Haushalt + Unfall

UnfallbildJa, wenn Du nicht rausgehst kommt der Unfall halt zu Dir. Ich laß (oder las oder habe gelesen? Deutsch..irgendwie ist das in der Schule an mir vorbeigeflüchtet) mal was von 80% aller Unfälle passieren zu Hause, aber laut meiner Recherchen sind es „nur“ rund ein Drittel aller Unfälle die in unserem Rückzugsraum passieren.  – Ja, mal wieder ein bisschen in die Statistik eingelesen.

Auch ich bin nun ein Opfer gewisser Umstände geworden. Unterschätze nicht die Verletzungsmöglichkeiten in deinem Heim. Gerade Eltern unterschätzen die Gefahren für Ihre Kinder. Hier ein Artikel dazu mit Bildern aus einer Versuchsküche.

So ein paar Beulen, Kratzer und Verstauchungen habe ich mir zu Hause wirklich schon oft geholt. Als Kind hatte ich einen mehrfach gebrochen kleinen Zeh – also mir ist der gleiche Unfall öfter passiert – da stand so ne blöde Kommode im Flur an der ich morgens Schlaftrunken oft mal hängengeblieben bin. Und dann eben so die üblichen Sachen. Kürzlich bin ich im Blumenwasser ausgerutscht – das Katerchen hatte den frisch gegossenen Blumentopf vom Regal runter geschmissen, die ganze Erde schön verteilt über meine kleine CD Sammlung und die Bücher, und ich hab mich dann gleich mal schön hingelegt. Es gab an einigen Stellen Wehwehchen, das schlimmste war mein eh schon mitgenommenes Handgelenk (hatte größere Probleme und Schmerzen wg. zuviel Strickens) – seit dem wird das gar nicht mehr so richtig und ich kann mich mit links nicht mehr wirklich gut aufstützen, der Physiotherapeut konnte nur ein kleines Stückchen weiterhelfen.

Grafik vom Verein Meinevorsorge

Hier seht Ihr die grobe Verteilung laut Statistik von Unfällen im Haushalt. Strick und Sturzunfall im Wohnzimmer bei mir – sprich ich bin nicht allein. Und dann kam es noch schlimmer: Freitag morgen, müde und irgendwie Kopfkater vom vielen Grübeln in letzter Zeit hab ich die Koordinierung, die ich eigentlich schon viele Jahre lang geübt habe – und ich steh total auf koordinierte gleich ablaufende Morgenabläufe, an diesem Morgen nicht ganz hinbekommen (- ich glaube mich zu erinnern an die bevorstehende Prüfung gedacht zu haben für die mir das lernen grade mehr als schwer fällt). Und die Teetasse, in der ich grade mit frisch gekochtem Wasser mein Morgengetränk aufgegossen habe, flog mir entgegen. Keine Ahnung wie das passieren konnte.

Das hat so Scheiße weh getan das mir jegliche Schreie im Halse stecken blieben. Hab dann versucht die Schlafsachen runter zu kriegen, gleichzeitig kühlen kühlen kühlen… und andere Sache ankriegen um mich dann schnellstens Richtung Arzt aufzumachen – ohne Frühstücksgetränk oder Frühstück. Der Hunger blieb für den Tag dann auch ganz weg.

Ergebnis linke Hand verbrannt/knallrot – konnte das Schreien die nächsten Stunden nur mühselig unterdrücken, das stöhnen gar nicht. Offene Wunde am Oberschenkel und ein ganzes Stück verrutschte obere Hautschicht. Was macht der Arzt: Nix – also Schmerztablette, Haut abzupfen, Verband und ein Rezept für Salbe und so.

In der Apotheke hat die Dame mich angeschaut als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank – ich schätze mal wegen meines Schmerzverzerrtes Gesichtes oder wg. dem lauten atmen, dabei hat man meine Kühlpäckchen um die Hand rum deutlich gesehen – leider hatte die Apotheke keine kalten Kühlpäckchen und ich kein Geld fürs Rezept. Weiter nach Hause gehumpelt immer noch tierische Schmerzen, vor allem an der Hand. Auf dem halben Weg rutschte dann auch noch der Verband samt nicht klebender Keimfreier Auflage mein Bein runter – und dann stürzte ich zu Hause nur noch vors Waschbecken wo ich dann die nächsten Stunden damit beschäftigt war meine Hand zu kühlen – 2 Stunden später fing dann zum Glück auch die Schmerztablette an zu wirken. Ja, und dann saß ich nun die letzten Tage hier rum – immer beim versuch das Bein grade zu halte – jedes vorbeugen tut der Wunde am Bein gar nicht gut und laufen war auch eher sehr schwierig, ca. 40 h nach dem Unfall wurde das mit dem Bein nämlich richtig schlimm. Zum Glück hat die gute Nachbarin geholfen und mir aus der Apotheke Desinfektion und Heilsalbe geholt. Eine andere Nachbarin meinte ich wirkte etwas verstört wenn man mich so humpeln sieht…aber nun ja das irritiert dann auch nicht mehr.

Der Hand ging es nach 2 Tagen sehr viel besser. Ist zwar immer noch extrem Berührungsempfindlich, aber keine Brandblasen *puh* – sprich ich konnte schon mit lauwarmem Wasser Geschirr spülen und Haare waschen *seufz*. Der Schenkel braucht etwas. Wie auch ergoogelt braucht so ne offene flache Wunde mit abgelösten Hautschichten ca. 3 Tage bis sich die erste neue Schicht bildet – das kann ich genauso bestätigen – also 3 Tage still halten und Frischluft ranlassen und irgendwas gegen die Schmerzen tun – Ibuprofen half mir nur begrenzt weiter.

Heute ist mein große Brandblase geplatzt, die sich nochmal neu gebildet hatte nachdem die Ärztin gestern mal bissle was abgesaugt hatte. Dooferweise ist das Stück Haut jetzt auch verrrutscht, sprich wieder offene Wunde. Ich werde mich trotzdem mal versuchen zu verbinden um nachher in die Bücherei zu humpeln, weil da hab ich jetzt schon Schulden.

Ja, das Internet die Verbindung zur Welt hat mich die letzten Tage aufrecht erhalten. Viel gegoogelt wie das so läuft mit Verbrennungen, und extrem Dankbar gewesen das ich noch so viel Glück hatte. Wenn ich dann Leute mit größeren Wunden sehe… ohje die tun mir so leid, weil das sind sooooooooooo beschissene fette Schmerzen.

Google erzählte ganz viel über: Brandblasen bloß nicht aufstechen,  bloß keine Hausmittel anwenden und so – allerdings bin ich immer für Selbstfürsorge, und da sind manchmal Hausmittel sehr viel hilfreicher als die Ärzte. Ich habe mal gesammelt was ich mir so zusammen recherchiert habe.

Erste Hilfe bei Verbrennungen

Als erste Hilfe kühlen:

Hier wird Quark und Yoghurt empfohlen – kann ich nur bedingt bestätigen und kommt sicher auf die Menge drauf an – bei mir war der nach ein paar Sekunden wieder warm und in die offene Wunde wollte ich nix schmieren.

Mit Wasser kühlen – hat mir mit am besten geholfen ALLERDINGS: man tendiert zu Eispackungen und wirklich eiskaltem Wasser, das ist aber für die Heilung der Haut nicht das Beste, sondern eher ein Gegenschock – was mir laut der Homöopathie auch logisch erscheint, weil Gleiches mit Gleichem behandelt werden soll. Und ich kann nun aus eigener Erfahrung berichten das die Hand mit lauwarmer Kühlung länger Schmerzfrei wurde und mit eiskalter nur empfindlicher. Hab versucht die Hand möglichst schnell wieder an Körpertemperatur zu gewöhnen, das hat gut funktioniert.

Das kühlen war das was mir die ersten Stunden überhaupt geholfen hat. Und Wasser besser als Eisbeutel – einfach sehr angenehmes Element.

Umschläge und Salben:

Bei nicht offenen Wunden hat mir die Panthenolsalbe geholfen und hilft noch – bei der Hand, die Haut ist hier geschlossen, empfindlich, verfärbt und rau

Bei der offenen Wunde und auch der Stelle mit den Brandwunden fand ich die Salbe eher kontraproduktiv – hat es eher schlimmer gemacht und die zarte Schicht über der Wunde wieder aufgelöst, kann ich also nicht empfehlen.

Was mir empfohlen wurde waren Calendulasalbe und reine AloeVera, hatte ich beides nicht da und kann somit nichts berichten.

Weiter kam ganz oft der Tip reines Lavendelöl, also wirklich gutes echtes Öl, ganz wichtig kein Lavendin oder wie das andere heißt. Hatte vor Jahren ein Fläschchen direkt aus Frankreich geschenkt bekommen das mir nun gute Dienste tat. Das Lavendelöl kann man auch direkt in die offene Wunde träufeln – das hat sehr gut getan und auch die Nerven etwas beruhigt. Wenn man das Öl rechtzeitig zur Hand hat kann man damit gleich sofort einen Umschlag machen, das soll Brandwunden verhindern – bei mir war es leider dafür schon zu spät.

Eine weitere Sache ist Essig – ich vermute das hat mit dem Hautmilieu zu tun. Das hat Schweinemäßig gebrannt am Anfang aber auch das hat geholfen, und tat dann am später auch nicht mehr so weh.

Sonst ist frische Luft echt richtig richtig gut – also am besten offenliegen lassen, auch wenn man damit etwas behindert ist – ich muß sagen die Mode ist auch nicht so Wundenfreundlich und ich bin froh das ich wenigstens meine Lieblingsleinenhose hier habe – die ich unbedingt mal nachnähen will, eine normale Jeans oder Baumwollhose würde ich grade nicht anziehen können, weil ich sie nicht über die Wunde drüber kriegen würde.

Medikamente:

Also da war ich ehrlich bissle enttäuscht – immerhin fliegt die Menschheit in den Weltraum, aber eine Schmerzsalbe gibt es nicht, nööö, muß man wieder Pillen schlucken. Is ja irgendwie logisch das so viele Leute was am Magen haben. Da hätte ich jetzt gern jemand gekannt der sich mit Heilpflanzen auskennt. Nunja, so mußte erstmal mein Schmerzmittel der Wahl: Ibuprofen herhalten – ist ja auch Entzündungshemmend. Hab da aber nur 2 Tage mehr genommen und lang nicht soviel wie die Ärztin aufgeschrieben hat.

Sonst natürlich die vielgeliebten Globuli:

Aconitum (Eisenhut) – das ist ein Mittel das man unbedingt zu Hause haben sollte, am besten in D12, das kann man dann mehrfach nehmen, super bei akuten Wunden und gegen Unruhe und Ängste und den Verletzungsschock. Als C30 kann es auch einmal angewendet sehr gut helfen – bei eher robusten Menschen, das kommt so ein bisschen auf den Typ drauf an. Hier ein kleiner Artikel zum Mittel.

Dann ist natürlich Echinacea das Mittel der Wahl – entzündungshemmende, antioxidative, antivirale und immunstimulierende Eigenschaften, zur Wundheilung, das nehme ich auch jetzt 5 Tage nach dem Unfall noch. Auch Cantharis kann Brandblasen verhindern bzw. bei Verbrennungen hilfrich sein.

Dann gab es früher Zinksalbe, davon ist man abgekommen – ich glaube wegen der Nebenwirkungen, aber man kann das Zink innerlich anwenden z.B. über die Schüsslersalze – ebenfalls Entzündungshemmend und gut für die Hautbildung – Nr. 21 Zincum Chloratum.

Schmerzmittel: Belladonna – sollte man in D12 immer zu Hause haben – und Apis, auch ein Grundmittel.

Ganz was anderes:

…habe ich hier gefunden. Ich mag ja so spannende Sachen und probiere sie gerne aus: Heilzeichen

Kann sein das es bei mir zu spät war oder es doch geholfen hat, das kann ich so klar nicht sagen.

Aber da ich mich doch etwas auskenne mit Schmerzen habe ich auch so meine eigenen kleinen Hilfsmittel entwickelt, die wahrscheinlich einige für spinnert befinden mir aber helfen: z.B. so eine Art Heilgebete und Zuflüsterungen und ich glaube fest an die Heilkraft von Körperlicher Zuwendung wie Händchenhalten u.ä. – da gibts sogar Nachweise das dies die Schmerzreize besser aushalten lässt und insgesamt entspannt und damit die Schmerzen kleiner werden. Also auch gut atmen und alles andere was entspannt hilft.

 

Ich denke bisher hatte ich ne Menge Glück, ein Foto von der Wunde lass ich mal weg, das ist zu eklig.

Ihr Lieben, Vorsicht im Haushalt und auf eine gute Gesundheit