenken (der sogar mal veröffentlich wurde, in ganz hübsch, aber ohne Geld). Sozusagen meine Weihnachtsgabe, die Tage dann.

Ganz schön Deutsch die Auswahl, fällt mir grad so auf. Zur Auflockerung lese ich dann noch ein paar Psychobücher oder schau mir einen schwedischen oder auch amerikanischen Unterhaltungsfilm an *g*. „Selber Schuld!“ liegt auch noch da und ist sehr anregend. Sehr!

Masse versus Achtsamkeit

 

Im Netz, unter Bücherbloggern und BücherNerds scheint es, wie im Leben da draußen, Wettbewerbe zu geben. Wer hat mehr, wer größer, wer länger und wer am meisten. Und wer kann wie lang. Vorallem Lesen. „Boah soviele Bücher hast Du geschafft“, die und die Liste abgearbeitet, oder zumindest jene zur Kenntniss genommen und Kaufrausch, Wunschzettel in Langfassung etc. etc. etc. Gibts eigentlich Schnelllesewettbewerbe? Wahrscheinlich schon. Ich weiß zumindest das es Schnelllesekurse gibt, auch Querlesen genannt.

Ok.

Und? Was bringt das? Möglichst viele und möglichst schnell gelesen zu haben? Was weißt Du noch von diesem einem Buch nach 5 h, nach 3 Tagen, nach 1 Jahr oder nach den nächsten 4 Büchern? Was ist überhaupt hängengeblieben? Oder ist etwas hängengeblieben? Was ist die Kunst daran schnell und viel zu lesen? Wozu das Ganze? Wahrscheinlich bleibt nur von diesen ganz bestimmten und ganz besonderen Büchern was hängen oder zumindest die Ahnung einer Stimmung zurück. Der Masse an Information werden wir in diesem Leben nicht mehr Herr. Die Kunst ist eher auszuwählen was genau für Dich wirklich zählt.

Ich glaube nicht das man ein Buch nach einmaligem Lesen wirklich erfasst hat. Auch wenn das bloggen darüber wahrscheinlich hilft sich selbt und den eigenen Lesegenuß zu reflektieren. Mit Büchern ist es wie mit Käse, Wein und guter Kunst. Das was gut ist bleibt … in Gedanken, im Geschmack, im Wert…

Die Krux daran das „Gute“ oder auch Besondere ist nicht auf einen kurzen Blick zu erhaschen und auch nicht der erste Eindruck zählt. Nebenbei gesagt ich glaube nicht an die Liebe auf den ersten Blick. Sicher gibt es immer eine Einschätzung nach den ersten Sekunden. Und wir öffnen die entsprechende Schublade. Aber das ist auch ok und notwendig um uns in einer sich immer mehr wachsenden und zersplitternden Welt zurecht zufinden. Orientierung zu haben. Aber worauf es ankommt ist das danach. Einen 2. Blick zu riskieren. Meinung auch revidieren zu können und Dinge oft zu betrachten, tiefer einzutauchen, Schichten zu entblättern, verschiedene Perspektiven zu entdecken…und der Geschmack ist nur richtig zu schmecken wenn Wir uns Zeit geben, ihn auf der Zunge zergehen zu lassen und mit möglichst vielen Sinnen zu genießnen. (Fast schon) Meditativ.

Ich lade ein zum mehrfach lesen. Statt sich immer neues zuzuführen. Ein Buch wirklich 2 mal, 3 mal, 4 mal und mehr zu lesen. Es sich wirklich zu Eigen zu machen. Und ganz tief einzutauchen in diesen ganz besonderen Zwischenraum der nur Dir und diesem Buch gehört und gehören wird. Diese ganz bestimmten Zwischenraumgefühle wahrzunehmen, und die vielen Ebenen zu entdecken, auch um ein Bild von diesem einen Buch zu bekommen was so Facettenreich ist wie das Leben selbst.

Stopp die Masse – nehme wahr!

 

 

…und das auch

Vor kurzem hatte ich Strittmatters neuere Biografie (Erschienen 2012) von Annette Leo aus der Bücherei mit nach Hause genommen. Ich habe kaum etwas drin gelesen. Denn schon beim durchblättern war ich entsetzt und dachte Ne, das liest Du jetzte ni fertsch, weil da versaust Du Dir den ganzen Laden Zyklus. Denn das erste was ich laß war etwas über seine Beziehung zu seinen Kindern. Das daß mit den Frauen oft nicht so das gelbe vom Ei war, und auch das möchte ich Herrn Strittmatter mal selber ankreiden, hatte ich schon durch_gelesen in den Laden Teilen. Aber ich dachte vielleicht sehe ich das ganze auch zu biografisch. Nun ja, die Bildbiografie, die ich zuerst hatte, siehe einige Einträge weiter vorne, bzw hinten, sprach von einer Idylle auf dem Land. Aber das war wohl nur der stille Traum von Eva, die ich übrigens zuerst fand und auch zuerst laß (wunderbare Gedichte…über Winter, und Nächte und Nachsommereinsamkeit).

Seine Söhne wurden sozusagen des Landhauses verwiesen und mußten bei der Oma beengt in der Stadt wohnen, damit der Herr Schriftsteller seine Ruhe hat. Und die Eva hats erduldet. Ich verzeih Ihr das, denn die Zeiten waren andere. Heute würde ich Ihr das nicht mehr nachsehen und wäre schwer enttäuscht das Sie zu Ihrem Mann statt zu Ihren Kindern hielt, die aber alle er gezeugt hatte. Grrrppffmpf

Dazu grade mal wieder der 2Teiler in der ARD Mediathek (Wiederholung): Das Glück der Hausfrau. Es geht nicht um heute sondern Vergangenes. Die 50/60iger..und auch 70iger..wirklich tiefstes Mittelalter was die Gleichberechtigung angeht. Als Frau, Feministin und Mensch ein äußerst Schmerzhafter Beitrag. Nachhezu schockierend.

Ich vermute auch hier, das dies alles überbleibsel aus Nazideutschland waren. Immer noch die Frau als Arbeitssklave, dem Manne untertan und so gut wie ohne Recht, eigenes Geld oder Möglichkeiten. Schockierend. Ehrlich.  Kinder, Haushalt und für den Mann sorgend. Das wurde Ihnen von Anfang an eingetrichtert. Und viele hatten ein Leben was nur aus Arbeit bestand. Und dafür nicht mal ein Funken Anerkennung oder etwas eigenes Geld. Bei Hobbys, Führerschein, Arbeit auf die Erlaubnis des Mannes angewiesen. Mit gewissen Unterschieden zwischen West und Ost. Ihr wißt schon: Die Arbeiterfrau und so…

man echt erschreckend und so lange ist das alles noch gar nicht her.

Auf dem Büchertisch aktuell

  • Sommertöchter
  • Lebensgefühl Angst
  • Loriot
  • Eisenkinder
  • Wenn Körper und Seele streiken

…also im Großen und Ganzen das Kapitel Schmerz / Loriot als Gegenmaßnahme

Ich werde berichten.

Noch was zum tauschen

DSC02515Wilhelm Worringer, Abstraktion und Einfühlung habe ich zu tauschen. Wer mag? Außen Gebrauchsspuren. Innen fast wie neu 🙂

Früher dachte ich Wohnungen/Häuser ohne Bücher, ne das geht nicht, mit solchen Menschen mag ich eher nichts zu tun haben. Bücher waren für mich ein Zeichen von Intelligenz und auch Auseinandersetzung mit dem Leben ansich. Menschen ohne Bücher waren mir suspekt. In gewissem Maße hat sich dies bestätigt und auf der anderen Seite auch wieder nicht. Kommt halt auf den Kontext an – wie immer irgendwie.

Ich bin in meinem Leben sehr sehr oft umgezogen. Und das Bücherkistenschleppen ist da kein Spaß. Vorallem bei der riesen Anzahl von Kisten. Aber ich habe es viele viele Jahre nicht geschafft mich auch nur von einem Buch zu trennen. Und bis zum Ende meines Studiums hatte ich auch noch den Wahn gewisse Reihen sammeln zu wollen bwz. dies und jenes Buch unbedingt besitzen zu müssen. Ich habe viele verschiedene Ordnungssysteme ausprobiert. Und als ich dachte ich hätte das perfekte gefunden, wurden die Regale vorm Umzug fotografiert, damit es auch wieder ganz genauso aufgebaut werden kann 🙂
Seit meinem letzten Umzug sind die Bücher zuerst nach Themengebieten sortiert und in diesen Gebieten nach Farbe. Das gefällt mir sehr sehr gut. Vielleicht sieht es irgendwann dann mal so aus: Allerdings mit einem schönerem Teppich und ohne Vasen.

So, zurück zum Thema. Wenn ich jemanden besuche finde ich fast nichts interessanter als dessen Bücherregal. Obwohl ich auch so supergerne Wohnungen anschaue (Ich liebe Grundrisse und interessiere mich für Einrichtungsstile und naja, Farben eben)

Bestimmte Bücher möchte ich immer noch selbst haben. Jederzeit hervorholen können, streicheln und anschauen wann ich will. Oder ein bisschen an den Seiten schnuppern, die Qualität des Papieres erspüren und auf irgendeiner Seite spontan reinlesen… und ja, langsam bin ich im Alter des mehrfach Lesens angekommen. Also wo ich gerne einen Roman nochmal lese, einfach weil er so toll war.

ABER ich habe mich in den letzten 4 Jahren von ca. der Hälfte meiner Bücher getrennt. Einiges wieder verkauft für ein paar Euro. Manches der Bücherei gespendet und das eine oder andere ausgesetzt im Treppenhaus.Wirklich ausgesiebt was mir wichtig ist. Jedes Buch hat seine Zeit. Und ja manche Bücher haben mehrere Zeiten, andere aber werde ich nicht nochmal lesen. Irgendwann wenn ich dann endlich in meinem WunschZuhause angekommen bin werde ich wieder anfangen Bücher zu horten und ein ganzes Regal mit meinen persönlichen Klassikern bestücken. Momentan reicht dafür ein Regalbrett (ich spreche von Romanen).

Besitz von Dingen bedeutet mir schon lange nicht mehr soviel wie früher. Und sammeln um des Sammeln Willens schon gar nicht mehr. Jedes materielle Stück in meiner Wohnung hat Energie. Und jedes Stück füllt die Räume, die nur begrenzt vorhanden sind. Manchmal fühlt es sich an als würde ich bedrängt von den Dingen in meinen Räumen. Also sortiere ich aus, eigentlich seit Jahren, weil ich nämlich auch immer mal wieder was mitbringe. Allerdings bin ich da sehr ausgesucht geworden. Und es gibt nur wenige Bücher wo ich denke die brauche ich jetzt unbedingt für mich selbst, nachdem ich Sie aus der Bücherei bei mir hatte. (Ich bin auch eine dieser endlos Verlängerer…oje.Pssst nicht verraten)

Freiheit und Raum gegen Buchstaben und Volle Regale. Heute schaue ich genauer hin wenn es nur wenige Bücher gibt in einer Wohnung. Bücherlose sind mir immer noch sehr sehr suspekt. Oder Menschen die nur Horror und Krimibücher besitzen. Irgendwie läßt mich das auch an CD Sammlungen denken, an deren Titeln man den Coolnessfaktor oder bestimmte Übereinstimmungen zu „erkennen“ glaubte. Ich hatte mal ne richtig große CD Sammlung. Und ich hatte Zeiten da hörte ich bestimmte CD rauf und runter. Da hörte ich überhaupt Künstler so an einem Stück. So eine CD hat ja auch immer einen Spannungsbogen. Die Zeiten sind lang vorbei. Meine Sammlung habe ich vor ca. 8 Jahren aufgelöst. Habe das meiste ins damalige Treppenhaus gestellt. Die Nachbarn haben sich drauf gestürzt wie die Fliegen und innerhalb von 2 h war der Stapel weg. Ja, so war das. Dinge die man besitzt können sehr viel über einen Aussagen. Aber manchmal eben auch überhaupt nicht, oder ganz was anderes wie der Betrachter sich so denkt. Aber seine Bücher zu zeigen, heißt auch ein Stück von sich selbst zu zeigen.

Veränderungen vorbehalten

Einen schönen Tag noch! M.F.

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