Chimamanda Ngozi Adichie, ein Name der inzwischen nicht mehr unbekannt ist, aussprechen kann ihn aber wahrscheinlich kaum einer von uns wirklich korrekt. Ich habe vorher von der Autorin das Buch „Americanah“ gelesen, ein wirklich toller Schmöker durch den ich neue Blicke auf Nigeria und Amerika werfen konnte und mir einiges bewußt wurde zum Thema Hautfarbe und unterschiedliche Kulturen.
Chimamanda Ngozi Adichie, eine Frauenstimme aus Nigeria. Schon allein deshalb sehr spannend, und weil sie einfach wunderbar schreibt. Sie schafft es mich in wenigen Sätzen abzuholen und in ihre Welt zu beamen. Sie bringt mir die nigerianische Kultur nahe, für mich heißt das ein neues Land zu entdecken. Ich mag ihre weibliche Selbstverständlichkeit und ihren Stolz. Genauso wie ihre klaren Worten und ihre Erzählungen die immer mitten aus dem Leben kommen und alltägliche und gerade deshalb wichtige Dinge ansprechen.
Auch wenn sie aus einer anderen Kultur kommt, gibt es einige Parallelen zu entdecken, auch wenn es in Nigeria ganz anders zugeht ist mir hier in Deutschland einiges bekannt von den zwischenmenschlichen Dingen, die in Ihren Texten eine Hauptrolle spielen. Ein tolle Autorin, die ich sehr empfehlen kann.
In „Mehr Feminismus“ geht es viel um ganz grundlegende Themen zwischen Mann und Frau, weiblicher Welt und männlicher Welt, um die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Sensibilitäten bzw. Scheuklappen was gewisse gesellschaftliche Muster angeht und ihre „Normalität“ angeht. Ich mag Ihren Feminismus, auch wenn ich grundsätzlich auch einiges am Feminismus kritisiere. Sie beschreibt vieles was Sie erlebt und beobachtet, von sich, Freunden, Familien, auf der Straße etc. und ich bin mega gespannt was Sie schreiben wird wenn Sie selbst vielleicht einmal Kinder hat. Ganz deutlich zeigt Sie Strukturen und Muster auf die immer noch zu wenig hinterfragt werden, aber Sie läßt uns auch den Raum uns unsere eigenen Gedanken darüber zu machen. Kein Zeigefinger, keine Belehrung, das ist auch ein Grund warum ich das Buch so gut finde. Ein großes Talent zum Geschichten erzählen. Und erstaunlich wie viele Geschichten in das kleine Heft reingepasst haben. Ein Kauf lohnt sich.
Im Buch enthalten ist die bekannte TedTalkRede, die ich hier untendrunter verlinkt habe und wo Ihr die Autorin zumindest am bildschirm erleben könnt. Was mag ich diese Frauen, mit dem gradne und starken Rückrat, einfach beeindruckend, die Frau Adichie.
Ganz klar für mich, hier möchte ich unbedingt weiterlesen.
***
aus dem Englischen von Anette Grube
Mehr Feminismus
Ein Manifest und vier Stories
S. Fischer Verlag, 8 €
***
„Ein Manifest und vier Stories“
Aus dem Englischen von Anette Grube
Preis 8,00 €
Apr 01, 2017 @ 23:30:55
Aus meiner Sicht sollte man, wenn man ein Thema verstehen will, unbedingt auch Bücher lesen, die aus einer ganz anderen Sicht die Probleme darstellen.
Deswegen würde ich dir als nächstes Buch
Male/female von David geary empfehlen.
Sehr informativ und eine interessante neue Perspektive in Vergleich
Apr 02, 2017 @ 09:37:48
Ja, das finde ich auch, aber hier geht es schon auch sehr speziell um Nigeria. Und ich lese dieses Jahr Schwerpunktmäßig Literatur von Frauen, muß da dringend aufholen. 🙂
https://reingelesen.wordpress.com/2017/01/09/weibliches-schreiben/
Was ich momentan interessant finde ich die matrifokale Sicht, da findet sich vieles für mich wieder was mir auch so durch den Kopf und Herz geht.
werd trotzdem mal nach dem genannten Namen schauen.